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Ausgelaugte Bieler im letzten Test

Nach dem Cupout am Mittwoch hat der FC Biel am Samstag das letzte Testspiel vor dem Rückrundenstart gegen Chênois mit 0:2 verloren.

Der FC Biel 
(im Bild: Raphael Ferreira) ist gegen Chênois klar unterlegen. Bild: Raphael Schäfer

Michael Lehmann

Im letzten Test vor der (Wieder-)Aufnahme der Meisterschaft spielt man gerne gegen einen Unterklassigen. Die Idee dahinter ist klar: Man will sich gegen den vermeintlich schwächeren Gegner ein gutes Gefühl holen. Wäre das die Intention gewesen, wäre es dem FC Biel gründlich missglückt. Gegen CS Chênois, ein Team, das in der 1. Liga gegen den Abstieg kämpft, haben die Bieler auf heimischem Boden 0:2 verloren. Und das notabene verdient.

Allerdings sind bei dieser Niederlage mildernde Umstände geltend zu machen. Die Bieler standen am Mittwoch im Cup-Viertelfinal gegen den Super-Ligisten Luzern im Einsatz (0:5). Die Partie stand seit Wochen im Fokus und die ganze Vorbereitung wurde auf sie ausgelegt. Entsprechend stellte Trainer Anthony Sirufo nicht so auf, wie er am kommenden Wochenende gegen YB U21 spielen will, sondern gab diversen Leistungsträgern eine Pause. Nur Captain Affolter und Verteidiger Erard standen wie gegen Luzern auch gegen Chênois in der Startelf. Neben ihnen erhielten mehrere Spieler aus der zweiten Reihe die Gelegenheit, sich zu beweisen.

Diese Chance nutzten sie nur teilweise. Es gab einige ansprechende Leistungen, wobei jedoch auch deutlich wurde, dass die Abstimmung fehlte. Bestes Beispiel war Londrit Hamidi, der sich auf der Position hinter der Spitze abrackerte, viel lief und die Bälle verteilte. Wenn es jedoch um den letzten Pass ging, gelang ihm wie auch seinen Kollegen wenig. Die Zuspiele kamen zu ungenau, das Timing stimmte nicht. Etwa so liess sich die ganze erste Halbzeit zusammenfassen. Man sah aus Bieler Sicht einige gute Ansätze, aber wenig wirklich Gefährliches. Die Gäste dagegen hatten weniger vom Spiel, agierten aber meist konsequenter.

Das führte zu Beginn der zweiten Halbzeit zu einem Doppelschlag. Erst stieg ein Genfer nach einer Flanke höher als die Bieler, dann profitierten die Gäste von einem Fehler im Aufbauspiel und zeigten einen mustergültigen Konter.

Beim FC Biel wechselte man zu Beginn und im Verlauf der zweiten Halbzeit die geschonten Leistungsträger ein, am Spielgeschehen änderte sich jedoch kaum etwas. Am nächsten an einen Treffer kam Hamidi, der einen Freistoss an die Querstange setzte, und Grasso, dessen Schlenzer kurz vor Schluss das Ziel nur ganz knapp verpasste. Letztlich war es Goalie Espasandin zu verdanken, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Denn es sollte noch einige Male passieren, dass ein Genfer in die Tiefe geschickt wurde und allein auf den Torhüter ziehen konnte.

Als Trainer Anthony Sirufo nach dem Schlusspfiff gefragt wurde, ob sein Team nach dem Cupspiel unter der Woche noch etwas müde war, tippte er sich an die Stirn. «Die Spieler waren nicht körperlich ausgelaugt, sondern mental», sagte er. Dasselbe habe er bereits nach dem Cup-Erfolg gegen Stade-Lausanne-Ouchy erlebt. «Nach einem so grossen Spiel braucht es Zeit, sich wieder zu sammeln. Heute waren wir mit den Gedanken noch nicht wieder richtig da.»

Enttäuscht sei er, besorgt jedoch nicht, fasste Sirufo zusammen. «Nun gilt es, den Fokus neu zu setzen. Am Samstag gegen YB wird man ein anderen FC Biel sehen.»

Stichwörter: FC Biel, Fussball, Sport, Biel, Chênois

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