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Coronablog

Neustart 
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Endlich habe ich in dieser dunklen Coronazeit zwei Lichtblicke erlebt – nein, nicht in Form der ersten und zweiten Impfung, sondern in Form von Fitnesscenter und Velotour.

Beat Kuhn
  • Dossier

Beat Kuhn

Endlich habe ich in dieser dunklen Coronazeit zwei Lichtblicke erlebt – nein, nicht in Form der ersten und zweiten Impfung, sondern in Form von Fitnesscenter und Velotour.


Dass man wieder ins Fitnessstudio darf, musste mir Berset nicht zweimal sagen – ich ging letzte Woche gleich ein erstes Mal hin. Statt dass wie üblich fast alle Geräte ständig belegt waren, waren allerdings die meisten frei, und zwar nicht nur, weil jeder zweite Apparat für genug Coronaabstand abgesperrt war. Die Maskenpflicht war beim Keuchen weniger unangenehm als befürchtet, dafür spürte ich das halbe Jahr Trainingsausfall deutlich, kam ich mir vor wie in der Reha nach sechs Monaten Spital. Am Ende war ich halb k. o.


Körperertüchtigung bot auch die Drei-Tage-Velotour mit drei Kumpels am Wochenende. Am Freitag trafen wir uns in Rapperswil, aber nicht im Seeland, sondern am Zürichsee, wo am folgenden Tag eine weitere Coronademo stattfinden sollte. Obschon die Uferpromenade dort wohl die zweitgrösste Restaurantterrassendichte nach Ascona aufweist, fanden wir keinen Platz, sondern mussten mit dem Bahnhofbuffet vorlieb nehmen, samt Blick auf die Verkehrsmassen des Seedamms. Am Nachmittag durchquerten wir die Linthebene, die wie das Seeland erst seit einer Korrektion nicht mehr überschwemmt wird, und fuhren am Walenseeufer entlang nach Walenstadt, wo wir im «Hirschen» die erste Übernachtung gebucht hatten. Da das Hotel-Restaurant zu war, entging uns zwar ein Essen im regionalen Sieger von «Mini Beiz, dini Beiz», aber der einzig mögliche Ersatz hatte dafür Walensee-Sicht. Selbst in Bad Ragaz, wo wir am folgenden Tag zu Mittag assen, waren die Schnabulier-Locations rar, und in Malans und Jenins gab es nur gerade ein einziges Degustierlokal für die berühmten Weine. Die zweite Übernachtung war in Maienfeld geplant, wo «Heidi» spielte, und fast hätten wir das unverköstigt tun müssen, denn alle drei offenen Gaststätten drohten mit Schliessen um 19.30 Uhr. Eine hatte jedoch Erbarmen mit uns. Völlig Essig mit Essen war am Sonntag in Liechtenstein, weil die Terrassen im «Ländle» erst seit gestern wieder öffnen dürfen. Aber von dort ist man ja schnell wieder in der Schweiz.


Bei perfektem Wetter durch idyllische Gegenden radeln und dann bei Männergequatsche fein essen und trinken – was will man mehr? Ich habe wieder richtig Lust am Leben bekommen.

 

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