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Hausrezept mit frischen Zutaten

Für Audi-Kenner ist das so logisch wie Mathematik: Auf den A4 folgt der S4. Auch das Rezept für Audi S-Modelle ist wohlbekannt: Eine Portion an zusätzlicher Leistung, etwas optisches Fitnesstraining – und natürlich die vier Endrohre am Heck.

Der neue Audi S4: Kein gnadenloser Sportler und kein schreiendes Showtalent – einfach ein souveräner Alltagsbegleiter mit einem Schuss Sportlichkeit. ho

Philipp Aeberli

Während beim herkömmlichen Audi A4 mit Benzinmotor bei 190 PS aus vier Zylindern Schluss ist, sechs Zylinder mit bis zu 272 PS gibt es nur beim Diesel, geht der neue S4 mit 354 PS aus einem turbobefeuerten V6 an den Start. Ein deutliches Plus, das man dem S4, sei es als Limousine oder als Kombi, nicht ansieht und auf den ersten Metern auch nicht anmerkt.

Denn, und das ist wohl das Erfolgsgeheimnis dieser Rezeptur, der S4 will kein gnadenloser Sportler und kein schreiendes Showtalent sein. Er will einfach nur souveräner Alltagsbegleiter mit einem Schuss Sportlichkeit sein. Diese Rolle spielt er denn auch hervorragend.

Im Gegensatz zu seinen schwächer motorisierten Benziner-Geschwistern verfügt er über eine 8-Gang-Wandlerautomatik anstelle eines Doppelkupplungsgetriebes. Das satte Drehmoment von 500 Nm wird dadurch jederzeit geschmeidig und souverän verarbeitet. So wirkt der Tarn-Sportler nie nervös oder gehetzt; alles läuft fliessend und selbstverständlich. Umso mehr gerät man beim Blick auf den Tacho ins Staunen: 0–100 km/h gingen theoretisch in 4,7 Sekunden (Kombi 4,9) und auch die 200 stehen, eine geeignete Strecke vorausgesetzt, ruck zuck auf der Uhr.

 

Kein Untersteuern mehr

Das schon im A4 auffällig tiefe Geräuschniveau und die tadellos funktionierenden Assistenzsysteme bleiben auch dem S4 erhalten. Entspanntes Reisen ist also angesagt, zumindest, so lange man das will. Denn auf kurvenreichen Strecken kann man den Allradler durchaus zügig bewegen. Löblich ist vor allem, dass es Audi endlich geschafft hat, dem S4 das Untersteuern abzugewöhnen. Dabei hilft vor allem das optionale Sportdifferenzial an der Hinterachse. Es verteilt die Kräfte so, dass das Auto unter Last regelrecht in die Kurve gedrückt wird. So zieht man extrem neutral und schnell um die Kurve. Natürlich, und auch das dürfte den Audi-Kenner kaum überraschen, hält der Hersteller noch viele weitere, nützliche Extras bereit, die man gegen Aufpreis ordern darf.

 

Kaum ins Grübeln gebracht

Mit Spurhalteassistent und Radartempomat fährt der S4 auf der Autobahn fast selbstständig, dank LED-Matrixlicht macht er die Nacht zum Tag und die vielen verfügbaren Lederpakete und Dekoelemente machen den Innenraum zur Wohlfühllounge. Der Grundpreis von 75 700 Franken für die Limousine und 77 800 Franken für den Kombi lässt sich so problemlos nach oben drücken.

Dasselbe gilt für den vom Werk angegebenen Verbrauch von bestenfalls 7,3 l/100 km. Doch das wird die potenziellen Käufer kaum ins Grübeln bringen. Schon eher, dass dem S4 gemäss Audi-Logik bald noch ein RS4 folgen wird; mit Bi-Turbo und rund 500 PS. Ein Erfolgsrezept eben.

Stichwörter: Auto, Reifen, Motoren, Audi

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