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2. Liga regional

Grünstern rutscht auf Abstiegsrang ab

Viel Aufwand, kein Ertrag: Der FC Grünstern hat das Auswärtsspiel in Aarberg trotz Chancenplus 0:2 verloren. Weil die anderen Seeländer Teams keine Schützenhilfe leisteten, fallen die Ipsacher unter den Strich.

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Michael Lehmann

Der FC Grünstern hat eine Partie verloren, die er niemals hätte verlieren dürfen. Einerseits wegen der prekären Ausgangslage, primär jedoch wegen des Spielverlaufs. Eine Halbzeit lang dominierten die Gäste das Geschehen auf der Aarolina. Die Ipsacher scheuten keine Zweikämpfe, machten hinten die Räume zu und sorgten vorne für Torgefahr. Die Aarberger dagegen verzeichneten in den ersten 45 Minuten keinen einzigen Torschuss. Nicht vieles deutete darauf hin, dass hier der Tabellendritte den Tabellenzehnten empfing.

Aus Sicht Grünsterns gab es nur etwas zu beklagen: die Chancenverwertung. Wiederholt scheiterten die Ipsacher aus besten Abschlusspositionen. Zur Halbzeit hätte es gut und gerne 0:3 stehen können. Doch der Ball ging entweder knapp am Gehäuse vorbei, prallte am Pfosten ab oder landeten in den sicheren Händen des Aarberg-Hüters Känel.

In der zweiten Halbzeit kam es dann, wie es kommen musste. Ein Eckball des Aarbergers Velkov schien erst ungefährlich. Weil sich aber Grünsterns Torhüter und sein Vordermann gegenseitig irritierten, landete der Ball beim im Torraum stehenden Simon Heimberg, der ihn nur noch einzuschieben brauchte. «Ein enorm dummer Gegentreffer», sagte der sichtlich genervte Torwart Ramon Kunz. «Ich war überrascht, dass der Ball nicht schon vorher geklärt wurde und konnte ihn nur noch in die Mitte ablenken.»

Aarberg-Trainer fühlt mit

Fortan standen die Aarberger tief in der eigenen Hälfte und setzten auf Konter. Die Ipsacher griffen weiter an, doch je mehr Zeit verging, desto überhasteter agierten die Gäste. Die Pässe fanden ihre Abnehmer nicht mehr und die Flanken in den Strafraum waren unpräzise. Womöglich fehlten den Ipsachern die offensiven Impulse ihres Captains Timon Heuer. Dieser sass am Samstag nicht auf, sondern neben der Auswechselbank. Aufgrund seiner Weiterbildung hätte er nicht in der Startelf stehen können und eine Blessur am Knie verunmöglichte eine Einwechslung.

Zehn Minuten vor Spielende fiel die Entscheidung. Die Aarberger lancierten einen Konter über Schleiffer. Dieser lief mit hohem Tempo der Seitenlinie entlang, zog gleich mehrere Verteidiger auf sich und hatte dann das Auge für den Mitspieler. Sein Zuspiel in die Mitte fand Walther, dessen Abschluss erst geblockt wurde. Nach eishockeyähnlichem Nachstochern landete der Ball dann aber doch im Netz.

Aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte sei der Sieg nicht unverdient, sagte Aarberg-Trainer Marco Aebischer. «Ich gebe jedoch zu, dass wir Glück hatten, mit einem Unentschieden in die Pause zu gehen.» Die Ipsacher schienen ihm gar etwas leidzutun. «Wir wissen, wie es ist, wenn es einfach nicht läuft. Dann erhält man halt plötzlich solche Gegentore wie das 1:0.»

Führt Forfait zum Abstieg?

Auf der Gegenseite haderte Torhüter Ramon Kunz mit dem Schicksal. «Uns klebt in dieser Saison das Pech an den Füssen.» Einmal mehr war Grünstern dem Gegner ebenbürtig, phasenweise sogar überlegen. Doch die Ipsacher verpassten es, ihre Chancen zu nutzen und brachten sich durch Fehler in die Bredouille.

Das ist in dieser Saison nicht nur auf, sondern auch neben dem Spielfeld geschehen: Zu Beginn der Rückrunde verpasste es der Verein, den Verband über eine Spielverschiebung zu informieren. Die daraus resultierende Forfait-Niederlage gegen Courtételle könnte den Ipsachern nun teuer zu stehen kommen. Weil Schüpfen (0:8 gegen Develier) und Nidau (0:2 gegen Schönbühl) keine Schützenhilfe leisteten, liegt Grünstern vor der letzten Runde auf einem Abstiegsplatz. Die Ipsacher haben es jedoch in den eigenen Füssen, die zweite Relegation in Folge zu verhindern. Am kommenden Sonntag empfängt Grünstern Nidau. Gewinnen die Ipsacher, sind sie gerettet. Denn die Konkurrenten Besa Biel und Develier spielen gegeneinander, ein Team wird also sicher Punkte abgeben.

Selbst bei einem Unentschieden müssten die Hoffnungen nicht begraben werden. Auf die Rechnereien würden die Ipsacher jedoch gerne verzichten.

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Die Szene

Selten wurde eine Einwechslung auf der Aarolina so bejubelt wie diese: In der 92. Minute lief Marco Aebischer aufs Spielfeld. Der Aarberg-Trainer wechselte sich selbst ein und gab damit sein Debüt in der 2. Liga. «Das wollte ich schon lange mal machen», sagte Aebischer, der unmittelbar nach seiner Einwechslung in einem Kopfballduell gefoult wurde – seine einzige Aktion des Spiels. Am Samstag sah der bald 35-Jährige den geeigneten Moment gekommen, denn im Sommer wird er an der Hüfte operiert. Um die Heilung nicht zu verzögern, muss er danach eine Zeit lang auf Fussball verzichten. Als Trainer wird Aebischer jedoch auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie der Aarberger stehen.
 

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