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2. Liga regional

Keine Hilfe aus dem Jura

Weil sich Cornol keine Blösse gab, nutzte Azzurris 2:0-Sieg gegen Schüpfen nichts: Die Bieler verpassen den Aufstieg, wollen diesen aber nächste Saison nachholen.

«Seid stolz.» Azzurri-Trainer Roberto De Feo (ganz rechts) versucht, seine Spieler aufzumuntern. Copyright: Peter Samuel Jaggi/Bieler Tagblatt

Michael Lehmann

Es schien kaum jemanden zu überraschen, als das Schlussresultat aus Cornol durchgegeben wurde. Azzurris Mitstreiter um die Tabellenspitze gewann vor heimischem Publikum gegen Courgenay mit 3:0 und sicherte sich damit den Aufstieg in die 2. Liga interregional. Azzurris 2:0-Sieg gegen Schüpfen verkam deshalb zur Randnotiz. Die Optimisten unter den Italo-Bielern hatten auf Schützenhilfe Courgenays gehofft – immerhin hatten die Jurassier in der Rückrunde bis dahin erst einmal verloren. Doch für Courgenay ging es im letzten Saisonspiel um Nichts mehr. Es hätte verwundert, wenn ausgerechnet die Mannschaft aus dem Nachbardorf Cornol die Aufstiegsparty vermiest hätte.

In der Analyse war ein mögliches «Jura-Päckli» bei Azzurri jedoch kein Thema. «Wir haben in der Rückrunde zu viele Punkte liegen gelassen», sagte Trainer Roberto De Feo. «Cornol war einfach etwas konstanter als wir.»

Der Azzurri-Trainer mahnte seine Spieler, den Kopf nicht hängen zu lassen. «Wir sind nach dem FC Biel das beste Team im Seeland.» Ein Fakt, den nicht alle aufzumuntern vermochte. «Ich bin sehr enttäuscht, dass es mit dem Aufstieg nicht geklappt hat», sagte Abwehrspieler Aram Eliassi. Nicht zuletzt, weil Azzurri das Direktduell gegen Cornol in der Rückrunde mit 2:1 für sich entschieden hatte. «Da haben wir eigentlich gezeigt, wer die bessere Mannschaft ist.»

Junioren mussten aushelfen

Der Grund für den verpassten Aufstieg sah Eliassi primär im knappen Kader. Wegen Verletzungen und Sperren mussten die Bieler in der Rückrunde wiederholt auf Junioren oder sogar auf Senioren zurückgreifen. «Das kann vielleicht zwei oder drei Spiele gut gehen, irgendwann ist dann aber fertig.» Cornol sei jedoch nicht unverdient aufgestiegen, hielt Eliassi fest. Auch der Verteidiger kam zum Schluss, dass seine Mannschaft schlicht zu viele Chancen ausgelassen hat. «Rückblickend hat uns wohl die Niederlage gegen Grünstern die Meisterschaft gekostet.» Im Vorfeld des Spiels hatte Cornol überraschend gegen Schönbühl verloren. Die Chance, die Tabellenspitze zu erklimmen, schien die Bieler jedoch eher zu hemmen, als zu motivieren. Sie verloren ihr Heimspiel gegen Grünstern 0:1.

Trainer Roberto De Feo sieht den verpassten Aufstieg nicht als Drama. «Die 2. Liga interregional wäre für uns womöglich etwas zu früh gekommen.» Gerade, weil die verschiedenen Positionen in seinem Team oft zu knapp besetzt waren. In dieser Hinsicht ist Azzurri bereits aktiv geworden. Die Bieler können fünf Zugänge vermelden: Neben den drei Spielern von Grünstern (Ndo Ze, Loundou und Grüter) kommen von Besa Biel Antonino Maglia und Nodi Yildirim. Den Klub verlassen wird wohl einzig Jewan Aubry. Entsprechend angriffig zeigte sich De Feo: «Wir werden in der nächsten Saison den Aufstieg nochmals ins Visier nehmen.»

Für den FC Schüpfen endete gestern derweil das einjährige Gastspiel in der 2. Liga. Das Team hatte seit Beginn der Saison mit Ausfällen zu kämpfen und holte insgesamt nur einen Punkt. Trainer Urs Schneider fand dennoch versöhnliche Worte: «Wir haben uns mit einer kämpferischen Leistung verabschiedet. So wollte ich das sehen.»
 

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