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Uhrenbranche

Drei neue Ausbildungen im Bereich Qualität

Ab Lehrbeginn 2020 wird im Bereich der beruflichen Grundausbildung die neue Berufslehre «Qualitätsfachfrau/ Qualitätsfachmann Mikrotechnik» angeboten. Auch im Bereich der höheren Berufsbildung wurde aufgestockt.

Bild: Patrick Schreyer

Ludovic Voillat

Der Produktionssektor der Schweizer Uhren- und Mikrotechnikindustrie steht unter starkem Druck: Die technischen Grenzen werden ständig erweitert und der Qualität kommt eine immer grössere Bedeutung zu. Die hohen Anforderungen sind zwar eine grosse Stärke der Branche, erfordern jedoch neue Betriebsorganisationen und erhöhen den Bedarf an qualifiziertem Personal in den Bereichen Management und kontinuierliche Verbesserung der Produktion.

Seit mehreren Jahren verfolgt der Arbeitgeberverband der Schweizer Uhrenindustrie (CP) gemeinsam mit Branchenunternehmen und Fachschulen verschiedene Stossrichtungen, um dem neuen Bedarf gerecht zu werden. Dies führte zur Schaffung mehrerer Aus- und Weiterbildungen auf den verschiedenen Ebenen des Schweizer Bildungssystems.

Qualität bereits 
in der Grundausbildung
Mitarbeitende aus der Technikbranche erhalten so die Möglichkeit, sich entsprechend aus- und weiterzubilden und sich eine breite Palette an Werkzeugen und Kompetenzen anzueignen. Ab Lehrbeginn 2020 wird im Bereich der beruflichen Grundausbildung die neue Berufslehre «Qualitätsfachfrau/Qualitätsfachmann Mikrotechnik EFZ» angeboten. Die umfassende, vierjährige Lehre mit EFZ-Abschluss vermittelt den Lernenden die Grundlagen der mikrotechnischen Produktion sowie analytische Fähigkeiten zur Lösungsfindung mithilfe von spezifischen Qualitätswerkzeugen.

Im Bereich der höheren Berufsbildung wurde 2018 für Techniker/innen HF Mikrotechnik die Fachrichtung «Qualität» eingeführt. Dieser zurzeit an der Ecole Technique de la Vallée-de-Joux angebotene Studiengang richtet sich an Personen mit einem EFZ-Abschluss im technischen Bereich und dauert als Vollzeitstudium zwei und berufsbegleitend drei Jahre.

Alle Mitarbeitenden im Unternehmen – von der Führungsebene bis zu den Produktionsteams – sind von der kontinuierlichen Prozessoptimierung betroffen. Auf diesen partizipativen Ansatz ist das CAS Lean Manufacturing und Qualität (CAS-LMQ) ausgerichtet, das in Zusammenarbeit mit der Haute Ecole Arc Ingénierie angeboten wird und den dritten Schwerpunkt der neuen beruflichen Aus- und Weiterbildungen im Qualitätsbereich bildet.

Angehende Lean Manufacturing Manager können dank dieser Weiterbildung mit effizienten und allseits anerkannten Lösungen aufwarten. Die Weiterbildung vermittelt alle Phasen der industriellen Wertschöpfungskette und bietet Ansätze zur Optimierung ihrer Funktionsweise und der Performance des magischen Dreiecks «Kosten-Qualität-Zeit». Lean Manufacturing Manager sind dafür zuständig, relevante Kennzahlen anzuwenden und Projekte und Teams zu leiten.

Mit vier Modulen 
zum Zertifikat
Der erste Durchgang des CAS-LMQ findet von April bis Oktober 2019 am Campus Arc in Neuchâtel statt.

Die Weiterbildung besteht aus vier Modulen (Produktionsmanagement und Supply Chain; Industrielle Performance; Projekt- und Team-Management; Qualität) und kann durch ein persönliches Firmenprojekt ergänzt werden, mit dem die Lean Green Belt-Zertifizierung erlangt werden kann.

Info: Qualitätsfachfrau/Qualitätsfachmann Mikrotechnik EFZ: Ausbildungsbeginn August 2020; Techniker/in HF in Mikrotechnik, Fachrichtung Qualität: Ausbildungsbeginn August 2019, Informationen und Anmeldung unter www.etvj.ch; Certificate of Advanced Studies in Lean Manufacturing und Qualität (CAS-LMQ): Ausbildungsbeginn September 2019, Informationen und Anmeldung unter www.he-arc.ch/
ingenierie/cas-lmq.

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