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Eishockey

Die Aussenseiter setzen Ausrufezeichen

Der EHC Biel hat zum Start der Platzierungsrunde gegen Ambri-Piotta 4:2 gewonnen. Bei den Bielern wusste der von Langenthal ausgeliehene Nico Dünner zu überzeugen. Morgen geht es nach Langnau.

Der EHC Biel bezwingt Ambri-Piotta 4:2. Die Bieler (Im Bild von links Nicolas Steiner, Simon Ryz, Gaëtan Haas und Fabian Lüthi) zeigen dabei eine gute Kollektivleistung. keystone

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Moritz Bill

«Mit Kampf und Leidenschaft zum Ligaerhalt.» Die Ansage der Fans auf der Stehplatzrampe in Form eines grossen Transparents kam gestern bei den EHC-Biel-Spielern auf dem Eis an. 4:2 besiegten sie den HC Ambri-Piotta zum Auftakt in die Platzierungsrunde, die eigentlich schon entschieden schien. Zu gross ist der Rückstand der Bieler und der SCL Tigers auf den rettenden zehnten Platz. Dieser Ausgangslage zum Trotz setzten die beiden Aussenseiter gestern ein Ausrufezeichen und knöpften den Favoriten drei Punkte ab. Auch wenn diese Siege (die Tigers gewannen in Lausanne 6:4) wohl auf die Endabrechnung keinen Einfluss mehr haben – der Moral der designierten Playout-Finalisten dürften sie gutgetan haben.

«Wir müssen dranbleiben und uns wenn möglich das Heimrecht holen», gab Torschütze Fabian Lüthi nach dem Spiel zu Protokoll. Der Flügelstürmer, der seit mehreren Spielen an der Seite der Ausländer Earl und Moss spielt, lobte in erster Linie das Kollektiv. «Wenn wir als Team, als Einheit auftreten, kommt es gut.»

Offene Tore im Startdrittel

Dies zeigten die Bieler vorab im ersten Drittel, in welchem von einem gegenseitigen Abtasten nichts zu sehen war. Kein Wunder, die beiden Equipen trafen gestern zum dritten Mal innerhalb von drei Wochen aufeinander. Geheimnisse gab es keine mehr. Es bedurfte aber vor allem ungenügendes Defensivverhalten seitens der Gäste und abermals Geschenke des Heimteams, dass die offiziell 5031 Zuschauer fünf Tore in den ersten 20 Minuten zu sehen bekamen. Nachdem Biels bester Torschütze Matthias Rossi mittels «Buebetrickli» das Skore eröffnet hatte, fielen die restlichen Treffer im Zweiminutentakt. Dabei war aus Bieler Sicht Ambris Anschlusstreffer zum 2:3 äussert ärgerlich. Anthony Huguenin lancierte völlig unbedrängt Gegenspieler Paolo Duca, welcher Simon Rytz zwischen den Beinen erwischte. Zuvor hatten sich die Seeländer innerhalb weniger als zwei Minuten mit Daniel Steiners und Lüthis Treffern einen Zwei-Tore-Vorsprung herausgespielt – und dabei die desorientiere Tessiner Defensive schwindlig gespielt. Huguenins Aussetzer – einer der Sorte, wie er diese Saison beim EHC Biel schon unzählige Male vorgekommen ist – brachte die zuvor nicht zu sehende Unsicherheit des Tabellenletzten schlagartig wieder zum Vorschein.

Tadelloses Boxplay

Da die Leventiner im Mittelabschnitt zu ihrem System zurückfanden, war der «Abend der offenen Tore» vorüber. Einzig Nicholas Steiner traf kurz vor der zweiten Pause und brachte Biel erneut mit zwei Längen in Führung. Es sollte der letzte Treffer in dieser Partie bleiben, die nach dem fulminanten Start an Schwung einbüsste.

Den dritten Sieg im siebten Kräftemessen gegen die «Biancoblu» verdankten die Bieler auch dem für einmal tadellosen Unterzahlspiel. Nach zum Teil kleinlich gepfiffenen Strafen (unter anderen musste B-Lizenz-Spieler Joël Fröhlicher zweimal in die Kühlbox) agierte das Schläpfer-Team für einmal kompakt in der Box und machte so alle vier Powerplays der Gäste zunichte. Man habe noch am Morgen vor dem Spiel per Videostudium das Boxplay analysiert, erklärte Lüthi. «Wir haben die Mängel schon oft besprochen. Nun konnten wir es endlich umsetzen.»

Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg war die Linie um den Debütanten Nico Dünner, der mit seinen Flügeln Daniel Steiner und Rossi vor allem im Startdrittel gut harmonierte. Der vom SC Langenthal ausgeliehene Center liess sich sogleich beim 2:1 einen Assist gutschreiben und beendete seinen ersten Auftritt im Bieler Trikot mit einer Plus-2-Bilanz. «Ich habe zwei gute Flügel an meiner Seite, das machte mir den Einstieg einfach», sagte Dünner, der schon für Zug in der NLA gespielt hatte. Im Unterschied zu der NLB ginge es in der höchsten Liga kontrollierter zu und her, «das mag ich und passt zu meinem Spiel».

Mit Julian Schmutz (Visp) stösst heute ein weiterer NLB-Spieler zum EHCB. Der 22-jährige Stürmer wird voraussichtlich morgen in Langnau erstmals für Biel auflaufen. Kampf und Leidenschaft dürften auch im Emmental entscheidend sein – auf beiden Seiten.

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Das Programm der Bieler

Biel - Ambri-Piotta 4:2

 

SCL Tigers - Biel Morgen, 19.45

 

Lausanne - Biel Di. 8.3. 19.45

 

Biel - Lausanne Sa. 12.3. 19.45

 

Ambri-Piotta - Biel Di. 15.3. 19.45

 

Biel - SCL Tigers Do. 17.3. 19.45

 

Start Playout-Final am 19. März.

bil

Kommentare

Gulliver

Dünner zeigte eine tolle Leistung. Das Langnau kaum mehr Chancen hat auf den 10. Platz stimmt einfach nicht! 6 Punkte in 5 Spielen (mit 2 Direktbegegnungen mit Ambri) sind doch aufzuholen. Mir wäre ein Play-out-Final gegen Ambri lieber!


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