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Bieler machen den Aufstieg perfekt

Der FC Biel spielt nächste Saison in der Promotion League. Nach dem 0:0 in Delémont gewannen die Bieler das Rückspiel in der Tissot Arena mit 1:0. Die Aufstiegsfeier im Anschluss zog sich bis weit in den gestrigen Tag hinein.

Tor!!!! Kastriot Sheholli (am Boden verdeckt) schiesst in der Tissot Arena das letztlich entscheidende 1:0 und wird von seinen Teamkollegen gefeiert. Bild: Aimé Ehi/a

Fantasiert: Francisco Rodríguez

Der FC Biel und seine Fans haben eine Freinacht hinter sich. Nach dem Grosserfolg vom Samstagabend wurde zunächst in der Tissot Arena gefeiert, ehe sich die Mannschaft und die Klubverantwortlichen zusammen mit den Anhängern in Richtung Innenstadt begaben. War auf die beiden vorangegangenen Aufstiege 2017 in die 2. Liga interregional und ein Jahr später in die 1. Liga noch in einem engeren Rahmen angestossen worden, liess sich jetzt die Stadt Biel vom Rausch ihrer Fussballer anstecken.

Am Samstag hatte das Team in einem spannenden Rückspiel gegen Delémont den Aufstieg in die Promotion League perfekt gemacht. Nach dem 0:0 auswärts im Hinspiel und den vielen vergebenen Tormöglichkeiten stand der FC Biel vor eigenem Publikum unter grossem Erfolgsdruck. Fast 3000 Zuschauer waren gekommen, um ihre Mannschaft auf der Zielgeraden zu pushen. Die Stimmung in der Tissot Arena war ausgezeichnet. Fast wähnte man sich im legendären Cupspiel vor zwei Jahren gegen die Young Boys, als der FC Biel vor 5098 Fans nach einem heroischen Kampf zumindest als moralischer Sieger vom Platz ging. Die Bieler waren damals ebenbürtig mit dem Schweizer Meister gewesen, der nur mit viel Glück das Spiel mit 3:2 nach Verlängerung gewinnen konnte. Diesmal aber jubelten die Seeländer auch am Schluss.

Kastriot Sheholli trifft genau

Zuvor hatten sie allerdings viele schwierige Momente zu überstehen, an denen sie nicht ganz unschuldig waren. Denn die mangelnde Chancenauswertung zog sich wie ein roter Faden durch diese Aufstiegsspiele. Schon das vorangegangene Duell gegen Meyrin, in dem sich die Bieler mit einem Penaltytreffer von Captain Labinot Sheholli kurz vor Ende des Rückspiels durchsetzen konnten, war nichts für schwache Nerven. Gehadert wurde auch gegen Delémont und speziell im entscheidenden Heimspiel. Bis zu dieser 67. Minute, die das Stadion in Jubel ausbrechen liess. Innenverteidiger Bastien Hulmann brachte mit einem riskanten Tackling vor der Strafraumgrenze Biels schnelle Sturmspitze Brian Beyer zu Fall. Kastriot Sheholli setzte sich ruhig den Ball zurecht, nahm Anlauf und traf genau in Severin Fankhausers linke hohe Torecke. Die Tissot Arena stand Kopf, während die Spieler auf dem Platz auf den Freistossschützen zurannten und ihn unter sich begruben.

Doch noch waren 23 Minuten sowie die nie enden wollende Nachspielzeit zu überstehen. Delémont erhöhte nun den Druck auf das von Nicolas Grivot gehütete Gehäuse, erarbeitete sich gute Möglichkeiten und sorgte auf den Rängen für grosses Zittern. FC-Biel-Präsident Dietmar Faes, der die Partie zusammen mit Erich Fehr verfolgte, hielt es kaum noch aus und musste vom Stadtpräsidenten kurzzeitig beruhigt werden. Schliesslich setzte der Schiedsrichter dem Leiden ein Ende. Faes stürmte als Erster das Spielfeld und lief hin zu Cheftrainer Anthony Sirufo und dessen Staff. Jubelgeschrei, Schweiss, spritzender Champagner und Euphorie vermischten sich auf dem Rasen zu einem unglaublichen Cocktail an Emotionen. Auch die Fans waren nun nicht mehr zu halten.

Als sich Faes wieder etwas gefasst hatte, erinnerte er daran, dass der FC Biel nach der Ära Häfeli am Boden zerstört war und dank der Mithilfe aller wie Phönix aus der Asche gestiegen sei. Gestern jährte sich zum vierten Mal die bitterste Stunde des Traditionsklubs, als der Konkurs verhängt worden war. Doch längst sind die Tränen der Bitterkeit den vielen Freudentränen gewichen. Dreimal in vier Saisons ist das Bieler Fanionteam in die höhere Kategorie aufgestiegen und der letzte Streich ist der schönste von allen. Ältere Fans verglichen das Ereignis mit jenem 2008, als mit dem Erfolg gegen Baden letztmals der Aufstieg aus der 1. Liga gelungen war, damals in die Challenge League.

Team wird punktuell vestärkt

Diesmal liegt mit der Promotion League noch eine Spielklasse dazwischen. Ab nächster Saison wird sich der FC Biel mit 13 starken Gegnern messen. Sportchef Mauro Ierep sagte am Samstag, man sei bereit für die grosse Herausforderung und mache sich in den kommenden Tagen und Wochen daran, ein kompetitives Team zusammenzustellen. Die Aufstiegsmannschaft bleibe in etwa zusammen und werde durch einige Verstärkungen ergänzt. Dabei soll auch ein Spieler aus der Super League sein, den man in Biel sehr gut kenne. Mehr wollte Ierep noch nicht verraten und machte sich auf, gemeinsam mit allen den magischen Moment zu geniessen, der noch weit in den Sonntag hinein reichte.

Alles zum FC Biel über den Direktlink 
www.bielertagblatt.ch/fcbiel

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