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EHC Biel

Wegweisendes Duell in Fribourg

Der EHC Biel tritt heute in Fribourg an. Marc-Antoine Pouliot will mit seinen Kollegen beweisen, dass die Niederlagen gegen die Saanestädter und zuletzt in Zug nur kleine Ausrutscher waren.

Verstehen sich blendend: Biels Kanadier Marc-Antoine Pouliot (Mitte) und seine Sturmpartner Toni Rajala (rechts vorne) und Marco Pedretti. Links Verteidiger Anssi Salmela, der heute trotz einer Fingerverletzung mit von der Partie sein dürfte./Bild: Keysto

Francisco Rodríguez

Im ersten Training nach der Niederlage in Zug war die Stimmung beim EHC Biel wieder gut. «Wir haben das Spiel abgehakt und wollen wieder dort ansetzen, wo wir zuvor waren», betont Marc-Antoine Pouliot. Man habe bisher eine starke Saison gezeigt. «Dazwischen kann es immer wieder mal Spiele geben, die weniger gut sind.» Man habe die richtigen Schlüsse aus dem letzten fehlerhaften Auftritt gezogen und wolle es nun heute Abend in Fribourg besser machen.

Der HC Fribourg-Gottéron ist der zweite Konkurrent, der es in dieser Saison geschafft hat, Biel zu bezwingen. Am 28. September hatten die Seeländer vor eigenem Publikum eine 2:0-Führung leichtfertig aus der Hand gegeben und mit 2:3 verloren. «Wir liessen im 2. Drittel nach und haben sie so aufgebaut», spricht Pouliot über die völlig unnötige Niederlage. Im Revanchekampf müsse man bis ganz am Schluss voll konzentriert ans Werk gehen. «Wir sind uns bewusst, dass es für jeden Gegner in der BCF-Arena schwierig wird. Wir müssen alles dafür tun, um nicht in eine Negativserie zu schlittern.» In Biel erinnert man sich nicht gerne an die folgenschweren Herbstkrisen der letzten Saisons zurück. Pouliot will sich nicht mit solchen Gedanken beschäftigen, sondern das Positive der aktuellen Saison hervorheben.


Drei Bieler in den Topten
«Der Teamgeist ist ausgezeichnet. Es sind aber erst zehn Spiele bestritten worden und 40 folgen noch. Wir bleiben fokussiert.» Dies gilt auch für Pouliots Linie, die offensiv wichtige Aktzente setzt und in der aktuellen Besetzung mit Center Pouliot und den Flügeln Toni Rajala und Marco Pedretti einen bedeutenden Teil zur grossen Bieler Torproduktion beiträgt. Rajala mit 7 Toren sowie 4 Assists und Pouliot (3/7) gehören zusammen mit Robbie Earl (1/9) zu den drei Bielern, die aktuell unter den besten sieben Skorern der National League sind.

Pouliot macht sich nicht allzuviel aus persönlichen Statistiken und hebt statdessen das Kollektiv hervor. «Wichtig ist, dass wir gewinnen und ich und meine Sturmpartner ihren Beitrag dazu leisten können. Die Chemie in unserer Linie stimmt, Wir verstehen uns blendend, auf und auch neben dem Eis.» Jeder habe seine Rolle, die er gut interpretiere. «Marco ist unser Schwerarbeiter am Flügel, der sich in den Ecken die Scheiben erkämpft und vor dem Tor den Gegner beschäftigt. Toni ist unser Torschütze vom Dienst», so Pouliot. Der Kanadier selber sieht sich als Passgeber, nachdem er dem Gegner in seiner aufsässigen Art die Scheibe abgeluchst hat. «So hat jeder in unserem Trio seine Stärken, und zusammen passt es perfekt.»

Pouliot freut sich auf die heutige Partie gegen ein Team, für das der Kanadier 2013 bis 2016 nach seiner ersten Bieler Saison selber mal gespielt hatte, ehe er wegen Differenzen mit Sportchef Christian Dubé plötzlich nicht mehr erwünscht war und ins Seeland zurückkehrte. Rachegelüste hege er deswegen keine. «Die Vergangenheit ist für mich längst abgeschlossen und es ist mir egal, was in Fribourg passiert. Aber ja, diese Direktbegegnungen werden für mich immer speziell bleiben, auch wenn ich das Spiel wie jedes andere angehen will.»

Dem 33-jährigen aus Québec City stammenden Frankokanadier und seiner Familie gefällt es in Biel ausgezeichnet. Pouliot ist seit drei Jahren mit einer Seeländerin verheiratet und zweifacher Vater. So könnte er ab Januar 2019 zu einem Schweizer Pass kommen, was ihn auf dem Spielermarkt noch begehrenswerter machen würde. «Es wäre toll, Schweizer zu werden und für meine Hockeykarriere sicher ein Vorteil, allerdings weiss ich noch nicht, wann es soweit sein wird. Bis dahin gibt es viel Papierkram und administrative Sachen, die ich nicht direkt beeinflussen kann», so Pouliot, dessen Vertrag beim EHC Biel Ende dieser Saison ausläuft.


Bleibt Pouliot in Biel?
Jedenfalls soll Lausanne schon mal Interesse an Pouliot angemeldet haben, was von ihm nicht bestätigt wird. «Die Saison hat erst vor einem Monat begonnen, und schon wird darüber diskutiert, wer wohin wechseln könnte. Für mich kommt das viel zu früh und ich mag mich jetzt nicht mit solchen Fragen beschäftigen, sondern erst ab Dezember», sagt Pouliot, dessen Gedanken nur um das heutige wegweisende Duell in Fribourg kreisen.


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Die letzten News
Der EHC Biel wird heute voraussichtlich mit den gleichen Blöcken spielen wie zuletzt bei der 2:4-Niederlage in Zug. Ein kleines Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Anssi Salmela. Biels finnischer Verteidiger erlitt in Zug eine leichte Fraktur an einem Finger, musste genäht werden und verpasste gestern das Training. Er bestätigte aber, dass er in Fribourg gleichwohl mit von der Partie sein würde.

Wer das Bieler Tor hüten wird, liess Assistenztrainer Anders Olsson noch offen. Es ist davon auszugehen, dass diesmal Jonas Hiller den Platz zwischen den Pfosten einnehmen wird.

Janis Jérôme Moser hat nach zehn Einsätzen ein eigenes Leibchen mit neuer Nummer und seinem Namen erhalten. Das Talent spielt mit der 90 am Rücken, bezugnehmend auf NHL-Star Roman Josi, der früher in Bern die 90 hatte und sie seither noch im Schweizer Nationalteam trägt. fri

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