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EHC Biel

Ein Sniper aus Österreich

Der EHC Biel besetzt seine vierte Ausländerposition mit dem Österreicher Peter Schneider. Der 
28-jährige Flügelstürmer war in der abgelaufenen Saison Quali-Topskorer der österreichischen Liga. Sportchef Martin Steinegger lässt offen, ob er bis zum Saisonstart noch weitere Transfers tätigt.

Peter Schneider wecheslt von den Vienna Capitals zum EHC Biel. Der Österreicher trägt die für einen Stürmer seltene Rückennummer 3. Bild: Keystone

Der EHC Biel hatte Interesse am österreichischen Nationalspieler Peter Schneider bekundet (das BT berichtete), nun hat er ihn verpflichtet. Der Flügelstürmer, der mit den Vienna Capitals den Playoff-Final verlor, unterschrieb einen Einjahresvertrag. Dank seiner Skorerwerte (81 Punkte in 72 Spielen/40 Tore) weckte der Rechtsschütze Martin Steineggers Interesse. Daraufhin schaute sich der Bieler Sportchef Schneider in der österreichischen Liga (EBEL) vor Ort an und studierte ihn am TV. «Sein Werdegang ist interessant, er hat im amerikanischen College-Eishockey eine solide Ausbildung absolviert. In den letzten Jahren hat er sich stetig weiterentwickelt. Ich gehe davon aus, dass er sich auch der Schweizer Liga anpassen kann und hier den nächsten Schritt machen wird.» Auch Chefscout Thomas Roost ist überzeugt von Schneiders Fähigkeiten, er sagt: «Seine Schussqualität ist überdurchschnittlich, er spielt mit viel Energie und verzeichnet kaum schwache Spiele.»

Das Niveau der EBEL ist schwächer einzustufen als jenes der National League. Deshalb sind Schneiders Werte mit Vorsicht zu geniessen. Jedoch spricht für seine Tauglichkeit ausserhalb Österreichs, dass er auch in der Champions League überzeugte (zehn Punkte in sechs Partien). Für eine Einschätzung lässt sich auch das Beispiel von Fabio Hofer beiziehen: Dieser hatte in seiner letzten EBEL-Saison vor dem Wechsel zu Ambri-Piotta einen Punkteschnitt von 1,03 pro Spiel verzeichnet. In der National League betrug dieser in der abgelaufenen Saison noch 0,57 – also etwas mehr als die Hälfte. Im Unterschied zu Hofer, und auch Ambris zweitem Österreicher Dominic Zwerger, verfügt Schneider nicht über eine Schweizer Lizenz. Handkehrum dürfte er bezüglich Salär zu den billigsten Ausländern der Liga zählen.

Nicht zuletzt deswegen stellt sich die Frage, ob der EHCB noch einen fünften Ausländer unter Vertrag nehmen wird. Steinegger antwortet, dass dies durchaus sein könnte, zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nichts entschieden sei. «Wir sind offen. Es kommt darauf an, was der Markt bietet.» Eine Verpflichtung eines weiteren Schweizer Spielers schliesst Steinegger ebenfalls nicht aus, jedoch sei im Moment diesbezüglich gar nichts im Gange.

Der EHCB startet am Montag ins Sommertraining. Schneider, der voraussichtlich mit Österreich an der WM spielen wird, stösst im Juni zu seinem neuen Team. Moritz Bill

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