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Eishockey

Es endet dann doch wie erwartet

Der EHC Biel erfüllt gegen die SCL Tigers die Pflicht und gewinnt mit 7:3. Das deutliche Resultat täuscht: 
Die Langnauer behaupten sich trotz vieler Abwesenden lange Zeit als mühsamen Gegner.

Matchwinner Luca Hischier (links) wird von Topskorer Toni Rajala beglückwünscht. Bild: 
Keystone

Moritz Bill

Am Ende kam es dann doch zustande, das erwartete Schaulaufen des EHC Biel. Er bezwang gestern ein krisengebeuteltes und vor allem arg dezimiertes Langnau mit 7:3. Doch lange Zeit hatten sich die Bieler vor Heimpublikum schwergetan, respektive behaupteten sich die SCL Tigers in der Rolle des Underdogs 40 Minuten hartnäckig.

Dass die Gäste aus dem Emmental zähe Gegner sein würden, hatte man im Vorhinein aufgrund der zahlreichen Abwesenden nicht erwarten können. Acht Spieler fehlten verletzt, fünf krank. Unter ihnen auch der künftige EHCB-Schwede Jesper Olofsson. Das Heimspiel hatten die Langnauer am Dienstag deswegen noch kurzfristig verschoben, gestern waren sie gewillt, anzutreten und brachten mit einigen jungen Spielern eine Mannschaft zusammen. Zwei 17-Jährige gaben ihr Debüt in der höchsten Liga, nur zwei Ausländer standen im Aufgebot. Dazu kam eine Formkurve, die seit sechs Wochen, in denen elf Niederlagen en suite zusammenkamen, nur eine Richtung kennt. Kurz, viele Argumente, weshalb die Bieler diesen Match eigentlich hätten dominieren müssen.

 

Hofer und Schneeberger fehlen

muss

Aber eben, der EHCB überzeugte während der ersten zwei Drittel nur mässig. Zwar hatte er standesgemäss früh die Führung übernommen – Luca Hischier verwertete nach etwas mehr als drei Minuten einen Abpraller. Doch anstatt daraus Energie zu weiteren torreichen Taten zu schöpfen, schwächten sich die Seeländer mit Strafen gleich selbst. Und schliesslich fand der Selbstzerstörungsmodus mit einem Eigentor seinen Höhepunkt. Ausgerechnet Lauri Korpikoski, der Ausländer ohne Skorerpunkt, lenkte die Scheibe unglücklich ins eigene Tor.

 

Korpikoski mit Eigentor und Assist

Umso erlösender für den Finnen, trug er im Mittelabschnitt auch noch zu einem Treffer ins richtige Tor bei. Elvis Schläpfer schloss Korpikoskis Zuspiel direkt ab. Es war dies das 3:2, nachdem Gaëtan Haas für Biel einen erneuten Vorsprung herausgespielt hatte – den die Tigers wiederum ausgleichen konnten. Dabei leistete der gesamte Bieler Block mit konsequent ungenügendem Defensivverhalten gütige Beihilfe.

Aber gegen diesen Gegner konnte sich der EHCB das erlauben. Zwar beantwortete der SCL Hischiers 4:2 sogleich wieder. Doch als Toni Rajala kurz vor der zweiten Pause zum 5:3 einnetzte, wurde ersichtlich, dass den dezimierten Tigern die Kraft fehlen würde, darauf nochmals reagieren zu können. Zumal der neue Headcoach Yves Sarault bis dahin oft nur drei Linien aufs Eis geschickte hatte.

 

Hischier trifft und trifft und trifft

Und so erhöhten Hischier und letztlich Damien Brunner (in doppelter Überzahl) auf 7:3. Hischier komplettierte damit seinen Hattrick. Fast nicht zu glauben, der Walliser vervierfachte damit seine Saison-Torausbeute, hatte er vor der gestrigen Partie doch erst einmal getroffen. Ohnehin glänzte gestern Biels erste Linie mit Hischier, Haas und Rajala mit deutlich mehr Kreativität und Zug aufs Tor als in den Wochen zuvor.

Das wird auch heute nötig sein, wenn der EHC Biel in Freiburg zu Gast ist, beim Leader der National League.

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www.bielertagblatt.ch/ehcb

Stichwörter: EHCB, Biel, Sport, Eishockey, Match

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