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Bieler Lauftage

Ein City-Run für Biel

Zürich hat einen, Basel hat einen, Thun hat einen und nun auch Biel: einen City-Run.

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Lino Schären

 Das Organisationskomitee der Bieler Lauftage hat sein neues Angebot definitiv nicht neu erfunden. Doch die Veranstalter gehen mit der Zeit - und versuchen, die zuletzt stagnierende Teilnehmerzahl mit einem Stadtlauf wieder zu erhöhen. OK-Präsident Jakob Etter sagt: «Es ist ein Lauf für Gesundheitsjogger.» Und so funktioniert es: Auf einer 1,5 bis 2 Kilometer langen Strecke - gemessen wurde die Distanz noch nicht - können die Läufer nach Lust und Laune zwischen einer und fünf Runden durch die Bieler Innenstadt drehen. Eine Rangliste wird es nicht geben, nur eine Übersicht, geordnet nach Alphabet. «Es soll kein Messen mit einem Gegner sein», sagt Etter, «es soll Spass machen, die Läufer dürfen sich auch gerne lustig verkleiden».

Der OK-Präsident sagt, er rechne mit 300 City-Run-Teilnehmern. Für den Anfang. In den nächsten Jahren solle das Feld dann deutlich grösser werden. Der Lauf wird am Donnerstagabend stattfinden. Rund 24 Stunden später werden diejenigen Athleten in die Nacht geschickt, die 21, 42 oder 100 Kilometer zu Fuss zurücklegen. Diese müssen 2013 ein wenig tiefer in die Geldbörse greifen als in den vergangenen Jahren. Denn erstmals seit fünf Jahren wurde das Startgeld wieder erhöht. Die Teilnehmer werden, je nach Kategorie, zwischen 5 und 30 Franken mehr bezahlen müssen.

 

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Höhere Startgelder sollen finanzielle Zukunft sichern

Bieler Lauftage Erstmals seit mehreren Jahren sind die Sponsorengelder für die Bieler Lauftage nicht rückläufig. Trotzdem werden die Startgelder 2013 leicht erhöht. Grund: Der Verein will in Zukunft wieder auf eine Risikoreserve zurückgreifen können.

Der Verein Bieler Lauftage will seine Finanzen mittelfristig wieder besser in den Griff bekommen. Im Jahr 2011 schloss die Rechnung mit einem überraschend hohen Defizit von 40 000 Franken - auch, weil nach einer Fehlleitung Gutscheine für einen Gratisstart an alle Marathon- und Halbmarathonteilnehmer verschickt worden waren. Der Verein musste das entstandene Loch mit seiner Risikoreserve stopfen. Diese Kasse ist seither leer geblieben. Sollte einmal etwas Unerwartetes geschehen, gibt es keine zusätzlichen Gelder mehr.

Beat Müller, Präsident des Vereins Bieler Lauftage, sagt, dass in den nächsten Jahren nun wieder eine Reserve angelegt werden müsse. 60 000 Franken sollen es insgesamt sein - das ist die Summe, die im Vorfeld der Lauftage jeweils für Materialbeschaffung ausgegeben wird. Deshalb und weil die Infrastruktur immer teurer werde, habe sich der Verein dazu entschieden, die Startgelder für die 55. Ausgabe leicht zu erhöhen, sagt Müller. Es ist die erste Startgeldanpassung seit fünf Jahren. So werden 2013 zum Beispiel die «Hunderter»-Läufer zehn Franken mehr bezahlen müssen als noch im Vorjahr. Für einen Athleten, der sich vor Ort anmeldet, kostet die Teilnahme neu also 160 Franken. Für eine Staffel wird 2013 ein finanzieller Mehraufwand von 30 Franken fällig, die Teilnahme kostet bei Vorortanmeldung 330 Franken. «Im Vergleich mit anderen Läufen sind wir aber immer noch günstig», sagt Müller. Er rechne nicht damit, dass sich viele Athleten wegen der Erhöhungen gegen eine Teilnahme entscheiden werden. Im Gegenteil. Mit Hilfe des City-Runs (siehe Frontseite) sollten 2013 mehr als 4000 Teilnehmer an den Start gehen, sagt OK-Präsident Jakob Etter. Letztmals war dies 2008 der Fall, als die Bieler Lauftage ihr 50-Jahr-Jubiläum feierten.

Für eine gesunde finanzielle Zukunft des Vereins spricht auch, dass der Abwärtstrend der letzten Jahre im Bereich der Sponsorengelder zumindest vorübergehend gestoppt werden konnte. Das hat Müller gestern auf Nachfrage des «Bieler Tagblatts» bestätigt. Zwar ist die Valiant Bank als Hauptsponsor abgesprungen. Dafür konnten Brooks und Energizer als neue Geldgeber gewonnen werden. Sie übernehmen zusammen die Summe, welche die Valiant Bank im Vorjahr gesponsert hatte. «Höchst erfreulich», sagt Müller. Das Budget der Laufveranstaltung betrug 2012 600 000 Franken. Müller sagt, er gehe davon aus, dass das Bud- get 2013 nicht gross davon abweichen werde.

Festzelt auf der Silbergasse

Im kommenden Juni wird sowohl der Startschuss als auch der Zieleinlauf des «Hunderters» wie erwartet erneut vor dem Bieler Kongresshaus erfolgen. Die Streckenführung der Ausgabe 2012 hat sich bewährt. Auch wird die Esplanade-Halle erneut als Garderobenanlage genutzt werden. Allerdings musste ein neuer Standort für das Festzelt gefunden werden. Der Kongresshausparkplatz steht bekanntlich wegen einer Baustelle nicht mehr zur Verfügung, auch 2014 nicht. «Wir hatten eine abenteuerliche Idee», sagt Etter. Und diese sei von der Stadt, etwas überraschend, gutgeheissen worden. Die Festwirtschaft wird neu auf der Silbergasse aufgestellt, mitten auf der Strasse, direkt neben dem Kongresshaus. Die Athleten werden das grosse Zelt also unmittelbar vor der Ziellinie durchlaufen müssen. «Das wird für eine ganz spezielle Atmosphäre sorgen», sagt Etter, der mit der gefundenen Lösung mehr als nur zufrieden ist. Die Festwirtschaft werde bereits am Dienstag, 4. Juni, aufgestellt und am Montag, 10. Juni, wieder abgebaut, sagt er. Die Silbergasse wird deshalb also sechs Tage für den Verkehr gesperrt bleiben.

Rückwärtsläufer wieder dabei

Anlässlich der gestrigen Medienorientierung hat OK-Präsident Etter auch verraten, dass der Nachtmarathon in naher Zukunft nicht mehr in Grossaffoltern, sondern wie der «Hunderter» vor dem Kongresshaus enden wird. Eine komplett neue Streckenführung muss deshalb für die Läufer, die 42 Kilometer absolvieren wollen, ausgearbeitet werden. «Allerdings wird dieser Beschluss noch nicht 2013 umgesetzt», sagt Etter. Man müsse noch Details mit der Polizei klären, weil die Läufer in den frühen Morgenstunden auf befahrenen Strassen in die Stadt zurückkehren müssten. Klar ist hingegen: Der Zieleinlauf des Halbmarathons wird auch in Zukunft in Aarberg sein.

Die 55. Ausgabe der Bieler Lauftage hat die Organisatoren dazu veranlasst, ein spezielles Jubiläums-Shirt zu kreieren, welches die Teilnehmer bei der Anmeldung bestellen können. Der Name des Läufers wird darauf aufgedruckt sein - allerdings kostet das Kleidungsstück 49 Franken. Zusätzlich wird das übliche Lauftage- und Finisher-Shirt verteilt werden.

Bereits heute ist klar, dass im kommenden Juni Ralf Klug in Biel erneut an den Start gehen wird. Der Deutsche wird zum zweiten Mal versuchen, die 100 Kilometer rückwärts laufend zu absolvieren. Er sammelt mit seinem Lauf Geld für die Stiftung Cerebral. 2012 musste Klug seinen Versuch bereits nach 62 Kilometern entkräftet abbrechen.

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