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Coronablog

Hommage an den Winter

Eines vorweg: Es werden in den folgenden Ausführungen weder die wirtschaftliche noch die epidemiologische Lage berücksichtigt - auch wenn sie weitgehend schon auch damit zusammenhängen.

Beat Moning
  • Dossier

Eines vorweg: Es werden in den folgenden Ausführungen weder die wirtschaftliche noch die epidemiologische Lage berücksichtigt - auch wenn sie weitgehend schon auch damit zusammenhängen.

Die Wintersaison ist (fast) Vergangenheit – und doch präsenter denn je. Ein teils kalter Winter ohne Gastronomie und warmer Stube, mit Maskentragen. Allein dieser Umstand (lies umständlich) geht in die Geschichte ein. Mal unter der Annahme, dass es keinen zweiten solchen Winter geben wird.

Hand aufs Herz, Skifahrer: Wer hätte im Herbst 2020 daran gedacht, dass es Frau Holle und der Bundesrat derart gut meinen mit jenen, die Skifahren «intus» haben – die nicht darauf verzichten können und wollen? Was ist nun daraus geworden? Das Fazit seit dem ersten Tag Anfang Dezember: der beste Winter ever, Maskentragen und geschlossene Beizen hin oder her. Der Dank geht vor allem an alle jene, die nicht gekommen sind. Wie gesagt, niemand möchte da den Betreibern auf den Füssen herumtrampeln. Aber: Es fehlten die Asiaten, es fehlten weitgehend die weiteren Feriengäste und die Tagestouristen hielten sich auch (meist) zurück. Eine einmalige Konstellation, die es einfach zu nutzen galt. Das schleckt keine Geiss weg: Der Winter war top, nie (länger) anstehen, vielleicht an den Wochenenden. Aber die brauchte man ja nicht unbedingt auch noch zu fahren.

In der Gefahr, mich zu wiederholen: Danke allen, die nicht gekommen sind. Dazu gehören nicht nur jene, die erst gar nicht konnten, sondern auch jene, die auf Langlauf und Schneeschuhwandern ausgewichen sind oder ganz einfach den Winter «sausen» liessen. Sie haben viel dazu beigetragen, dass «wir» einen Top-Skialpin-Winter hatten. Die Anzahl Skitage kann ich nicht erwähnen – das gehört sich aus Anstand nicht. Aber eines kann ich verraten: Es ist ein Rekord – mit Abstand.

Die Hoffnung auf eine Wiederholung ist eher klein. Man kann für 2021/22 von einem normalen Winter ausgehen, mit Gästen, die wieder kommen können, mit den Asiaten, die die V-Bahn in Beschlag nehmen, um ja keine Minute auf dem Weg via Jungfraujoch zum Eiffelturm zu verschwenden, und sie werden leider auch die Wartezeiten im Tal verlängern. Und nicht zuletzt mit jenen, die sich nach Corona wieder umbesinnen werden. 
bmoning@bielertagblatt.ch

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