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EHC Biel

Bieler vor Rapperswil gewarnt

Rapperswil-Jona ist einen grossen Schritt weiter als vor einem Jahr nach dem Aufstieg. Flügelspieler Michael Hügli, der heute mit dem EHC Biel bei den Lakers antritt, erwartet gegen seinen Ex-Verein eine schwierige Aufgabe.

Torpremiere: Im Spiel gegen Fribourg gratulieren Toni Rajala und Marc-Antoine Pouliot ihren Sturmpartner Michael Hügli (v.r.) zu seinem ersten Saisontor./Bild: Keystone

Francisco Rodríguez

Am Tag nach dem knappen Heimsieg im Cup gegen Ambri war gestern Mittag in der Tissot Arena nur ein leichtes Training angesagt. Einige Spieler wie Beat Forster, Anssi Salmela, oder Fabian Lüthi blieben ganz dem Eis fern und trainierten stattdessen individuell auf dem Fahrradergometer. Es gilt, die Kräfte für die Dreifachbelastung Meisterschaft, Champions League und Schweizer Cup gut einzuteilen.

«Es ist spannend, in allen drei Wettbewerben vertreten zu sein», sagt Hügli. Die K.O.-Runden seien eine zusätzliche Motivation neben dem Meisterschaftsalltag und böten die Chance, mit ein paar siegreichen Spielen einen Titel zu gewinnen. Hügli hat es vorletzte Saison mit den Rapperswil-Jona Lakers vorgegemacht. Er erinnert sich gerne an die Aufstiegsaison in Rapperswil zurück, die der Unterklassige mit dem überraschenden Cupsieg krönen konnte. Danach wechselten Hügli und Defensiv-Verteidiger Rajan Sataric zum EHC Biel, wo sie heute eine wichtige Rolle spielen.

Hügli startete zwar wegen einer Knieoperation verspätet in die aktuelle Saison und verpasste unter anderem das Heimspiel gegen seinen Ex-Verein, der vor fünf Wochen mit einem 1:0-Sieg nach Verlängerung zwei Punkte aus Biel entführte. Drei Tage später feierte aber der Stürmer eine erfolgreiche Rückkehr mit einem verwerteten Versuch im gewonnenen Penaltyschiessen in Bern. Seit sieben Meisterschaftsrunden hat Hügli einen festen Platz in der ersten Angriffslinie neben dem kanadischen Center Marc-Antoine Pouliot und dem finnischen Weltmeister Toni Rajala. Im letzten Champions-League-Einsatz wurde er von einem Ellbogen eines Klagenfurters im Gesicht getroffen und musste sich die vordere obere Zahnreihe flicken lassen. Dennoch ist Hügli weiterhin mit von der Partie und spielt aktuell mit einem Vollvisier am Helm.

An der Effizienz arbeiten

«Ich bin froh, ist er zurückgekehrt», sagt sein Trainer Antti Törmänen. «Er zeigt gute Leistungen, ist sehr solide und hat ein gutes Gefühl für das Spiel. Er muss aber seine Chancen verwerten, was er allerdings auch selber weiss.» Hügli, der in der Meisterschaft erst ein Tor aus dem Spiel heraus erzielt hat – vorletzte Woche das 2:0 beim 4:1-Sieg in Fribourg – ist sich seiner ungenügenden Torausbeute bewusst. «Solche Phasen kann es immer mal geben, was auch bei anderen Spielern der Fall ist», sagt Hügli. «Mike hat nun vorlegen können.» Gleich viermal traf Künzle am letzten Sonntag gegen Ambri (siehe BT von gestern). «Zum einen braucht man etwas Glück. Man kann es aber auch erzwingen, indem man vor das Tor geht und dort auf Abpraller lauert.»

Künzle habe gezeigt, wie es gehe. «Daran muss man arbeiten und darf nie den Glauben verlieren.» Unabhängig seiner Torblockade fühlt sich Hügli neben den beiden Ausländern wohl. «Ich kann viel von ihnen lernen. Aber eigentlich spielt es keine grosse Rolle, mit wem ich in der Linie bin. Wir haben viele gute Spieler.» Er habe versucht, sich so gut wie möglich in seine Rolle hineinzufinden. «Ich kann immer wieder einen Schritt nach vorne machen», sieht Hügli noch Luft nach oben. Das gilt auch für die ganze Mannschaft, die zuletzt in Davos und zum Teil auch gegen Ambri nicht brillierte.

Ex-Bieler Topskorer in Rapperswil

Heute gegen Rapperswil-Jona brauche es eine Leistungssteigerung, denn der Aufsteiger von 2018 sei in seiner zweiten Saison in der National League deutlich besser. Hatten die Lakers 2018/19 46 von 61 Spielen verloren und die Playoffs als abgeschlagenes Schlusslicht letztlich um 43 Punkte verpasst, liegen sie aktuell sogar über dem Strich. «Die Mannschaft hat ihre erste Saison hinter sich gebracht und viel Erfahrung sammeln können. Im Sommer konnte sie punktuell verstärkt werden und zählt auf gute Ausländer.» Eine zentrale Rolle in der Abwehr spielt Dominik Egli, der im vergangenen Sommer vom EHC Biel nach Rapperswil gewechselt hatte. «Er spielt super, was mich aber nicht überrascht», so Hügli über den aktuellen Topskorer der Lakers, der gute Pässe spiele und scharf aus der zweiten Reihe schiesse. «Schon bei uns liess er seine Qualitäten als offensiver Verteidiger aufblitzen.»

Laut Hügli würde Rapperswil so wie Ambri mit einem aufsässigen Forechecking dagegenhalten. «Wenn wir unser schnelles Spiel aufziehen, können wir sie ins Leere laufen lassen. Sollten wir aber zu viel Zeit im Spielaufbau benötigen, wird es eine mühsame Partie.» Er freue sich, in seine alte Spielstätte zurückzukehren. Mit vielen Leuten von damals pflege er noch gute Kontakte. «Vor dem Spiel herrscht aber Funkstille», sagt Hügli, der konzentriert zu einem erfolgreichen Bieler Abend beitragen will.

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