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EHC Biel

Vom Youngster zum Leistungsträger

Die EHC-Biel-Spieler Noah Delémont und Lilian Garessus fliegen heute mit dem Schweizer U20-Nationalteam für die letzten WM-Vorbereitungen nach Kanada. Das Ziel für beide ist klar, ihre Rollen unterscheiden sich aber voneinander.

Geht mit gutem Beispiel voran: EHC-Biel-Verteidiger Noah Delémont bestreitet mit den Schweizer U20-Junioren bereits seine zweite WM./Bild: Keystone
Francisco Rodríguez
 
Beim EHC Biel ruht die Meisterschaft. Allerdings können sich nicht alle Spieler ausruhen. Von den Jungen sind Noah Delémont und Lilian Garessus mit dem Schweizer U20-Nationalteam unterwegs. Jérémy Bärtschi, der in dieser Saison mit einer B-Lizenz beim SC Langenthal spielt, sowie der seit letzten Sommer in Schweden aktive Lian Bichsel sind weitere Bieler Junioren, die sich auf die U20-WM vorbereiten. Heute fliegt das Team von Headcoach Marco Bayer nach zwei ersten Trainingstagen in Cham via Charterflug nach Kanada. Drei Testspiele stehen auf dem Programm, ehe am 24. Dezember die letzte Kaderreduktion bekanntgegeben wird (siehe Infobox unten).
 
Mit ihren regelmässigen National-League-Einsätzen für das Bieler Fanionteam dürften Delémont und Garessus für einen Platz im WM-Team gesetzt sein. «Ganz sicher kann man sich nie sein», sagt Garessus und will nichts verschreien. Während es für ihn sowie auch für Bärtschi und Bichsel, den mit 17 Jahren Jüngsten im Kader, die erste U20-WM wäre, gehört Delémont inzwischen zu den Routiniers, sofern man auf Junioren-Stufe überhaupt schon davon sprechen kann. Obwohl er noch keine 20 Jahre alt ist, hat der Verteidiger bereits einiges erlebt und sich mit seinen Leistungen im Klub viel Eiszeit verdient.
 
Delémont mit Kanada-Erfahrung
«Ich habe eine andere Rolle als letztes Jahr bei meiner ersten U20-WM, als ich noch einer der Jüngsten war», sagt Delémont. Nach seiner Saison im kanadischen Junioreneishockey sowie den vielen Partien mit dem EHC Biel ist das Talent aus Orvin bereit, seine Schweizer Kollegen mitzureissen. «Ich will mit gutem Beispiel vorangehen, für eine tragende Rolle kämpfen und mit harter Arbeit Intensität in unser Spiel bringen.» Vor allem die nicht immer einfache Zeit in Übersee habe ihn reifen lassen. «Für mich ist es ein Vorteil, dort gespielt zu haben. Ich kenne den Spielstil in Kanada und kann nun meine Erfahrung den Teamkollegen weitergeben, die nie in Übersee waren. Wichtig wird es vor allem sein, einfach zu spielen.» 
 
Einen Ratschlag, den auch Garessus beherzigen wird. 17 Partien mit Biels erster Mannschaft sowie 15 mit den U20-Elit-Junioren hat der 18-jährige Stürmer auf Klubebene seit Saisonbeginn in den Beinen. Dazu die Testspiele mit dem U20-Nationalteam. «Für mich geht es darum, möglichst viel Spielpraxis zu sammeln, auch auf hohem Niveau.» Beim EHC Biel sei er dafür an der richtigen Adresse. «Unter Antti Törmänen ist es top. Er schenkt uns Jungen das Vertrauen», sagt Garessus. «Nach den Trainings und Spielen gibt er mir jeweils ein Feedback und Tipps, was ich besser machen kann. Ich profitiere enorm viel von ihm.» Das gleiche gilt für Delémont, dem wie Garessus die vielen verletzungsbedingten Absenzen im Team entgegengekommen sind.
 
Abgeschottet in der «Bubble»
In Kanada geht es für die besten Schweizer Junioren in die «Bubble», mit allen Corona-Massnahmen die Delémont noch von der letzten WM her kennt. «Ich hoffe, wir haben wieder einen grossen Gemeinschaftsraum und müssen in der Freizeit nicht nur in unseren Hotelzimmern ausharren», sagt Delémont, der sich gerne an die Tischtennis-Duelle mit den Kollegen oder dem Kartenspiel an der Seite von Elvis Schläpfer zurückerinnert. Die Stimmung sei gut gewesen, leider habe man auf dem Eis das Ziel verpasst – immerhin wegen des angepassten Modus’ ohne Abstiegsfolgen.
 
«Diesmal müssen wir unbedingt die Viertelfinals erreichen, ansonsten drohen die Relegationsspiele, in denen es um alles oder nichts geht», sagt Delémont. Der Erfahrene im Team will seine Junioren-Zeit mit einem Erfolg abschliessen. Für seine jüngeren Teamkollegen gilt es zunächst, sich in der U20-Altersklasse zu bestätigen. Wer den Cut schafft, startet mit dem Team am 27. Dezember ins grosse WM-Abenteuer.
 
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Programm U20-Nationalteam
Heute Flug nach Kanada, wo drei Testspiele anstehen:
Kanada - Schweiz Samstag
Deutschland - Schweiz Dienstag
Tschechien - Schweiz 23. Dezember
Tags darauf letzte Kaderreduktion
U20-WM in Edmonton und Red Deer/Kanada mit den folgenden vier Gruppenspielen für die Schweiz:
Russland - Schweiz 27. Dezember
USA - Schweiz 28. Dezember
Slowakei - Schweiz 30. Dezember
Schweden - Schweiz 31. Dezember
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Stichwörter: EHC Biel, U20-WM, Kanada

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