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Fell + Pfoten

Wer bist du denn?

Das gibt es immer wieder – eine Katze, die bei uns vor der Wohnung miaut, oder der Hund, der alleine im Wald rumspaziert. Was muss man tun, wenn man ein Tier findet?

Symbolbild: Pixabay

Tamara Jung

300 bis 400 Findeltiere werden beim Tierschutzverein jedes Jahr abgegeben. Welche Regeln wir und auch jede Privatperson beachten müssen, erkläre ich Euch gerne.

Das Zivilgesetzbuch schreibt vor, den Eigentümer des Tieres direkt zu benachrichtigen, falls dieser einem bekannt ist. Wenn nicht, muss das Tier der Schweizerischen Tiermeldezentrale (www.stmz.ch) gemeldet werden. Auf der Homepage der STMZ werden alle Fund- und Vermisstmeldungen entgegen genommen, verglichen und bei einer möglichen Übereinstimmung direkt Finder und Besitzer informiert.

Sehr gut ist es auch, wenn man das Tier zu einem Tierarzt oder in ein Tierheim bringt, um zu schauen, ob es gechipt ist. Hat es einen Microchip, kann das Tier schnell wieder zu seinem Besitzer zurück. Der Microchip ist zwar nur bei Hunden obligatorisch, wir raten aber auch allen Katzenbesitzern, diese chippen zu lassen. Leider finden sehr viele Findelkatzen ohne Microchip den Weg nach Hause nicht mehr.

Entscheidet sich der Finder das Tier zu behalten, ist er nicht nur dazu verpflichtet es bei der STMZ zu melden; er muss sich ebenso um die Unterbringung und Versorgung des Tieres gemäss den Grundsätzen des Tierschutzgesetzes kümmern. Das beinhaltet nicht nur die Pflege und Fütterung der Katze, sondern auch die allenfalls nötige tierärztliche Versorgung.

Natürlich kann und will nicht jeder ein gefundenes Tier bei sich behalten bis man eventuell den neuen Besitzer gefunden hat. In dem Fall kann man sich gerne an ein Tierheim in seiner Umgebung wenden und das Tier dann nach Absprache dahin bringen.

Bitte beachten Sie, dass das Eigentum am Tier nach zwei Monaten an den Finder übergeht, sofern er dieses ordnungsgemäss bei der STMZ gemeldet hat, das Tier sich noch in seinem Besitz findet und der eigentliche Besitzer nicht ausfindig gemacht werden konnte.

Es ist nicht nötig, direkt jede Katze, die man nicht kennt, ins Tierheim zu bringen oder diese zu füttern. Bitte vergewissern Sie sich gut, dass die Katze auch wirklich niemandem gehört, denn oft entpuppt sich die vermeintliche Findelkatze als Nachbars Büsi.

Zur Person: Tamara Jung ist Geschäftsführerin des Tierschutzvereins Biel-Seeland-Berner Jura.

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