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FC Biel holt sich den Seeland-Cup und bleibt in der Vorbereitung unbesiegt

Der FC Biel hat mit einem Sieg im Penaltyschiessen gegen den FC Köniz den 24. Seeland-Cup gewonnen. Im letzten Testspiel setzte sich Biels neuer Stürmer Brian Beyer in Szene.

Der Mann des Finalspiels: Brian Beyer (am Ball in Rot) schiesst gegen Köniz den ersten Bieler Treffer und bereitet den zweiten vor. Bild: Nico Kobel

Moritz Bill

Adrian Fleury behielt die Nerven. Als vierter Penaltyschütze des FC Biel war er angelaufen und versenkte gleich wie seine Kollegen zuvor den Ball im Netz. Da zwei Könizer an Biels Goalie Nicolas Grivor gescheitert waren, stand der FC Biel als Sieger des diesjährigen Seeland-Cups fest. Für den Erstligisten ist es der erste Triumph seit 2004 und der insgesamt sechste am traditionellen Vorbereitungsturnier in Lyss. Zugleich beendeten die Bieler ihr Testspielprogramm mit fünf Siegen aus fünf Partien. Der Meisterschaftsstart erfolgt am Samstag in einer Woche zuhause gegen den FC Schötz.

Obwohl im Elfmeterschiessen realisiert, war der Sieg des Erstligisten gegen den Oberklassigen FC Köniz kein glücklicher. Der FC Biel hatte den Final druckvoll begonnen, liess den Ball sowie den Gegner laufen. Allen voran Brian Beyer spulte Laufkilometer ab, als würde es sich nicht um ein Test-, sondern um ein Meisterschaftsspiel handeln – und wurde dafür belohnt. Der Neuzugang des Bieler Sturms degradierte seinen Gegenspieler nach sechs Minuten zur Slalomstange, schoss wie eine Rakete in Richtung Strafraum und schloss dort abgebrüht zum 1:0 ab.

Auch danach verzeichneten die Bieler deutlich mehr Ballbesitz, was die Könizer vorerst offensiv blass dastehen liess. Doch die erste Chance rund zehn Minuten nach Biels Führung nutze das Team aus der Promotion League sogleich zu einem Treffer. Cyril Rizzo beförderte Marco Stauffigers perfekt getimten Flankenball per Kopf ins Netz. Nicht nur in dieser Situation offenbarten sich in der Seeländer Verteidigung Lücken.

Doch auch die Defensive des FC Köniz hatte ihre Makel. Beyer machte das kurz vor der Pause für alle Zuschauer sichtbar, indem er mit einem einzigen Pass in die Tiefe die Verteidigung aushebelte. Mora brauchte nur noch zum 2:1 einzuschieben.

Beyer, zuletzt beim FC Bassecourt unter Vertrag, war der Mann der ersten Halbzeit – und läutete sogleich die zweite ein. Keine Minute nach dem Wiederanpfiff hatte er Köniz-Goalie Christian Schindler ausgedribbelt, sah seinen Abschluss dann aber auf der Linie noch abgewehrt. So hellwach zeigten sich die Bieler Verteidiger indes ein paar Minuten später nicht. Nach einem Eckball herrschte ein Durcheinander, das Mylord Kasai das 2:2 ermöglichte.

Dieses Ergebnis hielt bis zum Ende stand. Die beste Möglichkeit zur erneuten Führung vergab Beyer – wer denn sonst? Nachdem er drei Gegenspieler stehen gelassen hatte, wählte er aus spitzem Winkel den Schuss. Der Pass auf den mittlerweile eingewechselten und mitgelaufenen Kaua Safari wäre höchstwahrscheinlich der bessere Entscheid gewesen. Auf der anderen Seite vergab Kasai kurz vor Ablauf der 90 Minuten knapp den Titeltreffer.

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YB auf Platz 3
Im kleinen Final zwischen den beiden U21-Teams von YB und Thun sicherten sich die Stadtberner mit einem 4:2-Sieg den 3. Platz. Beide Mannschaften starteten engagiert in dieses Berner Kantonalderby, liessen beidseitig erst Chance nach Chance und dann Tor auf Tor folgen. Nach einer halben Stunde stand es bereits 2:2, wobei beide Teams je einmal die Führung übernommen hatten. Danach, und vor allem nach dem Seitenwechsel, flaute das Spielniveau ab. Dies dürfte einerseits den am frühen Abend nach wie vor hohen Temperaturen und andererseits den in Testspielen üblichen vielen Wechseln geschuldet gewesen sein. Am Ende wusste YB in dieser ausgeglichenen Partie dank zwei späten Toren das bessere Ende auf seiner Seite. bil

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Zusammenarbeit soll fortgesetzt werden
Erstmals haben der FC Aarberg und der SV Lyss am Seeland-Cup ein gemeinsames Team gestellt (das BT berichtete). Nach der Premiere ziehen die beiden Trainer ein positives Fazit. Aarberg-Coach Marco Aebischer sagt: «Die Zusammenarbeit unter den Trainern und den Spielern hat hervorragend geklappt.» Ins selbe Horn bläst David Meister und fügt an: «Das war eine Bestätigung dafür, dass es im Fussball wenig Worte und Zeit benötigt, damit ein Team einigermassen funktionieren kann.»

Betrachtet man die Resultate, scheint das Experiment aber nur bedingt gelungen zu sein. Dem Promotion-League-Vertreter aus Köniz bot der Zweitligist zwar lange Zeit Paroli, verlor dann gleichwohl 0:2. Gegen YB U21 (1. Liga) setzte es eine deutliche 0:8-Niederlage ab. Aebischer relativiert, dass man nicht davon ausgegangen sei, gegen die Oberklassigen wesentlich besser als in der Vergangenheit abzuschneiden. Denn die Trainer konnten nicht aus beiden Mannschaften ein «Dream-Team» zusammenstellen, sondern es ging schlicht vor allem darum, während der Ferienzeit genügend Spieler mit 2.-Liga-Niveau aufbieten zu können.

Beide Trainer sind jedenfalls gewillt, die Zusammenarbeit nächstes Jahr fortzuführen. Für Lyss-Trainer Meister wäre es der logische Schritt, denn: «Im ersten Spiel war das alles schon speziell. Doch bereits im zweiten war davon viel weniger zu spüren.» Bei einem allfälligen nächsten Mal würde die Abtastphase wohl wegfallen.

Das Coaching während des Matchs dürfte hingegen seine Tücken beibehalten. «Es ist schwierig, meine Anweisungen rüberzubringen, da es teilweise nicht ‹meine› Spieler sind», sagt Meister. Ein anderes Problem dieses temporären Miteinanders zeigte sich in der zweiten Partie im Zuge des Einbruchs. Niemand schien sich «unter Fremden» herausnehmen zu wollen, auf dem Platz die Leaderrolle zu übernehmen. Das zeigt einmal mehr, dass ein langjährig aufgebauter Team-Spirit im Mannschaftssport nicht zu unterschätzen ist. bil

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Seeland-Cup 2019
Gruppe Arthur Strahm:
BSC YB U21(1. Liga), FC Köniz (Promotion League), Team Lyss/Aarberg (2. Liga regional)

Gruppe Peter Kocher: FC Biel (1. Liga), FC Münsingen (Promotion League), FC Thun U21 (2. Liga interregional)

Gruppenspiele:
Lyss/Aarberg - Köniz 0:2
Münsingen - Biel 2:3
Biel - Thun U21 4:3
Köniz - YB U21 5:2
Thun U21 - Münsingen 2:0
YB U21 - Aarberg/Lyss 8:0

Finalspiele:
Thun U21 - YB U21 2:4
Köniz - Biel 2:2/2:4 n.P. bil

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