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EHC Biel

Tanner will den nächsten Schritt machen

Ramon Tanner ist beim EHC Biel in den letzten Monaten oft zum Einsatz gekommen und hat nun einen Vertrag für zwei weitere Saisons erhalten. Dass er aktuell in der Rolle des 13. Stürmers vor allem zuschauen muss, spornt den 21-Jährigen an.

Ramon Tanner will nach vorne: Der junge Stürmer hat zwei weitere Saisons Zeit erhalten, um sich beim EHC Biel endgültig durchzusetzen./Bild: Keystone

Francisco Rodríguez

Der 2018 vom HC Davos zum EHC Biel gestossene Ramon Tanner zählte zu den hoffnungsvollen Talenten, die behutsam an höhere Aufgaben herangeführt wurden. Ende August wird der Appenzeller 22-jährig und damit ein Alter erreichen, in dem viele schon den Schritt zum Stammspieler geschafft haben. Aufgrund der Verletztensituation in Biel kam Tanner in dieser Saison zu viel Einsatzzeit, vorab in der vierten Angriffsformation, muss seit dieser Woche aber wieder mit der Rolle als 13. Stürmers vorliebnehmen. «Das gehört auch dazu und ist kein Weltuntergang», sagt Tanner auf den Umstand angesprochen, dass er im letzten Spiel gegen Lausanne keine Sekunde auf dem Eis war. «Als junger Spieler muss ich auch mal unten durch. Der Moment wird aber kommen, in dem es wieder mehr Eiszeit gibt.»

Trainer Lars Leuenberger spricht von einem normalen Prozess für einen nachrückenden Jungen, der sich seinen Platz erkämpfen müsse. «Die Herausforderung muss sein, jeden Tag das Maximum abrufen zu können und für einen Einsatz letztlich besser zu sein als ein Spieler, der schon länger dabei ist.» Dass Tanner nicht eingesetzt worden sei, hänge damit zusammen, dass die anderen das abgeliefert hätten, das von ihnen verlangt worden sei. «Ein 13. Stürmer muss nicht immer Eiszeit erhalten», betont Leuenberger.

Mit der Rückkehr von Michael Hügli wird Tanner auch heute keine fixe Position in einer der Linien zugeteilt (siehe Infobox rechts), nachdem er am vergangenen Sonntag in der letzten Direktbegegnung mit Fribourg-Gottéron noch an der Seite von Anton Gustafsson und Tino Kessler gespielt hatte. Dass Biel weiterhin Vertrauen in den jungen Stürmer hat und ihm die nötige Zeit für seine Entwicklung geben will, zeigt der Umstand, dass Tanner in dieser Woche einen Vertrag für die nächsten beiden Saisons unterzeichnen konnte.

Polyvalent einsetzbarer Stürmer

«Er verfügt über einen guten Schuss», sagt Leuenberger. «Er muss aber noch besser lernen, ihn richtig einzusetzen und das Spiel zu lesen.» Auch beim Halten der Scheibe gebe es Luft nach oben. Die Cleverness eines Routiniers zu erlangen, sei ein normaler Prozess, für den die Jungen Zeit und Erfahrung benötigen würden. Ein Vorteil für Tanner sei, dass er sowohl als Center als auch am Flügel eingesetzt werden könne. Der Spieler selber sieht sich am liebsten auf der Centerposition. «Als Center hat man das Spiel vor sich und kann mehr Verantwortung übernehmen, um es zu steuern», sagt Tanner über seine Präferenz. «Aber als Flügel Einsätze zu erhalten ist auch okay.» Letztlich geht es für ihn darum, möglichst viel Spielerfahrung zu sammeln, was als polyvalenter Stürmer eher möglich ist.

In dieser Saison hat der 1,73 Meter grosse und 78 Kilogramm schwere Angreifer 33 Meisterschaftspartien für Biel bestritten und dabei zwei Tore erzielt und einen Assistpunkt geholt. Für Tanner war es von Anfang an klar, dass er beim EHC bleiben wollte. «Der Klub und das ganze Umfeld passen mir. Ich habe regelmässig Einsatzmöglichkeiten erhalten, um Fortschritte zu machen», sagt er. Dazu gehörten auch die Spiele in den letzten beiden Saisons auf Leihbasis beim Partnerteam La Chaux-de-Fonds, wo Tanner eine Liga tiefer viel Verantwortung übernehmen konnte. Beim EHC Biel will er den nächsten Schritt machen. Defensiv habe es in der vierten Linie funktioniert. «Ich muss nun speziell das Spiel mit der Scheibe verbessern und versuchen, mehr offensive Akzente zu setzen und etwas zu kreieren.»

Siebtes Saisonduell gegen Gottéron

Wann er wieder die Gelegenheit dazu erhält, ist offen. Möglicherweise könnte ihm der Trainer je nach Spielverlauf den einen oder anderen Shift gewähren, wenn heute Abend Fribourg-Gottéron im siebten Saisonduell zu Gast ist.

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Die letzten News

Hügli kehrt nach seiner Gehirnerschütterung ins Aufgebot zurück und verdrängt in der vierten Angriffslinie Kohler, der wieder an La Chaux-de-Fonds ausgeliehen wird. Spielpraxis sammelt beim Partnerteam auch der genesene Ulmer. Lindbohm sollte heute nach seiner Intervention an den Zähnen einsatzbereit sein, womit Biel wieder vier gesunde Ausländer zur Verfügung hat. Noch nicht bereit ist Lindgren. Wegen Problemen an der Hüfte fehlt zudem neuerdings auch Sartori, weshalb Stampfli weiterhin in Biel bleibt. fri

 

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