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Campus Technik

Millionen für eine Parzelle

Das Wohnhaus an der Aarbergerstrasse (Bildmitte) mit einem Discounter wird spätestens 2018 dem Campus Technik weichen müssen. Olivier Gresset

Peter Staub

Der Bieler Gemeinderat will für 6,15 Millionen Franken ein Stück Land kaufen, das für den Bau des Campus Technik benötigt wird. Der Stadtrat wird in zwei Wochen und das Volk  im September darüber befinden.

Bei den rund 3000 Quadratmetern handelt es sich um die grösste Parzelle, die sich auf dem Feldschlösschen-Areal noch in privater Hand befindet. Momentan steht an der Aarbergerstrasse ein Wohnblock mit einer Dennerfiliale.

Stadtpräsident Erich Fehr zeigte sich gestern zuversichtlich, dass der Stadtrat das Geschäft ohne grosse Opposition unterstützen wird. Das wäre seiner Ansicht nach ein wichtiges Zeichen aus Biel, nachdem der Grosse Rat letzte Woche den Projektierungskredit für den Campus einstimmig bewilligte.

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Biel kauft weiteres Land für Campus

Der Bieler Gemeinderat beantragt dem Stadtparlament, auf dem Feldschlösschen-Areal die nächste Parzelle für den künftigen Campus Technik zu kaufen. Kostenpunkt: über sechs Millionen Franken.  

Nachdem der Campus Technik der Berner Fachhochschule in Biel während langer Zeit eine eher theoretische Grösse war, folgen nun im Wochentakt pratische Schritte. Vor acht Tagen hat der der Grosse Rat den Projektierungkredit von 24,5 Millionen Franken ohne Gegenstimme genehmigt.

Gestern folgte der Bieler Gemeinderat mit seinem Antrag an das städtische Parlament, eine weitere Parzelle auf dem ehemaligen Feldschlössli-Areal zu kaufen. Der Stadtrat wird an seiner Sitzung vom 25. Juni darüber befinden. Die Volksabstimmung ist für den 28. September geplant.

Grösste private Parzelle
Stadtpräsident Erich Fehr liess es sich gestern nicht nehmen, die Medien zusammen mit Finanzdirektorin Silvia Steidle persönlich über den geplanten Landerwerb zu informieren. Es geht um den Kauf der grössten Parzellen auf dem Areal des künftigen Campus, die sich noch in privater Hand befindet.

Diese liegt an der Ecke Aarbergerstrasse und Marcelin-Chipot-Strasse, die auf dem Robert-Walser-Platz westlich des Bahnhofs Biel endet.

Für das rund 3000 Quadratmeter grosse Grundstück, auf dem sich zurzeit ein Wohnblock mit einer Filiale des Denners befindet, bezahlt die Stadt 6,15 Millionen Franken. Steidle rechtfertigte den stolzen Quadratmeter-Preis von rund 2000 Franken damit, dass es sich um einen «fairen» Preis handle, wie das von der Stadt erwartet werde.  

Mit Blick auf die jüngsten Diskussionen um Radiumverseuchte Grundstücke ist ein Hinweis des Gemeinderates von aktuellem Interesse: «Das Grundstück befindet sich nicht im Kataster der belasteten Standorte des Kantons Bern», heisst es im Bericht an den Stadtrat.

Stadtpräsident Fehr zeigte sich gestern zuversichtlich, dass das Geschäft im Stadtrat ohne grössere Opposition passieren wird. Als Indiz dafür erwähnte er nicht nur den einstimmigen Entscheid des Grossen Rates für den Campus Technik.

Er wies auch auf Zustimmung zur Umzonung des Geländes hin, der Ende November letzten Jahres über 83 Prozent der Bieler Stimmberechtigten zustimmten. Und darauf, dass sich Biel im Rennen um einen Netzwerkstandort des Swiss Innovation Parks quasi im Topf zwei, also in guter Ausgangslage befinde.

Enteignung war ein Thema
Steidle machte keinen Hehl daraus, dass die «Teiländerung der baurechtlichen Grundordnung» bei den Kaufverhandlungen eine wichtige Rolle spielten. Wenn die bisherige Eigentümerin der Parzelle, die TR Verwaltungs AG, nicht zu einem Verkauf eingewilligt hätte, wäre es der Stadt dank der Zonenplan-Änderung möglich gewesen, ein Enteignungsverfahren einzuleiten.

Steidle geht davon aus, dass auch die Verhandlungen mit den drei anderen Eigentümern an der Südseite des Platzes demnächst erfolgreich abgeschlossen werden.

Beim aktuell diskutierten Terrain handelt es um die erste Etappe zur Realisierung des Campus. Über die Zukunft der Häuser zwischen dem Feldschlösschen-Areal und der Salzhausstrasse wird später entschieden. Hier liegt der Bereich für die weitere Entwicklung des Campus oder für zusätzliche Gebäude des Netzwerkstandorts des Swiss Innovation Parks.

Erich Fehr wies auch darauf hin, dass im Hinblick auf den A5-Anschluss Bienne Centre die Salzhausstrasse begradigt werden müsse, was die Möglichkeit biete, die angrenzenden Flächen neu zu nutzen.
 
Nachdem der Grosse Rat letzte Woche den Projektierungkredit von 24,5 Millionen Franken ohne Gegenstimme genehmigte, läuft jetzt die dreimonatige Referendumsfrist. Danach wird der Projektwettbewerb lanciert. Das Bauprojekt sollte bis Ende 2016 vorliegen.

2017 wird der Grosse Rat über den Baukredit von 240 Millionen Franken entscheiden. Der Baubeginn ist für 2018 vorgesehen. Der Campus Technik wird im besten Fall im Herbst 2021 in Betrieb genommen.   

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