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Das Agentur-Netzwerk ist fürs Erste komplett

Es ist ein Schritt nach Zürich und Bern: Die Infel AG ergänzt das Netzwerk Inspiratio, das von der Agentur In Flagranti initiiert wurde.

CEO Michael Hählen der In Flagranti AG in Lyss, Bild: zvg

1990 gründeten Michael Hählen und Lorenz Schmid die Lysser Agentur In Flagranti AG. 25 Jahre lang bewegte sich diese «alleine in der Landschaft», wie es Hählen formuliert, bis sich die Frage stellte: «Wie stellen wir uns besser auf in der Zeit der digitalen Transformation?» Drei weitere Unternehmen sind aus dieser Überlegung heraus entstanden:

• In Flagranti Design AG; beschäftigt sich mit Fragen der Gestaltung, etwa Branding und Corporate, Verpackungen oder Signaletik.

• 55 Weeks AG; eine Spezialistin für digitales Marketing.

• Digital Innovation Lab AG; eine Art Think-Tank, der sich zum Beispiel mit Geschäftsmodellen im digitalen Zeitalter auseinandersetzt.

Zwei der drei Firmen sind aus der In Flagranti heraus entstanden. Zusammen mit dieser ist ihnen gemeinsam, dass sie inhabergeführt sind und zusammen das Netzwerk Inspiratio bilden, wobei alle darin tätigen Partner eigenständig bleiben. Der Erfolg gibt dem Modell recht: In den drei Jahren seit Bestehen des Netzwerks ist die Zahl der Mitarbeiter in den beteiligten Unternehmen von 30 auf 45 gestiegen.

 

Ein Partner fehlte noch
Dieses Netzwerk bildet also schon einen beträchtlichen Teil der Kommunikationsdienstleistungen ab. Doch laut Hählen war man sich einig: «Ein Partner, der im Bereich Content stark ist, würde uns gut ergänzen.» Denn Schwerpunkt der bislang bei Inspiratio mitwirkenden Firmen, die allesamt auch im gleichen Gebäude in Lyss tätig sind, ist das Einbetten des Contents in den ganzen Prozess von Marketing und Kommunikation.

Zur gleichen Zeit machte sich Alfredo Trasatti ähnliche Gedanken: «Wollen wir den Bereich Marketing selber ausbauen, oder bringen wir uns besser in ein Netzwerk ein?» Trasatti ist Inhaber und CEO der Infel AG, einer auf Content-Strategie und -Kreation spezialisierten Agentur mit Standorten in Zürich und Bern. Und so fand zueinander, was zusammenpasst: Ab dem 1. Juni ist die Infel AG offiziell auch ein Teil des Inspiratio-Netzwerks. Das eröffnet den Beteiligten neue Möglichkeiten im Anbieten ihrer Dienstleistungen. Bereits nehmen In Flagranti und Infel zusammen an einem Wettbewerb teil, um einen Kundenauftrag zu gewinnen.

 

Ein Wort, kein Vertrag
Vertraglich ist die Zusammenarbeit nur rudimentär abgesichert. «Wenn man mit integren Leuten arbeitet, ist ein Wort stärker als jeder Vertrag», sagt Michael Hählen. Es existiert eine Charta, ein Ehrenkodex, der die Zusammenarbeit der Partner untereinander und das Auftreten gegenüber den Kunden regelt. Festgehalten ist beispielsweise, dass für das Gewinnen von neuen Kunden keine Provisionen fliessen. «Es ist ein Geben und Nehmen», sagt Alfredo Trasatti, «früher oder später wird jede Agentur von der Zusammenarbeit in gleichem Masse profitieren.» Die Kunden sind auch nicht verpflichtet, für eine bestimmte Dienstleistungen einen Partner aus dem Netzwerk zu nehmen, sondern können für Teilbereiche von ihnen bevorzugte Drittanbieter wählen.

Für alle Beteiligten bedeutet das Netzwerk in seiner heutigen Form auch eine geografische Erweiterung des bisherigen Tätigkeitsgebiets, insbesondere der Schritt nach Zürich kann für die Lysser hilfreich sein. Eine baldige Erweiterung mit neuen Partnern ist derzeit aber nicht geplant, und eine Aussage über quantitative Ziele ist den beiden nicht zu entlocken. «Wir wollen qualitativ wachsen», sagt Hählen, «wenn wir gute Arbeit abliefern, kommen neue Aufträge automatisch.» Tobias Graden

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