Sie sind hier

Abo

Walperswil

Jetzt soll es zügig vorwärts gehen

Lange wurde um die Linienführung des geplanten Radwegs zwischen Walperswil und Aarberg gestritten. Nun aber hat die IG Velowäg die Variante des Kantons akzeptiert.

Pro Variante Hagneckkanal: Die Walperswiler wollen den Radweg nicht mehr an der Strasse. Bild: Tanja Lander
  • Dokumente

Von Hanspeter Flückiger

Lange hing der Haussegen zwischen dem Kanton und der Gemeinde Walperswil schief. Man fühlte sich im 1000-Seelen-Dorf nicht ernst genommen bei der Diskussion, wo der Veloweg zwischen Walperswil und Aarberg durchführen solle.

Nach einem ersten Gespräch mit Oberingenieur Kurt Schürch im Herbst 2015 begannen sich die Nebel zu lichten. Man begann, wieder miteinander zu reden und vor allem auch, einander zuzuhören. In der Folge gab der Gemeinderat Walperswil grünes Licht dafür, eine Variantenstudie ausarbeiten zu lassen. Ende Jahr lagen die Varianten vor.

Unisono für Variante Kanal
Am Montagabend versammelten sich gut 50 Interessierte in der Mehrzweckhalle Walperswil, um sich über zwei konkrete Szenarien klar zu werden, wo der Veloweg durchführen könnte. Auf Einladung von Peter von Arx und Tom Blaser, den beiden IG-Protagonisten, die in Walperswil auch Gemeinderäte sind. Nach eineinhalb Stunden des Werweisens und Debattierens zeigte sich eins klar: Man ist gar nicht so weit von dem entfernt, was der Kanton mit dem Sachplan Veloweg 2014 durchzwängen wollte.

Die Variante eins entspricht im Grossen und Ganzen den Ansprüchen und Forderungen der Walperswiler. Vom Ortsteil Gimmiz aus solls der Hauptstrasse entlang zum Oberstufenzentrum Aarberg gehen. Wegen der Schulkinder, die ein wichtiger Grund sind, dass es überhaupt einen Veloweg braucht. Und es gibt immer noch gute Argumente für dieses Szenario. Vor allem das subjektive Sicherheitsgefühl, das deutlich höher ist als entlang dem Hagneckkanal.
Dort, wo es nach dem Willen des Kantons immer durchgehen sollte – und wohl auch gehen wird. Am Ende der Veranstaltung sprachen sich die Besucher in einer Konsultativabstimmung unisono für diese zweite Variante aus. Aus verschiedenen Gründen: Dem Geld, der Zeit und der Linienführung, bei der der Kanton von seinem ursprünglichen Plan abrückte, um den Bedürfnissen der Walperswiler zu entsprechen.

Variante Strasse ungewiss
Zum Geld: Für Variante eins entlang der Hauptstrasse sind in der Studie 1,4 Millionen Franken veranschlagt, die die Gemeinde selbst tragen muss. Bei Variante zwei ist mit 450 000 Franken zu rechnen, bei denen der Kanton 40 Prozent an die anrechenbaren Kosten beisteuert.

Eine grosse Mehrheit will aber eine gute Beleuchtung, um das Sicherheitsempfinden zu heben. Statistisch ist die Wahrscheinlichkeit, auf einem Radweg zu verunglücken, der nur durch einen Pinselstrich von der Fahrbahn der Autos getrennt ist, zwar ein Vielfaches höher, als am Dammweg Opfer eines Übergriffs zu werden. Aber was vermag die Statistik im Hinterkopf gegen ein ungutes Bauchgefühl auszurichten? Zudem: Die Hauptstrasse führt durch ein Gewässerschutzgebiet, was vielleicht weitere Massnahmen notwendig macht.

Auch der Faktor Zeit spricht für Variante zwei. Bei dieser hat die Gemeinde die Federführung. Der präsentierte Wunsch-Fahrplan: An der Gemeindeversammlung vom 6. Juni wird der Kredit bewilligt, diesen Herbst ist Baubeginn. Bei der Variante Hauptstrasse ist der Kanton Bauherr und sind die Aussichten ungewiss. Einige Votanten unter 50 bezweifelten, dass sie so die Einweihung des Radwegs noch erleben würden.

 

Stichwörter: Walperswil, IG Velowäg

Nachrichten zu Seeland »