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Lyss

Von Asiaten und Italienern

Die Gastroszene in Lyss ist ständig in Bewegung. Das BT gibt einen Überblick über die Pächterwechsel, Namensänderungen und Verkaufspläne.

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Im Lysser Gewerbe tut sich einiges. Es gibt neue Einkaufszentren und eine Menge leerstehender Ladenflächen (das BT berichtete). Doch auch die Gastroszene ist ständig in Bewegung.

Zum Beispiel das Restaurant Braui. Seit letztem Dezember wird dort asiatisch gekocht, seit Anfang September unter einem neuen Besitzer. Der gebürtige Vietnamese Tran Van Hong führt das Asia-Restaurant Braui zusammen mit Lim Beng Kwong sowie den Familien der beiden. Zunächst wollten sie alles beim Alten belassen und den Pächterwechsel nicht speziell zelebrieren, doch weil sich gewisse Änderungen abzeichnen, ist auf den 1. Dezember eine offizielle Neueröffnung geplant. Der Name bleibt. Ändern soll die Karte: «Wir wollen authentische chinesische und thailändische Küche anbieten», sagt Tran Van Hong.

Mittags wird ein Buffet angeboten, ebenso am Donnerstagabend. «Für mich geht mit diesem Restaurant ein Kindheitstraum in Erfüllung», sagt der Besitzer. Er plant, später auch noch vietnamesisches Essen anzubieten, die Küche seines Heimatlandes also.

 

Der «Schwanen» hat Konkurrenz

Damit wird die «Braui» noch mehr in Konkurrenz zum «Schwanen» stehen. Denn dort wird bereits seit 2008 asiatisch gekocht. Das Pächterehepaar Phuong Kim Luong und Van Bui bieten ebenfalls chinesische, thailändische und vietnamesische Gerichte an. Zur bestehenden Konkurrenz sagt Phuong Kim Luong: «Mittags ist es jetzt bei uns ein bisschen ruhiger.» Abends jedoch kämen gleich viele Gäste wie zuvor.

Die Pächterfamilie möchte gern im «Schwanen» bleiben, doch das Restaurant ist, wie die umliegende Landparzelle, zum Verkauf ausgeschrieben. Die Besitzerin möchte sich dazu nicht äussern, doch Phuong Kim Luong macht sich über die Verkaufspläne keine grossen Sorgen, denn ihr Vertrag läuft noch zwei Jahre. «Wir sind daran abzuklären, ob wir den ‹Schwanen› selber kaufen können», sagt sie.

 

Ähnliche Situation im «Schützen»

Ebenfalls an der Hauptstrasse steht das Restaurant Schützen Don Camillo. Hier ist die Situation sehr ähnlich wie beim «Schwanen». Im August war in der «Lysser und Aarberger Woche» zu lesen, dass der Besitzer Pierino di Carlo sein Restaurant verkaufen wolle, da er im Pensionsalter sei und seine Kinder den Betrieb nicht übernehmen wollten. Di Carlo weilt zurzeit im Ausland, doch seine Frau Käthi di Carlo bestätigt, dass das Restaurant nach wie vor zum Verkauf ausgeschrieben sei.

Pächter des «Schützen» ist seit 2008 Carlos José Nunes Cardoso. Er sagt: «Bei uns läuft alles weiter wie bisher.» Sowohl Nunes Cardoso als auch di Carlo bestätigen, dass der Vertrag noch bis Ende September 2014 laufe. Die beiden Parteien stünden in gutem Kontakt. Nunes Cardoso möchte den «Schützen» in Zukunft gerne kaufen, doch noch fehlen ihm die nötigen Mittel dazu.

 

«Il Cervo» wird wieder «Hirschen»

Im «Schützen» wird italienische Küche angeboten, so auch im «Hirschen», oder besser gesagt im «Il Cervo». Dort wirtet Irfan Kadrija seit bald fünf Jahren. Den italienischen Namenswechsel habe man damals vollzogen, weil der «Hirschen» zuvor den Ruf einer «Beiz für eis go z'zie» gehabt habe, sagt Kadrija. Er habe den Schwerpunkt mehr auf die Küche verlegen und das mit dem Namenswechsel symbolisieren wollen. Das Problem dabei: Die Gäste hätten nach wie vor vom «Hirschen» gesprochen. Deshalb plant Kadrija nun einen erneuten Namenswechsel. Der Hirsch soll also wieder Deutsch sprechen.

Auch im «Höck» hat es Anfang Oktober eine Veränderung gegeben (das BT berichtete). Ulas und Elif Oecal übernahmen den Betrieb von der Familie Werlen. Die Spezialität des Hauses, die grosse Glacéauswahl, bleibt bestehen.

Unweit des «Höck» befindet sich der «Spatz». Dort wurde Hansruedi Meier im Februar 2012 als Geschäftsführer eingestellt. Der hat sich allerdings nur gerade zwei Wochen auf diesem Posten gehalten. Seitdem wird der «Spatz» von Mit-Besitzer Thomas Althaus geführt.

Nicht lange existiert hat das Café-Restaurant Fifferlotta im Aldi-Gebäude. Es wurde im Juni 2011 eröffnet und bereits im Verlauf des Folgejahrs wieder geschlossen. Seitdem ist die Lokalität leer. Über die Gründe der Schliessung will die damalige Leitung keine Auskunft geben.

Die Frage, ob es in Lyss eher zu viele, zu wenige oder die genau richtige Anzahl an Gastronomiebetrieben gibt, kann nur subjektiv beantwortet werden. Bei der Anzahl Einwohner, die auf einen Gastrobetrieb kommen, liegt Lyss mit 270 im Mittelfeld (siehe Infobox). Thomas Althaus vom «Spatz» findet, es habe genug Restaurants: «Weniger wäre besser.» Phuong Kim Luong vom Restaurant Schwanen dagegen findet, Lyss sei kein schlechter Ort, um ein Restaurant zu betreiben, «schliesslich wird Lyss immer grösser».

Andrea Butorin

 

Link: www.bielertagblatt.ch

 

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