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„Krawattenzwang“

Jubel über die private Apfelernte

Im persönlichen Blog berichtet Bernhard Rentsch, publizistischer Leiter der Gesamtredaktion und Chefredaktor „Bieler Tagblatt“ wöchentlich über Erlebnisse im privaten wie im beruflichen/gesellschaftlichen Leben – dies immer mit einem Augenzwinkern. Heute: Jubel über die private Apfelernte.

Krawattenzwang: Bernhard Rentsch
  • Dossier

Vor einigen Tagen ging die Fahrt mit einigen Körben voller Äpfel zur Mosterei – völlig in Unkenntnis, dass die diesjährige Ernte zu einem Diskussionsthema wird. Im BT von heute wird über eine sehr zwiespältige Bilanz berichtet. Von „zufriedenstellend“ bis „Totalausfall“ ist da die Rede. Auf den Standort kommt es offenbar an – in Seenähe war der Frühlingsfrost im April weniger wirksam, oder eben weniger schädlich.

Das eigene Bild von einer „Topernte“ hat sich also schnell einmal relativiert. Bereits in der Mosterei gab es keine langen Wartezeiten, weil – wie man mir auf Nachfrage versicherte – das Apfeljahr 2017 unterdurchschnittlich ausfällt. Die persönliche Bilanz ist also nicht aussagekräftig und entspricht schon gar nicht dem Trend. Offenbar steht das eigene kleine Bäumchen gut geschützt, oder wir hatten einfach Glück. Zugegeben: Tafelware ist das nie und nimmer, war es auch nie. Zum eigenen Gebrauch oder aber zur Weiterverarbeitung eignen sich die Früchte aber allemal.

Wer beruflich und einkommensmässig von den Launen der Natur abhängig ist, hat es in der Tat nicht immer einfach. Ich verstehe Freude und Ärger gut. Und nehme unser Bäumchen in diesem Sinn auch gar nicht (mehr) so wichtig.

Aber lassen Sie mir die Freude, dass aus eigenhändig abgelesenen Äpfeln drei Körbe gefüllt werden konnten, und dass wir jetzt 25 Liter eigenen Most geniessen können. Sehr eigensinnig: Merci Natur.

 

brentsch@bielertagblatt.ch
Twitter: @BernhardRentsch

 

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