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EHC Biel

«Erwartungen steigen überproportional an»

Es geht in die erste längere Pause. Präsident Andreas Blank zieht Bilanz und spricht über Zahlen, Schläpfer, Haas und Hiller.

Andreas Blank. bt/a

Andreas Blank, der EHC Biel ist über dem Strich. Allerdings nicht nach Verlustpunkten. Wie sieht Ihre Bilanz in sportlicher Hinsicht aus?

Gesamthaft betrachtet kann ich damit leben, weil es unseren Möglichkeiten entspricht. Trotzdem bin ich etwas enttäuscht über den Verlauf der letzten Wochen.

Sprechen Sie die Niederlagenserie an?

Ja, die haben zwar andere auch. Aber in Biel ist es insofern speziell, als dass wir immer wieder Spiele verlieren, in denen die Mannschaft besser war als der Gegner, beziehungsweise mehr Chancen hatte, die Partie zu gewinnen.

Jonas Hiller macht dennoch oft den Unterschied aus.

Richtig, an Hiller liegt es bestimmt nicht. Er hat uns im Gegenteil Punkte gesichert, er ist sehr stabil und er hat die erwartete grosse Ausstrahlung. Er kann nicht auch noch die Tore schiessen, und genau das ist aktuell unser grosses Problem.

Letzte Woche gab es eine Sitzung des Verwaltungsrates. Wurde über Trainer Kevin Schläpfer gesprochen?

Es war eine ordentliche Sitzung und wir sprachen über viele Punkte. Auch der Trainer muss sich nach einer solchen Serie erklären. Wir sind aber klar der Ansicht, dass man diese Serie mit derjenigen von letzter Saison nicht vergleichen kann. Das Team erarbeitet sich viele Chancen, es gehen einfach zuwenige Pucks rein. Kevin können wir bisher nichts vorwerfen.

Sind Sie enttäuscht über den Zuschaueraufmarsch, rund 1000 im Durchschnitt weniger als letzte Saison?

Ja und nein. Wir wussten, dass im zweiten Jahr und nach der letzten schlechten Saison weniger Leute kommen würden. Wir haben für diese Saison vorsichtig budgetiert, trotzdem liegen wir unter den Erwartungen.

Hat es finanzielle Auswirkungen?

Wir hatten finanziell eine gute letzte Saison. Nun müssen wir schauen, welches künftig eine realistische durchschnittliche Zuschauerzahl ist. Diese hängt halt immer auch vom sportlichen Erfolg ab. Vielleicht können wir noch etwas aufholen. Das alles ist immer noch deutlich besser als im alten Stadion.

Es droht der Abgang von Haas und Rossi. Trotz Hiller-Transfer: Der EHC Biel scheint nicht richtig vom Fleck zu kommen. Ziel war es ja, sich im neuen Stadion Richtung Mittelfeld zu orientieren.

Es bleibt trotz höherem Budget dabei, dass wir mit den grossen und mittleren Teams finanziell nicht mithalten können. Zudem werden die Spieler, wenn man sie halten will, jedes Jahr teurer. Wir müssen, wie früher auch, wieder vermehrt jüngere Spieler einsetzen und diesen eine Chance geben.

Die Erwartungshaltung wird halt immer grösser. Gerade in Biel.

Ja, und zwar intern wie extern. Wir haben zwar finanziell einen Schritt vorwärtsgemacht, doch die Erwartungen stiegen überproportional an. Wir müssen realistisch bleiben. Wir haben jetzt ein super neues Stadion mit ganz anderen Möglichkeiten, aber wir müssen weiterhin versuchen, hart zu arbeiten und jedes Jahr einen weiteren Schritt vorwärtszukommen. Von alleine geht nichts. Aber wir haben auch schon einiges erreicht.

Immerhin gelang es dem EHC Biel, als fünften Ausländer Pouliot zu verpflichten. Wie wird er trotz den Engpässen finanziert?

Wir wussten immer, dass früher oder später ein fünfter Ausländer kommen muss. Nun ist es etwas früher als geplant. Er wird im Rahmen des laufenden Budgets finanziert. Interview: bmb

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