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Ratgeber

Hilfe, Dr. Digital, was ist eigentlich genau mit Twitter passiert?

Unser Dr. Digital erklärt, warum Twitter momentan mit diversen Problemen zu kämpfen hat.

Symbolbild: Keystone
  • Dossier

Ich bin nun schon seit vielen Jahren auf Twitter aktiv und stelle immer mehr fest, dass sich mein Lieblingsnetzwerk sehr verändert hat. Damit meine ich den Inhalt sprich die Menschen, die sich dort neuerdings so herumtreiben. Es gibt einfach zu viele Beleidigungen, rassistische und sexistische Tweets und andere negative Inhalte, die mir immer mehr auffallen. Was ist nur mit Twitter passiert? Wo kommt nur dieser neue Online-Hass her?                                                           

Herr Eichmann aus Bern

Lieber Herr Eichmann, auch wenn Twitter bei uns in der Schweiz immer noch nicht einen so hohen Anteil an Nutzerinnen und Nutzer besitzt wie zum Beispiel in Nordamerika, brauchen auch hierzulande immer mehr Menschen dieses Netzwerk. Viele finden, dass Twitter im Vergleich zu Facebook oder Instagram ein sehr angenehmes, viel überschaubareres Netzwerk ist. Eine grosse Abwanderung von anderen Sozialen Netzwerken blieb aber bis jetzt aus.

Twitter war schon immer ein Medium, wo die eigene Meinung stark im Fokus steht. Und es wird auch hauptsächlich, zumindest in unseren Breitengraden, von Journalisten, Medienschaffenden und Politikern gebraucht, um Meinung und journalistische Inhalte zu teilen. Seit Jahren sind aber auch mehr Menschen auf Twitter unterwegs, die nicht in der Medien- oder Politwelt arbeiten, sondern eine andere Herkunft, einen anderen Beruf und Bildung haben. Damit steigt auch die Zahl an etwas gewöhnungsbedürftigen Usern, die ohne zu überlegen einen Tweet absetzen. Natürlich gibt es auch Medienmenschen und Politiker, die unreflektierte Sachen rauslassen. Aber die Masse an unüberlegten bis sehr dummen Inhalten hat generell zugenommen.

Was jedoch in die eigene Twitter-Timeline fliesst, kann man immer noch sehr gut selber beeinflussen und bestimmen. Denn man entscheidet als User ja selber, welchen Menschen man folgt. Gehen sie doch einmal Ihre Liste durch und entfolgen Sie bestimmten Menschen, die ihre Timeline mit digitalem Müll zuschütten.

Fragwürdige Inhalte können zudem immer gemeldet werden. Wenn Sie also rassistische, sexistische oder andere Inhalte auffinden, die Ihrer Meinung nach nicht in das Netzwerk gehören, dann melden Sie das ungeniert bei Twitter. Und sollte Ihnen Twitter generell auf die Nerven gehen, dann gönnen Sie sich doch mal eine Auszeit und lassen Sie das Netzwerk links liegen. Das tut gut.

Simon Dick beantwortet als Digital-Experte Leserfragen zu Computer, Netzwelt, Soziale Medien und Games.
Haben Sie eine Frage? Schreiben Sie an sdick@bielertagblatt.ch

 

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