Sie sind hier

Abo

Eishockey

«Wir wollen in dieser Liga zu einer festen Grösse reifen»

Diesen Samstag startet der Traditionsverein EHC Meinisberg in die 36. Saison der Vereinsgeschichte in der 2. Liga. 
Die Mannschaft von Neo-Trainer Yves Junker spielt in der Bieler Tissot-Arena und will noch höher hinaus.

Die Meinisberger kamen letztes Jahr weiter als der SC Lyss II. Wie sieht es in der Saison 2019/2020 aus? Bild: Matthias Käser/a

Daniel Martiny

Wenn am Samstag der EHC Laufen in der Tissot-Arena gastiert, geht es für den EHC Meinisberg um die ersten Punkte in der 2. Liga-Meisterschaft. «Wir sind bereit und können auf eine sehr gute Vorbereitung zurückblicken. Unsere Vorbereitungspartien konnten wir allesamt positiv gestalten», sagt Yves Junker. Der 33-jährige Trainer betreut erstmals in seiner Karriere eine Aktivmannschaft. Seine Erfahrungen hat Junker zuvor im Nachwuchsbereich des SC Bern und beim Elite-B-Team der Thuner Dragons als Assistent gesammelt. Nach Meinisberg hat es ihn verschlagen, weil Familienmitglieder von ihm sowohl als Spieler als auch in der Vereinsleitung mitwirken. So gehört beispielsweise Jan Junker als Verteidiger seit Jahren als Routinier zum Seeländer Traditionsverein.

Lüthi kommt für Gerber

Beim EHC Meinisberg amtete zuletzt Stefan Gerber als Assistent von Ex-Trainer Gerhard Steiner. Gerber hat nun dieselbe Funktion beim SC Lyss in der MySports League. Die Vakanz bei den Meinisbergern macht nun Dominic Lüthi wett. Der ehemalige Nationalliga-Verteidiger (Langenthal, Basel, Olten), spielte zuletzt sieben Saisons in der 1. Liga bei Lyss und in Zuchwil. Das Kader der Meinisberger ist zwar nicht riesig, «aber wir kommen gut damit klar, wenn die Verletzungshexe nicht zuschlägt.» Trainer Junker begrüsst zwei Neuzugänge auf der Goalieposition: «Mit Fabio Rudolph von Unterseen-Interlaken und Lars Dick aus Lyss weisen wir in unserem Kasten viel Routine auf.» Als ideale Verstärkung seines Kaders wertet der Trainer auch die Zuzüge von Vinicio Corbetti (Sense Future), Thierry Lüthi (Bern 96) und Noé Weber. «Weber kommt von den Bieler Elite-Junioren und kann sowohl als Verteidiger oder als Stürmer eingesetzt werden.»

Die Playoffs sind ein Muss

Die Saison der Zweitligisten wird in dieser Gruppe aktuell nur von neun Mannschaften bestritten. Das Team auf dem neunten Schlussrang steigt automatisch in die 3 Liga ab. «Keine Frage, unser Saisonziel sind die Playoffs», antwortet Yves Junker auf die entsprechende Frage. Ist man erst einmal definitiv qualifiziert, dann sei quasi alles möglich. «Letzte Saison hat der EHC Meinisberg die Viertelfinals erreicht, doch unsere Ansprüche sind eigentlich noch höher. Wir wollen in dieser Liga zu einer festen Grösse reifen.» Dabei vergisst der Trainer nicht, dass in der Amateurliga die Freude am Sport nicht zu kurz kommen darf. «Wir sind alle mit Herzblut dabei und der Spass am Eishockey steht im Vordergrund.» Gleichzeitig gibt der Coach aber auch zu, dass selbstverständlich das Leistungsprinzip zählt. «Es soll alles in etwa in der Waagschale bleiben.»

Mit der Tissot-Arena in Biel hat der EHC Meinisberg ein Heimstadion gefunden, dass sich mit keiner anderen Bleibe vergleichen lässt. «Welcher Zweitligist verfügt schon über eine derartige Infrastruktur. Allein die Garderoben lassen keine Wünsche offen», ergänzt Junker. Für jeden jungen Spieler sei es ein Traum, in dieser Bieler Arena zu spielen, vielleicht eines Tages sogar von einem Scout beobachtet zu werden und sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Es können unter anderem mehr Trainingseinheiten durchgeführt werden. Das Vereinsbudget hat sich im Vergleich zu früheren Saisons mehr als vervierfacht. Geblieben ist jedoch stets die Faszination Meinisberg und damit auch die langen Anfahrtswege. War es in den 80er-Jahren ein Ernst «Aschi» Steiger, der zu jedem Training aus der Lenk anreiste, ist es heute Roger Schmutz, welcher mit Wohnort Frutigen den längsten Anfahrtsweg in Kauf nimmt.

**************************************

Lyss II mit neuem Trainerduo

Ebenfalls mit einem neuen Trainergespann nimmt der Liga-Konkurrent SC Lyss die Zweitliga-Saison in Angriff. An der Bande steht Jan Röthlisberger, assistiert von Mike Röthlisberger, die beide nicht verwandt sind.

Der neue Trainer stösst vom HC Münchenbuchsee zur zweiten Lysser Equipe. Das Kader der 1. Mannschaft hat auch in Lyss keine grossen Änderungen erfahren. Laut Lyss-Sportchef Joel Schwab erhalten auch Spieler des Fanionteams immer wieder die Möglichkeit, den SC Lyss II zu verstärken. So wechselte beispielsweise Yannick Schlup definitiv vom SC Lyss I in die tiefere Liga. Ziel ist zudem, dass auch eigene, talentierte Junioren vom Trainerduo an das 2. Liga-Niveau herangeführt werden. Auch der SC Lyss II beginnt die Saison 2019/20 mit einem Heimspiel. Am Samstag um 20 Uhr gastiert der EHC Koppigen in der Seelandhalle. Zum Duell zwischen Meinisberg und dem SC Lyss II kommt es in dieser Spielzeit erstmals am 22. Dezember. dmb