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EHC Biel

«Das ist eine andere Welt»

Erstmals haben in der Tissot Arena eine Medienkonferenz und die Generalversammlung des EHC Biel stattgefunden. Präsident Andreas Blank ist begeistert. Allerdings nicht in allen Punkten.

Trotz Baustellen zufrieden: Andreas Blank beim BT-Interview in der Amag-VIP-Lounge. copyright: anne-camille vaucher/bieler tagblatt

Interview: Beat Moning

Andreas Blank, was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie von der VIP-Loge aus in die Eisarena blicken?

Andreas Blank: Was wir hier sehen, ist im Vergleich zum Eisstadion wie Tag und Nacht. Ja, es ist eine andere Welt. Mehr Komfort für die Zuschauer, mehr Möglichkeiten für unsere Donatoren und Sponsoren. Wir dürfen insgesamt sehr zufrieden sein.

Im Moment wird die Eisfläche für einen Firmenanlass abgedeckt. Zum Glück können die Junioren auf dem Aussenfeld trainieren und die erste Mannschaft weilt im Trainingslager. Aber zu solchen «Momenten» wird es nun wohl öfters kommen?

Es gehört zum Deal, den wir mit der Stadt schon bei den Abstimmungen eingehen mussten. Die beiden Stadien werden zwar hauptsächlich dem EHC und FC zur Verfügung stehen, aber es gilt, wohl oder übel, den einen oder anderen Kompromiss einzugehen.

Und auch mal an einem Sonntag zu spielen?

Das kann dann in Zukunft schon vorkommen. Wichtig wird sein, dass vor allem der Trainingsbetrieb der ersten Mannschaft nach Plan Aufrecht erhalten werden kann.

Suchen wir im Moment angesichts der neuen Verhältnisse in dieser Arena das Haar in der Suppe?

Keinesfalls, aber die letzten Monate waren oft mühsam und bei den Übergaben lief nicht alles nach Wunsch. Wir kamen personell an unsere Grenzen, vor allem weil viele Termine zu lange nicht klar waren. Ein riesiges Kompliment an unsere Leute. Es hat aber nach wie vor einige Baustellen.

Der Mietvertrag zum Beispiel. Warum kann dieser nicht unterschrieben werden?

Ich hoffe wirklich, dass wir das vor Saisonbeginn noch hinkriegen. Es geht vor allem um die hohen Sicherheitskosten. Da sucht man Vergleiche mit dem SC Bern. Das ist nicht angebracht. Wir sehen uns eher, auch aufgrund der Zuschauerzahlen, so wie in Langnau.

Schon mit den Verkehrsbetrieben gab es keine Einigung.

Was wir für unsere Zuschauer sehr bedauern, zumal die Parkplatzsituation noch ohne die bereitgestellten Aussenplätze rund um das Stadion auch nicht die beste ist. Man wollte von uns mit dem neuen Liberoverbund zehnmal mehr als zuletzt. Also 150 000 Franken. Das konnten wir nicht annehmen.

Die neue Arena bringt mehr Einnahmen, aber auch mehr Ausgaben?

Nicht überall, aber es hat schon Ausgaben darunter, die deutlich über unseren Vorstellungen und Möglichkeiten liegen. Bei allen Diskussionen und offenen Punkten: Ich möchte festhalten, dass die Freude über das neue Stadion klar überwiegt. Aber im Moment können wir es noch nicht so richtig geniessen.

Sie waren beim ersten Testmatch in der Arena. Ihr erster Eindruck?

Es ist noch vieles unklar. Die Lautsprecher gibt es noch abzustimmen, der Würfel hat noch geflimmert. Auch im Sicherheitsbereich und bei den Wegen, die die Leute vor allem im oberen Sektor gehen müssen, gibt es noch offene Fragen. Der Staff wird grösser und im Gastrobereich müssen wir ebenfalls die ersten Erfahrungen abwarten.

Nur noch bargeldlos, also mit Karten, zu zahlen, wird wohl zu einigen Diskussionen führen.

Die Stars of Sports AG und wir haben uns nun für diesen Schritt entschieden. Wir sind in der Schweiz Vorreiter. In ausländischen Stadien hat man sich längst daran gewöhnt und auch bei uns wird man sich daran gewöhnen. Dass alles eine Anlaufzeit benötigen wird, ist uns allen klar.

Wie empfanden Sie die Stimmung beim ersten Testmatch?

Sie hat mir fürs Erste gefallen. Wir werden am 1. September im Eröffnungsspiel und dann in den ersten Meisterschaftsspielen mehr Eindrücke erhalten. Ich hoffe, dass nun vermehrt Familien den Weg in die Tissot Arena finden, da die Infrastrukturen doch um einiges freundlicher und komfortabler sind als im Eisstadion. Und ich hoffe, dass die Leute ins Stadion kommen, um das Team in einer friedlichen Stimmung zu unterstützen.

Die sportlichen Voraussetzungen wurden geschaffen, um erneut die Playoffs anzupeilen.

Das ist unser offizielles Ziel. Im Wissen, dass eine neue Arena nicht automatisch auch Erfolge bringt. Wir gehen davon aus, dass der Kampf um den Strich herum wieder gross sein wird.

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