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Jodler und Schützinnen hoffen

Eidgenössische Im letzten Sommer wurden die Eidgenössischen Feste der Jodler in Basel und der Schützen in Luzern verschoben. Nun planen die Organisatoren für das nächste Jahr, mit unterschiedlichen Ansätzen.

Vor der Pandemie: Das Organisationskomitee des Eidgenössischen Jodlerfests in Basel 2020 mit OK-Präsident Carlo Conti an einer Pressekonferenz. Bild: zvg

Markus Dähler

Auch die Vereinsversammlungen können aktuell nicht mehr im traditionellen Rahmen stattfinden. Dabei sollten sich die Seeländer Schützinnen und Jodler in diesen Wochen möglichst zahlreich für die Teilnahme an den Eidgenössischen Festen im Frühsommer in Luzern (Schützen) und Basel (Jodlerinnen) anmelden. So wünschen es jedenfalls die Organisatoren und die nationalen Verbände.


Das Eidgenössische Schützenfest findet vom 11. Juni bis 11. Juli statt. In einer Videobotschaft unter dem Motto «Jetzt erst recht» hat der Luzerner OK- und Regierungspräsident Paul Winiker über 30000 Angemeldete aus dem letzten Sommer zum Mitmachen aufgefordert. Anders als die Jodlerinnen und Jodler müssen sich alle Schützinnen und Schützen neu anmelden.

Das elektronische Anmeldeportal öffnete am 1. November um Mitternacht mit einem überwältigenden Ansturm. Allein in den ersten zwei Stunden haben sich 600 Sektionen angemeldet. Bis am Abend war bei den Vereinen die Tausendergrenze überschritten, bis Ende November haben sich schliesslich 23000 Schützinnen und Schützen aus der ganzen Schweiz registriert. Das Anmeldefenster bleibt bis Mitte April online. Danach kann man sich nur noch persönlich im Schiesszentrum Emmen registrieren.

Wochenenden ausgebucht
Allerdings sind die meisten Wochenenden bereits überbucht. Aber Rangeure für freie Scheiben in einem der elf Schiessanlagen sind für die Wochentage und insbesondere für das Eröffnungsschiessen vom 5. Juni immer noch gesucht.
Emil Schori, Präsident der Vereinigten Schützengesellschaft Mühlau Aarberg, war einer der Glücklichen, die sich am ersten Morgen anmelden konnten. «Es dauerte aber bis 3 Uhr, bis ich mich einloggen und meine 32 Aktiven für das Wunschwochenende registrieren konnte. Den Beschluss dazu hatten wir schon im Herbst gefällt.»

Für die Einzelsportart der Schützinnen und Schützen sollte es im Schützenhaus Lösungen geben, welche die dannzumal geltenden Schutzvorgaben respektieren. Da sind sich alle einig. Von der aktuellen Pandemielage sind sie weniger betroffen, weil der Schiessbetrieb während der Wintermonate weitgehend ruht.
Schwieriger scheint die Ausgangslage bei den Alphornbläsern, Fahnenschwingerinnen und Jodlern. Ihre Anmeldungen vom letzten Winter bleiben erhalten. Hatten die Organisatoren gehofft, die Online-Plattform im November wieder zu eröffnen, so wurde dieser Termin ins neue Jahr verlegt.

Gemäss behördlichen Weisungen gilt das Singen im Chor als Hochrisiko-Aktivität, weshalb es ausserhalb von Familie und Volksschule verboten bleibt. Es fällt entsprechend den Chorvorständen schwer, sich mit einem Wettbewerb im Juni zu befassen. Carlo Conti, Altregierungsrat und OK-Präsident spricht den Volkstümlichen in der Fachzeitschrift «Lebendig» und im Newsletter und Mail an die Präsidenten aber Mut zu: «Wir im OK möchten, wenn immer möglich, das Eidgenössische Jodlerfest im Sommer 2021 in Basel durchführen.»
Aus Rücksichtnahme auf die unsichere Zukunft und den Start der Chorproben hat der Jodlerverband aber zusammen mit den Organisatoren beschlossen, drei Varianten für den Wettbewerb zu ermöglichen: Auftritt mit Klassierung wie bisher, Wettbewerbslied mit einem Bericht, aber ohne Benotung, oder Klassierung oder freie Vorträge ohne Klassierung und Bericht.

Präsidiale Garantie
Das Organisationskomitee garantiert gemäss Contis Aussage, dass für die angemeldeten Aktiven auf jeden Fall keine Kosten entstehen, falls das Fest im Sommer 2021 entgegen allen Bemühungen nicht stattfinden könnte. «Die Aktiven können im Januar ihre Anmeldung ohne Risiko bestätigen», ist Conti überzeugt.
Stephan Haldemann, der Berner Verbandspräsident und Dirigent in Münsingen hat von den Verbandsmitgliedern keine Reaktion vernommen. «Meine Jodler im Klub haben aber vernehmen lassen, dass sie am Jodlerfest mit Klassierung teilnehmen wollen», sagt er. Der Chor brauche ein Ziel und auch eine Standortbestimmung, gerade jetzt, laute allseits die Begründung.

Im Seeland sind dazu unterschiedliche Meinungen zu hören. Präsident Ueli Widmer vom Jodlerklub Meierisli Arch freut sich auf die Chance, sich nachträglich anmelden zu können. «Letztes Jahr konnten wir uns einen erfolgreichen Festbesuch nicht vorstellen. Mit Dirigentin Christina Wanner wollen wir aber wenn immer möglich in Basel auftreten», sagt er. Widmer hofft, baldmöglichst den Chorbetrieb wieder aufnehmen zu können, die Hauptversammlung einzuberufen und mit dem Erfolg am «Eidgenössischen» ein Ziel anzustreben.

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