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Biel erst ineffizient, dann nachlässig

Enttäuschung für den FC Biel: Der Promotion-League-Aufsteiger hat das Duell gegen Promotion-League-Absteiger Köniz durch einen Last-Minute-Treffer 2:3 verloren. Damit ist der Final im Seeland-Cup kaum mehr zu erreichen.

Die Bieler (hier mit Anthony De Freitas) haben gegen Köniz das Nachsehen. Bild: Matthias Käser/Bieler Tagblatt

Michael Lehmann

Eine Nachlässigkeit führte am Schluss zu einer unnötigen Niederlage für den FC Biel. Nachdem der Ball auf der Seite vertändelt wurde, konnte Köniz’ Wyder in den Strafraum ziehen und unbedrängt eine Torecke aussuchen. Er sorgte in der 90. Minute für den Last-Minute-Sieg für den vermeintlichen Aussenseiter. Die Bieler müssen sich an der eigenen Nase nehmen, dass sie dieses Spiel trotz langer Feldüberlegenheit noch aus der Hand gegeben haben.

Gleich vier neue Spieler standen beim FC Biel gestern in der Startelf: Nolan Erard, Safet Alic, Enzo Grasso und Valentin Nushi kamen gegen den Promotion-League-Absteiger Köniz zu ihrem Debüt in den Bieler Farben. Ein klares Statement von Trainer Anthony Sirufo: Testspiele sind zum Testen da. Allerdings muss man dann auch in Kauf nehmen, wenn die Abstimmung noch nicht ganz funktioniert. Genau das passierte in der 3. Minute. Nach einem Ballverlust in der eigenen Hälfte reichte ein Pass, um die Bieler Verteidigung zu überspielen.

Abnehmer des Passes war Stephan Andrist – ein Spieler mit Super-League-Erfahrung (Thun, Basel, Luzern). Der 33-Jährige zögerte nicht und schoss die Könizer in Führung. Ein Fehlstart also fürs Bieler Ensemble, das sich jedoch nicht verunsichern liess. Die Seeländer übernahmen das Diktat und spielten munter nach vorne. Das widerspiegelte sich nicht zuletzt im Eckballverhältnis von 8:0 zur Pause (13:0 am Schluss).

Zählbares resultierte für die Seeländer allerdings lange nichts. Es brauchte ein unüberlegtes Einsteigen eines Könizers, damit die Bieler zum – nun längst verdienten – Ausgleich kamen. Christian Mourelle zeigte sich beim Elfmeter kurz vor der Pause sicher, die Teams gingen mit einem 1:1 in die Halbzeit.

In der zweiten Hälfte wechselte Biel-Trainer Anthony Sirufo die Mannschaft komplett aus. Nun kamen auch Mouez Aboud und Testspieler Sékou Coumare zu ihren ersten Einsätzen für den FCB.

An den Stärkeverhältnissen änderte dies vorerst nichts. Biel kontrollierte die Partie und zeigte sich defensiv abgeklärt. In der 54. Minute war es dann Nathan Garcia, der von der Aussenposition in die Mitte zog und den jungen Köniz-Torhüter mit seinem Flachschuss auf dem falschen Fuss erwischte.

In der Folge flacht die Partie ab. Waren die vier Neulinge in der ersten Halbzeit in ein relativ gut funktionierendes System eingegliedert worden, so merkte man im zweiten Umgang, dass die Spieler in dieser Aufstellung noch nicht oft zusammen auf dem Platz gestanden sind. Immer öfter wurde der Ball den Könizern überlassen. Diese kamen erst zum Anschlusstreffer und letztlich zum etwas glücklichen 3:2-Sieg.

Damit wird Biel den Final des Seeland-Cups ziemlich sicher verpassen. Zwar könnte das Team am Montag punktemässig zu Breitenrain aufschliessen, dieses hat nach dem 8:0-Sieg gegen Köniz beim Torverhältnis aber klar die Nase vorn. Gibt Biel Punkte ab, endet das Vorbereitungsturnier gar vorzeitig.

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YB U21 ist der erste Finalist
Sie gerieten leicht ins Wanken, aber sie fielen nicht: Die Nachwuchsspieler von Meister YB (Promotion League) haben sich am Seeland-Cup mit einem 4:2-Sieg gegen Solothurn (1. Liga) das Finalticket gesichert. Nachdem die Berner bereits das erste Spiel gegen Münsingen (1. Liga) 4:1 gewonnen haben, können sie am letzten Spieltag am Montag nicht mehr von der Spitze verdrängt werden.

Gestern begann YB U21 stark und ging durch De Donno inFührung. Danach fanden die Solothurner besser ins Spiel – allen voran der Bieler Emmanuel Mast. Er brachte sein Team mit einem Doppelschlag in Führung, bei dem er seine Gegenspieler gleich zweimal austanzte.

Das für die zweite Halbzeit praktisch komplett ausgewechselte YB drehte jedoch nochmals auf, liess Solothurn kaum mehr aus der eigenen Hälfte und gewann letztlich verdient mit 4:2.

Stichwörter: FC Biel, Seeland-Cup

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