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Hunde

Soll Bello mit ins Bett?

Forscher haben herausgefunden, dass Schmerzen gelindert werden können, wenn man mit dem Hund das Bett teilt. Doch allzu lange sollte Bello nicht neben dir schlafen.

Den Hund nachts im Bett zu haben, hilft gegen Schmerzen. Bild: Pixabay

Angelika Lensen

Mit dem Hund in einem Bett schlafen? Das ist in den meisten Familien strengstens verboten. Denn Hunde gelten als nicht so sauber, dass man mit ihnen das Bett teilen möchte. Sie verlieren Haare auf der Bettwäsche, viele Hunde schnarchen ziemlich laut und bei feuchtem Wetter «duften» die Vierbeiner auch nicht gerade nach Veilchen. Trotzdem nehmen viele Hundebesitzer ihren vierbeinigen Begleiter gerne mit ins Bett. Und neue Forschungen berichten, dass man dadurch sogar besser schlafen kann. Besonders wenn man dauerhaft unter Schmerzen leidet.

Weniger einsam
Kanadische Wissenschaftler haben in ihrer Studie festgestellt, dass Hundebesitzer nicht nur weniger Schmerzen empfinden, sondern auch regelmässiger schlafen. Und dafür ist Bellos Gesellschaft noch gut: Wer lange krank ist und dauernd Schmerzen verspürt, fühlt sich oft einsam. Hundebesitzer, die ihren Hund mit ins Bett nehmen, fühlen sie nach eigenen Angaben weniger einsam. Und auch das kann bei chronischen Schmerzen Linderung verschaffen.

80 Prozent der Menschen, die an diesem Experiment teilgenommen hatten und dauerhaft krank waren, berichteten über einen positiven Einfluss des vierbeinigen Bettgenossen auf ihre Krankheit. Die Forscher stellten fest, dass die Hunde auf ihre Besitzer eine beruhigende Wirkung ausübten. Sie fühlten sich sicherer durch Bellos Anwesenheit und schliefen deshalb viel ruhiger. Bei einer Hundebesitzerin entwickelte sich ihre Hündin sogar zur «Krankenpflegerin». Die Hündin beobachtete nachts die Medikamentenpumpe ihres Frauchens und weckte ihren Mann auf, noch bevor die Pumpe selbst Alarm schlug, weil sie kontrolliert werden musste.

Ärzte sind skeptisch
Ärzte empfehlen entgegen den Forschungsergebnissen meist, Haustiere generell nicht mit ins Bett zu nehmen. Denn die Tiere haben häufig einen völlig anderen Schlafrhythmus als wir Menschen. Hunde wecken uns eher in der Nacht, auch weil sie nicht gerade selten echte «Schnarchnasen» sind und der menschliche Bettgenosse durch das Schnarchen aufgeweckt wird. Haustiere im Bett lassen einem zudem weniger Platz und bewegen sich im Schlaf viel, was den Menschen bewusst oder unbewusst öfter aufwachen lässt.

Für Menschen, die dauernd Schmerzen haben, lohnt es sich aber auf jeden Fall, Bello mal als «Sandmännchen» mit ins Bett zu nehmen. Schlafexperten empfehlen aber, es nur wenige Nächte zu versuchen. Denn Hunde gewöhnen sich schnell und gerne an den kuscheligen Platz im Bett und in der Nähe ihres Zweibeiners. Dann wird es schwer, ihm das wieder abzugewöhnen. Und ein Hund sollte immer auch Hund bleiben und nicht zu sehr verwöhnt werden, denn damit tut man dem Tier nichts Gutes.

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