Zwischen dem 9. und 14. Februar schlugen Einbrecher in dem 800-Seelen-Dorf Rüti gleich neunmal zu. Gegenüber «20 Minuten» schildern Betroffene von der Einbruchserie: Bei einer Einwohnerin sind die Täter durchs Kellerfenster eingestiegen und haben Bargeld und Schmuck gestohlen. Die Frau war gerade auf dem Rückweg aus den Ferien, als sich die Kantonspolizei bei ihr meldete.
In einem anderen Haushalt wurde sogar das «Sparkässeli» der Kinder entwendet. Auch auf der Gemeindeverwaltung sei eingebrochen worden, berichtet die Gratiszeitung. Zur Schadenssumme und zum Diebesgut wolle Gemeindepräsident Theodor Bösiger keine weiteren Angaben machen. Die ländliche Idylle sei aber gestört. «Das ist keine gute Situation», sagt Bösiger in einem Interview mit dem Radiosender Canal 3. Er bekam mehrere Rückmeldungen von Einwohnern, die sich nicht mehr wohl fühlen. Besonders unangenehm ist der Umstand, dass die Täterschaft noch unbekannt ist. Ein weiterer Bewohner mutmasst: «Es muss jemand aus der Nähe sein. Sie wissen schliesslich genau, wie wir funktionieren.» Sein Nachbar sei nur für zwei Stunden weg gewesen, als bei ihm eingebrochen wurde.
«Wir nehmen die Ängste in der Gemeinde ernst», sagt der Mediensprecher der Kantonspolizei Bern, Christoph Gnägi, gegenüber «Canal 3». Die sichtbare Präsenz in Rüti sei erhöht und die Mitarbeiter sensibilisiert worden. Es komme vor, dass innerhalb kurzer Zeit in derselben Ortschaft mehrere Einbrüche stattfänden. Ob jeweils die gleiche Täterschaft am Werk gewesen sei, versuche die Polizei im Rahmen der Ermittlungen herauszufinden. «Nur wegen der zeitlichen und räumlichen Nähe auf einen Zusammenhang zu schliessen, ist zu kurz gegriffen», sagt Gnägi.
Die Kantonspolizei rät, bei längerer Abwesenheit das Haus nicht verlassen aussehen zu lassen. Zum Beispiel könne man die Nachbarn bitten, den Briefkasten zu leeren, die Blumen zu giessen und öfters nach dem Rechten zu sehen. Bei baulichen Massnahmen bietet die öffentliche Sicherheitsberatung Unterstützung. Fachleute kommen zu Hause vorbei und prüfen, wie das Gebäude einbruchssicher gemacht werden kann. Auch die Gemeinde Rüti reagiert: Sie verteilt in den kommenden Tagen an alle Haushalte Flyer mit Tipps zur Vorbeugung vor Einbrüchen. Jasmin Hefti
