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Hilfe, Dr. Digital: Warum jubelt mein Nachbar beim Fussballspiel zuerst?

Unser Dr. Digital erklärt, warum die EM-Fussballspiele in einigen Fällen zeitversetzt übertragen werden.

Die Übertragungsart des TV-Signals kann die Spannung verderben, Symbolbild: Keystone
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Bei einem Fussballspiel jubelte neulich mein Nachbar unter mir noch bevor auf meinem Bildschirm der Ball ins Tor flog. Wie kann es sein, dass die EM-Spiele so zeitverzögert übertragen werden? Das verdirbt die Spannung!                                    

Herr Moser aus Grenchen

Lieber Herr Moser, in der Tat, die Übertragungsart des TV-Signals kann die Spannung verderben. In Härtefällen kann die Verzögerung bis zu 40 Sekunden dauern.

Wer einen Satellitenempfang besitzt, kann in der Regel zuerst jubeln, wenn er oder sie einen Kanal in der Standardauflösung konsumiert. Wer per Satellit das Bild via HD-Empfang erhält, hat aber hier bereits eine kleine Verzögerung, da die Kodierung von HD immer etwas länger braucht.

Zuschauer mit einem normalen Kabel-Empfang müssen sich auf eine Verzögerung von 4 bis 8 Sekunden einstellen. Hier kommt es zusätzlich noch darauf an, ob das Signal in SD, HD oder analog übertragen wird.

Richtig mühsam wird es, wer das Fussballspiel in einem Live-Stream per Smartphone oder Tablet verfolgt. Wer beispielsweise mit dem Dienst «Zattoo» das Spiel anschaut, muss sich mit fast 30 Sekunden Verzögerung abfinden. Dabei ist dieser Dienst noch am schnellsten, denn bei einigen Konkurrenzprodukten dauert es noch etwas länger.

Allgemein kann auch der Fernseher oder der Receiver schuld daran sein, dass es eine kleine Verzögerung gibt. Hat man beim TV beispielsweise eine automatische Bildverbesserung eingestellt, führt das ebenfalls zu leichten Verzögerungen.

Wollen Sie sich die Spannung beim nächsten Spiel von ihrem Nachbarn nicht nehmen lassen, benutzen Sie am besten Kopfhörer und schotten Sie sich komplett von der Umwelt ab.

Simon Dick beantwortet als Digital-Experte Leserfragen zu Computer, Netzwelt, Soziale Medien und Games.
Haben Sie eine Frage? Schreiben Sie an sdick@bielertagblatt.ch

 

 


 

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