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Pflanzen

Drehen sich Sonnenblumen immer zur Sonne?

Jetzt im Sommer kommen wir manchmal an einem Feld mit wunderschönen Sonnenblumen vorbei, die alle in dieselbe Richtung schauen. Warum ist das so?

Symbolbild: Keystone

Judith Roth

Wissenschaftler nennen die Sonnenblume Helianthus annuus. Sie blüht von Juni bis Oktober. Viele Menschen haben sie auch in ihrem Garten, weil sie sie so schön finden. Die Pflanzen können unterschiedlich gross werden. Es gibt kleinwüchsige und echte Giganten. Die grossen Sonnenblumen können mehrere Meter hoch werden.

 

Sie dreht und wendet sich

Die Sonnenblume ist eine ganz besondere Pflanze. Denn in der Tat dreht sie sich immer zur Sonne. Wissenschaftlerinnen sprechen hier von Heliotropismus. Damit ist gemeint, dass eine Pflanze lichtwendig ist. Sie steht also nicht unbeweglich an ihrem Platz, sondern kann sich drehen. Bei der Sonnenblume verfolgen die jungen Blätter der Pflanze die Sonne von Ost nach West. Im Osten geht die Sonne morgens auf. Die Sonnenblume bewegt dann ihren Stiel im Lauf des Tages ein bisschen, sodass sie zur Sonne hinschaut. Mit diesem Trick bekommt sie viel Licht ab und kann sich gut entwickeln. Nachts geht die Pflanze wieder in ihre Ausgangsstellung zurück. Wenn am Morgen dann wieder die Sonne aufgeht, beginnt alles von vorn. Ist die Pflanze reif, dreht sich der gelbe Blütenkorb übrigens nicht mehr. Er schaut immer nach Osten. Auch das hat einen Vorteil für die Pflanze. Bekommen die Blüten morgens Sonne ab, dann kommen mehr Insekten angeflogen – denn Bienen lieben warme Blüten. Und sie helfen bei der Fortpflanzung.

 

Wichtig für Tier und Mensch

Sonnenblumen sind für Tiere sehr wichtige Pflanzen. Bienen und andere Insekten mögen die Blüten. Denn dort finden sie Nahrung. Sind die Blüten verblüht, dann reifen die Kerne heran. Nun kommt die Zeit der Singvögel. Meisen zum Beispiel fressen sich damit eine Speckschicht für den Winter an. Sonnenblumenkerne sind sehr gesund, auch für uns Menschen. Denn sie enthalten viele wichtige Stoffe. Aus Sonnenblumenkernen werden zum Beispiel Speiseöl und Margarine gemacht.

Wer Sonnenblumen im Garten haben will, kann die Kerne im März schon mal in kleinen Töpfen vorziehen. Es entstehen dann Pflanzen, die ab Mai draussen im Garten eingepflanzt werden können. Die Sonnenblume braucht viele Nährstoffe, um gut wachsen zu können. Ausserdem sollten wir zwischen den Pflanzen genug Abstand halten, damit jede Sonnenblume Platz hat und sich entwickeln kann.

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