Sie sind hier

Abo

Grenchen

Migros startet schweizweit ersten Laden ohne Personal

In einem Container sollen Grenchnerinnen und Grenchner ab Montag rund um die Uhr einkaufen können. Mit Smartphone und QR-Code, aber ohne Personal.

Geht so das Einkaufen der Zukunft? Nach Self-Checkouts kommen jetzt erste Einkaufsläden komplett ohne Personal. Symbolbild: Keystone

Seit Wochen steht vor der Migrosfiliale an der Freiestrasse gegenüber dem Südbahnhof in Grenchen ein Container. Dabei handelt es sich um den schweizweit ersten Einkaufsladen der Migros ganz ohne Personal. Am kommenden Montag geht der «Voi Cube» in Betrieb.

Andrea Bauer, Mediensprecherin der Genossenschaft Migros Aare erklärt, der Cube sei eigentlich ein begehbarer Warenautomat. Kundinnen und Kunden können gemäss Bauer dort ihren Einkauf wie gewohnt tätigen und zahlen über eine Self-Checkout-Station, wie man sie bereits aus den Migros-Filialen kennt. Die Funktionsweise: Die Kundin lädt die Voi-Cube-App auf das Smartphone und registriert sich. Zutritt zum Automaten bekommen Kunden über einen persönlichen QR-Code, den die App generiert. Den Einkauf zahlt der Kunde an der Self-Checkout-Kasse. Über einen Handsensor innerhalb des Warenautomaten wird die Schiebetür zum Ausgang wieder geöffnet.

 

Bedürfnis nach Flexibilität

Mit dem Angebot rund um die Uhr und an Feiertagen soll laut Mediensprecherin Bauer das Bedürfnis nach flexibleren Öffnungszeiten abgedeckt werden. Der Cube diene als Ergänzung zu den Öffnungszeiten des Supermarktes. Auch würden 
die Preise zu jeder Zeit die gleichen wie in einem normalen Laden der Migros-Partnerin Voi sein.

Die Idee des personallosen Einkaufs: «Die Leute möchten immer seltener ihren Alltag an Ladenöffnungszeiten ausrichten und verlangen vermehrt nach der Flexibilität, die sie bereits aus dem Online-Handel kennen», schreibt Andrea Bauer. Der Voi Cube sei auf genau diese Kundinnen und Kunden ausgerichtet.

Die Verkaufsfläche von 18 Quadratmetern biete Platz für das Nötigste und solle «in keinem Fall bestehende Filialen ersetzen». Das Sortiment wird laut Andrea Bauer etwa 500 Artikel umfassen und auch einen Teil Frischware bieten.

 

Ein «Mikro-Supermarkt»

Der Cube sei vor allem für Kunden in Gegenden gedacht, die heute noch wenig bis keine Gelegenheit zum Einkaufen ausserhalb regulärer Öffnungszeiten, Sonn- oder Feiertagen haben.

Als Standorte für den «Mikro Supermarkt» kämen sowohl Aussenquartiere und Dörfer als auch urbane Gebiete infrage. Das Konzept sei geeignet für den Einkauf «im Vorbeigehen», erklärt Bauer.

In Grenchen möchte die Migros Aare nun erste Erfahrungen zu Technologie und Funktionsweise gewinnen. Mit diesen Erkenntnissen und dem Feedback der Kunden solle der Voi Cube verbessert werden. Weshalb die Migros Grenchen als Teststandort ausgewählt hat, erklärt Andrea Bauer mit den idealen Platzverhältnissen.

Über die Dauer der Testphase legt sie sich nicht fest auch nicht darüber, ob und wo bereits weitere Standorte geplant sind. Man werde den Test laufend analysieren und aus den Erkenntnissen das weitere Vorgehen definieren, heisst es bei der Migros.

Brigitte Jeckelmann

Nachrichten zu Seeland »