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EHC Biel

Mit viel Kampfgeist verdient in den Halbfinal

Der EHC Biel hat mit einem hart erkämpften 2:1-Heimsieg gegen Ambri-Piotta wie im Vorjahr den Einzug in die 
Playoff-Halbfinals geschafft. Noch völlig offen ist, gegen wen die Bieler dort antreten werden.

Mit vollem EInsatz zum vierten Sieg: Robbie Earl (am Puck) konnte Ambri-Torhüter Benjamin Conz zum entscheidenden 2:1 bezwingen. Bild: Keystone

Francisco Rodríguez

Es wurde zum erhofften Fest in der vollen Bieler Arena. Bis aber die Halbfinalqualifikation geschafft war, mussten bange Momente überstanden werden. Auf der Suche nach dem vierten Sieg marschierten die Bieler sofort nach vorne, und wurden nach knapp zwei Minuten eiskalt erwischt. Trisconi startete im eigenen Drittel mit der Scheibe und schüttelte die zu passiv agierenden Bieler ab, ehe er Hiller mit einem Schuss in die entferntere Ecke düpierte. Ambri, das am letzten Samstag seinen ersten Saisonsieg gegen Biel gefeiert hatte, erhielt damit weiter Auftrieb. Zum richtigen Zeitpunkt kam für die Gastgeber der Ausgleich. Brunner liess mit einem Dribbling Plastino aussteigen und krönte die schöne Aktion mit seinem ersten Playoff-Treffer in dieser Serie.

Alles war wieder offen. Biel verpasste es zunächst, in Führung zu gehen. Auch im ersten Powerplay, das Törmänens strategisch gut vorbereiteten Schachzug zeigte. Im Montagstraining hatte der Bieler Chefcoach die anwesenden Journalisten begleitet von einem unmissverständlichen Stockschlag gegen die Plexiglasscheibe weggeschickt, als eben dieses Powerplay mit überraschender Besetzung von fünf Stürmern eingeübt worden war (siehe BT von gestern). Rajala an der blauen Linie, Riat, Kärki, Pedretti und Diem versuchten, Ambris Boxplay-Block zu knacken, allerdings ohne Erfolg. Die alte Variante mit einem Verteidiger und vier Stürmern setzte sich in der Folge wieder durch.

Die Partie blieb hart umkämpft, mit Chancen auf beiden Seiten. Ambri war der erwartet aggressive Gegner. Die Bieler versuchten ihrerseits, den Tessinern mit viel Körpereinsatz den Schneid abzukaufen. In der 28. Minute brach die zum dritten Mal in dieser Serie ausverkaufte Tissot Arena in euphorischen Jubel aus. Fuchs kreiste hinter dem Tor durch und legte zurück auf Earl, der das 2:1 schoss. Auch für den US-Amerikaner war es der erste Treffer in dieser Serie. Biel war damit wieder auf Halbfinalkurs, aber Ambri legte mit dem drohenden Ausscheiden vor Augen einen Zacken zu. Während einer Druckphase der Gäste hielt der EHC stark dagegen. Riat warf sich in die Schüsse und alles wurde dafür getan, um die Führung erfolgreich zu verteidigen. 25 geblockte Schüsse gegenüber neun von Ambri belegten in der Statistik Biels Selbstlosigkeit und Hartnäckigkeit.

Wären die Seeländer mit ihren Topchancen nicht zu leichtsinnig umgegangen, hätten sie vorzeitig alles klar machen können. Bei Forsters Pfostenschuss kam auch noch Pech dazu. Knapp acht Minuten vor Schluss gab es für die Spieler eine unfreiwillige Verschnaufpause. Die Plexiglasscheibe hinter dem Ambri-Tor hielt dem Druck des Checks von Novotny gegen Salmela nicht stand und musste ersetzt werden. Die Schlussphase war nichts für schwache Nerven. Ambri setzte alles auf eine Karte und wechselte knapp drei Minuten vor dem Ende einen sechsten Feldspieler für Goalie Conz ein. Doch die Gastgeber brachten von ihrem Publikum angetrieben die knappe Führung über die Zeit und liessen sich am Ende als verdiente Sieger feiern.

Weiter geht es am Dienstag in den Halbfinals. Da zwei Viertelfinals noch nicht entschieden sind, kommen diverse Gegner in Frage. Die Bieler wird dies noch nicht beschäftigen. Sie sind froh, ihren Job erledigt zu haben und werden sich später mit der nächsten Hürde befassen.

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Stefan Ulmer wechselt von Lugano zum EHC Biel
Die Zeit von Greg Ireland als Trainer des HC Lugano ist mit dem Ausscheiden im Playoff-Viertelfinal gegen den EV Zug abgelaufen. Die Tessiner verlängern die Zusammenarbeit mit dem Kanadier nicht. Ein Nachfolger ist noch nicht bestimmt. Darüber hinaus werden auch diverse Spieler den Klub verlassen. Stefan Ulmer, der seit 2010 für Lugano gespielt hatte, wird seine Karriere beim EHC Biel fortsetzen. Der 28-jährige Österreicher mit Schweizer Spiellizenz hat sich für die nächsten beiden Saisons bis 2021 verpflichtet. Die Bieler Verantwortlichen dürften den Transfer in den nächsten Tagen offiziell bekannt geben.

Der jüngere Bruder des ehemaligen Bieler Stürmers Martin Ulmer ist mit seinen 1,75 Metern Grösse und 80 Kilogramm Körpergewicht ein agiler Verteidiger und hat eine gute Puckkontrolle. Damit dürfte Stefan Ulmer gut zur Philosophie von Biel-Trainer Antti Törmänen passen, der ein kreatives und nach vorne gerichtetes Eishockey spielen lässt. In seinen neun Saisons in Lugano bestritt Ulmer 490 Partien und totalisierte 121 Skorerpunkte (29 Tore/92 Assists). Mit den österreichischen Nationalteams nahm er an diversen U20- und A-Weltmeisterschaften sowie an den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi teil.

Ulmer mitgerechnet stehen für nächste Saison acht Verteidiger im Kader des EHC Biel. Kevin Fey, Beat Forster, Samuel Kreis und Rajan Sataric besitzen jeweils einen Vertrag bis 2021, Dominik Egli, Janis Moser und der Finne Anssi Salmela jeweils einen bis 2020. Zudem wird wohl ein Talent aus Biels Junioren integriert. Noah Delémont (17 Jahre), Marius Schwegler (19 Jahre) und Maxime Schweizer (17 Jahre) sind aussichtsreiche Kandidaten. Die Abwehr dürfte letztlich mit mindestens einem weiteren Zuzug komplettiert werden. Nicht ausgeschlossen ist die Verpflichtung eines zweiten ausländischen Verteidigers. sda/JdJ/fri

 

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