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Ratgeber

Warten auf ein neues James-Bond-Game

Unser Dr. Digital erklärt, warum die meisten James-Bond-Videospiele von schlechter Qualität sind.

Symbolbild: Keystone
  • Dossier

Warum gibt es eigentlich kein gutes James-Bond-Videospiel? Der berühmte Agent mit der Lizenz zum Töten wäre doch eine perfekte Vorlage, um ein toll inszeniertes Actionspiel auf den Markt zu bringen.

Herr Hirschi aus Aegerten

Lieber Herr Hirschi, James-Bond-Videospiele gibt es bereits  sehr viele, doch die meisten waren nie massentauglich – sprich, kamen zwar auf den Markt, fanden dort aber kaum Beachtung. Viele Exemplare sind lieblose Lizenzversoftungen, die nur dem Zweck dienten, mit dem bekannten Namen auf dem Cover Geld zu verdienen. Es ist, wie es ist:Die meisten Umsetzungen sind langweilig und lassen den Spielspass vermissen.

Doch es gibt sie dennoch, die Bond-Games, die begeistern konnten und immer noch können: «GoldenEye 007» (erschien 1997 für Nintendo 64) ist heute sogar ein Spieleklassiker, an den sich viele Spielerinnen und Spieler gerne zurückerinnern. «Rogue Agent» von 2004 (wurde für viele Videospielkonsolen umgesetzt) ist auch ein kleiner Klassiker, den man sich heute noch zu Gemüte führen darf. Auch «Blood Stone» von 2010, das für alle gängigen Systeme erhältlich war und eine eigenständige Geschichte jenseits der Filmreihe erzählte, kam bei den Fans gut an. Aus heutiger Sicht sieht der digitale Daniel Craig darin zwar alles andere als authentisch und hübsch aus, aber die Mischung aus spannender Geschichte und knackiger Action konnte sich sehen lassen.

Doch seit 2012 wurde kein neues Videospiel mehr aus dem James-Bond-Universum entwickelt. Zwar gab es Bemühungen von einzelnen Entwicklerstudios, ein neues Produkt zu erschaffen, aber keines wurde realisiert. Entweder mangelte es an guten Ideen oder starker Finanzkraft, um ein Projekt zu stemmen.

Auch zum kommenden Bond-Film «No Time to Die» wurde bis jetzt kein Videospiel offiziell angekündigt. Das überrascht mich. Denn der britische Geheimagent bietet in meinen Augen immer noch eine sehr gute Vorlage für ein unterhaltsames Videospiel. Dabei muss es keineswegs ein stupides Actionspiel werden. Warum nicht auch ein unblutiges Abenteuer kreieren, in dem Bond eher herumschleicht und seine Gadgets einsetzt und eine intelligente Agenten-Geschichte erzählt wird? Potenzial wäre auf jeden Fall vorhanden. Gut möglich, dass ein neues James-Bond-Videospiel aber auch einfach gegen die starke Konkurrenz auf dem Markt chancenlos wäre, obwohl es da draussen mit Sicherheit ganz viele Bond-Fans gibt.

Simon Dick beantwortet als Digital-Experte Leserfragen zu Computer, Netzwelt, Soziale Medien und Games.

Haben Sie eine Frage? Schreiben Sie an sdick@bielertagblatt.ch


 

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