Sie sind hier

Abo

EHC Biel

Der etwas andere Medientermin

Im «Canal3-Bus» hat Jonas Hiller gestern erzählt, welche Eindrücke er von seinem neuen Team hat und wie er auf die hohen Erwartungen reagiert. Auch für die Erfüllung eines Fan-Wunsches nahm er sich Zeit.

  • 1/8 copyright: peter samuel jaggi/bieler tagblatt
  • 2/8 copyright: peter samuel jaggi/bieler tagblatt
  • 3/8 copyright: peter samuel jaggi/bieler tagblatt
  • 4/8 copyright: peter samuel jaggi/bieler tagblatt
  • 5/8 copyright: peter samuel jaggi/bieler tagblatt
  • 6/8 copyright: peter samuel jaggi/bieler tagblatt
  • 7/8 copyright: peter samuel jaggi/bieler tagblatt
  • 8/8 copyright: peter samuel jaggi/bieler tagblatt
zurück

von Michael Lehmann

«Gsehsch dert vore?» «Ja, das isch er imfall.» Ja, er ist es. Jonas Hiller sitzt leibhaftig im Bus der Linie 4 Nidau-Löhre. Die Köpfe werden gereckt, die Smartphones werden gezückt und es wird schon fast ehrfurchtsvoll geflüstert.

Der Eishockey-Goalie ist normalerweise eher selten im öffentlichen Verkehr von Biel anzutreffen. Gestern machte er für «Canal3» eine Ausnahme. Das Lokalradio sendet seit dem 8. Juni jeden Mittwoch live aus einem Bieler Bus. Mehrere Musiker, Politiker oder eben Sportler wurden darin bereits empfangen. Gestern war der gefeierte Neuzuzug des EHC Biel an der Reihe. Freundlich begrüsst er zuerst seine Mitfahrer, bevor er sogleich zu seinen ersten Eindrücken des neuen Teams befragt wird: «Es ist ein guter Mix von erfahrenen und jungen Spielern.» Die Kennenlernphase sei jedoch noch nicht vorbei, sagt Hiller. Es gelte, sich erst noch richtig einzuleben und einzugewöhnen.

Im Quiz brilliert Hiller nicht

Dann wird der Goalie auf die Probe gestellt. In Quizform wird geprüft, wie gut er die Region kennt. Hiller ahnt Böses und hofft, dass er sich in der Kategorie «Sport» einigermassen schadlos halten kann. Wie wurde das alte Bieler Eishockeystadion genannt? Hiller stutzt. Bieler Eisstadion scheint als Antwort zu einfach, dennoch wählt er sie mangels Alternativen. Für Moderator Bodo Frick reicht die Antwort nicht für die volle Punktzahl. «Hexenkessel hätten wir gesucht.» Nach der kniffligen Startfrage geht es etwas einfacher weiter. Hiller muss nicht lange überlegen, nach welcher Schweizer Sportpersönlichkeit in Biel erst gerade eine Strasse benannt wurde. Schliesslich sei sein neuer Arbeitsplatz ganz in der Nähe der Roger-Federer-Allee. Bei der letzten Sportfrage muss er allerdings erneut passen. Florian Gnägi, Matthias Sempach und Christian Stucki. Wer von diesen drei Schwinger-Grössen ist kein Seeländer? «Huch, Schwingen?» Eine Sportart, die der Neo-Bieler eher wenig verfolgt. «Vielleicht Gnägi?» Nein, Florian Gnägi ist ein Aarberger, Christian Stucki ein Lysser. Der amtierende Schwingerkönig Matthias Sempach hingegen kommt aus dem Emmental. Letzte Frage zu Biel allgemein. Wie heisst der Bieler Stadtpräsident? Schon fast etwas verlegen muss Hiller zugeben, dass er die lokale Politik bisher zu wenig verfolgt hätte. Kein Wunder, die Bieler Torwart-Hoffnung ist erst seit etwas mehr als einem Monat wieder in der Schweiz und spendete seither die meiste Zeit im Kraftraum.

Überraschung für EHC-Anhängerin

Der Wechsel von Jonas Hiller nach Biel hat hohe Wellen geschlagen. Warum er von der NHL, der wohl besten Liga der Welt, ausgerechnet zum zuletzt schwächsten Team der NLA wechselt, musste der 34-Jährige mehrmals beantworten. Gestern fasste er zusammen: «Das Gesamtpaket stimmte. Hier spiele ich in einem neuen Stadion mit einem jungen Team, das viel Potenzial hat, etwas zu bewegen.» Es sei ein Entscheid, den er mit seiner Familie zusammen getroffen habe. Sie werden bald in der Nähe von Bern in ein Haus ziehen. Der kurze Arbeitsweg ermöglicht es ihm, mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen.

Dass in Biel die Euphorie gross ist, weiss Hiller. «Ich habe sehr viele positive Reaktionen bekommen», erklärt er. Dies freue ihn einerseits, anderseits sei ihm auch bewusst, dass die Erwartungshaltung an seine Person enorm sei. «Das ist ein Teil des Profi-Daseins. Ich habe auch sehr hohe Erwartungen an mich selbst. Ich hoffe, dass ich den Ansprüchen der Bieler gerecht werde und dass Fans und Spieler viele schöne Momente zusammen erleben werden.»

Gestern schaffte er es schon mal, mindestens einen Fan in Jubelstürme ausbrechen zu lassen. Anlässlich der bevorstehenden Hochzeit ihrer Schwester Denise, organisierte Daniela Witschi in Zusammenarbeit mit «Canal3» ein Treffen mit dem EHC-Torwart. Als die langjährige EHC-Biel-Anhängerin in den Bus steigt, erkennt sie ihn sofort und als etwas später Bodo Frick auf sie zukommt, strahlt sie über das ganze Gesicht. Nachdem sie Hiller vorgestellt wird, darf sie ihm sogar einige Fragen stellen, die live im Radio übertragen werden. «Unglaublich, ich bin überglücklich», sagt die zukünftige Braut nach dem spontanen Interview und umarmt ihre Schwester.

Wettschulden sind Ehrenschulden

Auch Jonas Hiller sagt am Ende der fast einstündigen Busfahrt, es sei eine coole Aktion gewesen. Dass er damit den Unterhaltungswert der Sendung anspricht, ist offensichtlich, denn es ist heiss im Bus. Kein Problem für Hiller, der als Kind an Sommertagen oft Strassenhockey gespielt hatte – natürlich in der Torwartausrüstung. Eine Steilvorlage für die Crew von «Canal3». Wie bereits in den Wochen zuvor schlossen sie auch mit Hiller eine Wette ab. Wenn der Torhüter von seinem Nachmittagstraining in Magglingen zurückkomme, würden sich mindestens fünf Personen in kompletter Eishockeyausrüstung auf dem Bieler Zentralplatz präsentieren. Hiller glaubt nicht, dass sich jemand bei den heissen Temperaturen in eine Eishockeyausrüstung begäbe und nimmt die Wette an. Er sollte sich irren. Als er frisch geduscht auf dem Bieler Zentralplatz ankommt, stehen fünf junge Männer mit Helm, Handschuhen, Schonern und sogar Schlittschuhen bereit. Wette verloren. Zur «Strafe» verteilte das Goalie-Idol danach Eistee an Passanten. Ein Star zum Anfassen.

*********************************

Eishockey-Profis versuchen sich in anderen Sportarten

Gezieltes Krafttraining und ein umfangreiches Ausdauerprogramm. So sieht das Sommertraining des EHC Biel meist aus. Heute und morgen probieren sich die Eishockey-Profis jedoch mal in anderen Sportarten.

Heute um 16 Uhr messen sich die Eishockey-Profis auf dem Fussballplatz. Auf dem Längfeldplatz direkt neben der Tissot Arena treffen sie auf eine Gruppe von Gassmann-Journalisten. Damit die Presseleute gegen die Sportler nicht hochkantig untergehen, haben sie sich Verstärkung geholt. Im Tor steht beispielsweise der ehemalige Biel-Torwart Pablo Molina.

Morgen von 9 bis 12 Uhr sind die Bieler im Scheurener Tenniszentrum. Das Tennisturnier der EHC-Profis findet bereits zum zweiten Mal statt.

Stichwörter: EHC Biel, Jonas Hiller, Canal3, Bus

Nachrichten zu EHC Biel »