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Unihockey in der Karibik

Der Lysser Fotograf und Unihockeyspieler David Beyeler reist im Frühjahr zum zweiten Mal nach Haiti. Er will Strassenkindern Unihockey näher bringen und ihnen eine Alternative zur Strasse zeigen.

  • 1/20 Unihockey als Ablenkung vom Alltag in Armut: David Beyeler gibt den Kindern neue Hoffnung. © David Beyeler
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David Schnell

Haiti gilt als «Failed State», als eines der ärmsten Länder der westlichen Hemisphäre. Es hat mit Korruption, Banden und Armut zu kämpfen. Um den Kindern eine Hoffnung zu geben und sie von der Härte des Alltags abzulenken, lanciert der Verein «Unihockey für Strassenkinder» (UfS) auf der ganzen Welt Unihockeyprojekte. Die Zielgruppe wird dabei dem Namen gerecht: Kinder, welche in Heimen, Waisenhäusern und auf der Strasse leben.

Der in Lyss heimische David Beyeler war neben seinen Einsätzen in Rumänien auch in Haiti. Nun steht der zweite Einsatz auf der Karibikinsel an. Beyeler spielt bereits seit über 20 Jahren Unihockey. Zum ersten Mal in Kontakt mit UfS kam er, als er bei einem Turnier einen Stand des Vereins besuchte. Diese stellten ihm das Projekt vor und Beyeler nahm mit dem Geschäftsführer Benjamin Lüthi Kontakt auf. Dieser schlug ihm vor, sich an einem Einsatz zu beteiligen.

Beyeler reiste 2013 mit der Familie nach Rumänien, und stellte fest, das er wirklich etwas bewegen konnte. «Uns geht es in der Schweiz so gut, wir können etwas weitergeben. Wissen multiplizieren und versuchen, etwas zu verbessern», sagt Beyeler. Dies hat ihn dazu bewogen, sich dem Team anzuschliessen, das letztes Jahr nach Haiti ging.

Schwierige Zustände

Im Gegensatz zum Rumänien-Einsatz ist die Kommunikation mit Haiti sehr eingeschränkt. Das Team weiss nicht, was es beim zweiten Einsatz in Port-au-Prince und im Süden des Landes erwarten wird. Seit dem Wirbelsturm gäbe es aus Haiti nur sehr spärliche Informationen. Die Kontaktperson verweilt zurzeit in der Schweiz. Daher könne man nicht wirklich Informationen sammeln. In Port-au-Prince seien die Schäden nicht sehr gross. Im Süden seien die Ausmasse schlimmer.

Beyeler vermutet, dass die Wellblech-Lagerhalle, in der die Kinder spielten, komplett zerstört wurde. Für UfS bedeutet das vor allem, dass die Einheimischen zurzeit andere Prioritäten hätten, als Unihockey zu spielen.

Für Schwierigkeiten sorgte beim ersten Besuch auch die für den Schweizer ungewohnte Mentalität: «Ich sah kaum jemanden mit einer Uhr. Jeder lebt in den Tag hinein, die Gedanken reichen bis zum Abendessen», sagt Beyeler. Dies verhindere Ansätze, im Voraus zu planen. Getreu dem Gedanken: «Heute planst du bis ins Detail und morgen kommt ein Wirbelsturm. Was hast du dann davon?»

Im Gegensatz zu Fussball bietet Unihockey den Vorteil, dass der Sport weniger stärke- und männerdominiert ist. Es ginge nicht hauptsächlich um den Kraftvorteil, sondern auch um Technik. «Um Kinder zu integrieren, auch Mädchen, ist Unihockey viel besser als Fussball», sagt Beyeler. «Man kann auch weniger schnell oder stark sein. Solange man ein wenig Ahnung von der Technik hat, reicht das vollkommen aus.» Beim Profisport sei dies wieder anders, aber für Kinder sei dies unwichtig.

Erste Strukturen

Das Programm von UfS besteht aus vier Phasen: Zu Beginn legt man die Grundlagen, damit das Projekt überhaupt Erfolg haben kann. Mit Einheimischen werden die nötigen Kontakte geknüpft. Um Korruption zu verhindern, werden sie im Vorfeld eingehend geprüft. Die in Haiti ansässige Heilsarmee macht für den Verein und dessen Projekt Kinder und Standorte ausfindig. Diese können mit ihrem Vorwissen dafür sorgen, dass UfS eine passende Gruppe Kinder finden und trainieren. Den Kindern stellen sie anschliessend Unihockey vor. Sie sät praktisch den «Unihockey-Virus».

Ausserdem rekrutieren sie vor Ort erste Trainer, die sich um die Trainings nach Abreise des Teams kümmern. Dies ist wichtig, damit die Kinder langfristig weiterspielen.

Um überhaupt zu spielen, benötigen sie vor Ort Material: Dieses wird mitgenommen, entweder als Reisegepäck oder in einem Container, zum Beispiel Schläger, Trikots und Banden. Diese bezieht der Verein grösstenteils von Sportvereinen, die das Material selber nicht mehr benutzen.

Beim nächsten Besuch ein Jahr später vertieft und verbreitet das Team das Wissen. Es werden gezielt mehr Trainer und Schiedsrichter ausgebildet und Unihockey als Präventionsmassnahme in der Jugendarbeit etabliert. Weiterhin vergrössert das Team die Reichweite und besucht weitere Ortschaften. Dies legt die Grundlage, um später Turniere durchzuführen und einen nationalen Verband zu etablieren. Dieser Schritt kann mehrere Jahre andauern.

Wissen festigen

Im dritten Schritt werden die bestehenden Trainer weitergebildet. So können diese selbst neue Trainer ausbilden. Dadurch wird das Netzwerk weiter ausgebreitet.

In der vierten Phase reist nur noch ein Vertreter des Vereins an. Dieser wird dann je nach Bedürfnis beispielsweise einen nationalen Verband initiieren. Dadurch entstehen Turniere zwischen den verschiedenen Standorten.

Das Ziel liegt darin, dass das Programm zu einem Selbstläufer wird. Man will am Ende nur noch als Berater zur Seite stehen. Ab der dritten Phase hat das Programm einen Stand erreicht, an dem es von alleine bestehen bleiben kann und weiter wächst.

Da keine Spendengelder für die Reise oder Verpflegung des Teams genutzt wird, hat Beyeler einen Spendenaufruf gestartet, um seine Reisekosten zu decken. Dieser läuft noch bis Dezember. Bereits für die letzte Reise hat er erfolgreich eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Die drei Wochen, die das Team vor Ort verbringt, gehen auf die Ferienzeit der Einsatzkräfte. «Der Einsatz und die Wirkung liegen mir sehr am Herzen», sagt Beyeler. «Das ist mir die Zeit definitiv wert.»

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Zuhause unterstützen

  • Unihockey für Strassenkinder initiiert seit 10 Jahren weltweit ihre Projekte. Der nächste Einsatz in Haiti findet Anfang 2017 statt.
  • Der 41-jährige David Beyeler spielt seit über 20 Jahren Unihockey. 2013 war sein erster Einsatz für UfS in Rumänien. Da keine Spendengelder für die Reise oder Verpflegung des Teams genutzt wird, hat Beyeler einen Spendenaufruf gestartet, um seine Reisekosten zu decken. Das Crowd-founding findet unter www.100-days.net/unihockey-in-haiti-2017 statt. das

Weiteres: Spendenaufruf von David Beyeler

Link: http://www.floorball4all.ch/de/

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