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Lengnau

Neustart mit viel Pomp und grossen Portionen

Im ehemaligen Restaurant Adler in Lengnau ist wieder Leben eingekehrt: Das Lokal heisst nun «Michelangelo».

Symbolbild: Pixabay

Aus dem «Adler» ist in Lengnau das «Michelangelo» geworden. Mit auffallendem Interieur. Betreiber des Restaurants ist Tonino Corea, der nach Stationen im Tessin zuletzt in Como gewirtet hat und jetzt in Pieterlen wohnt. Das Restaurant Michelangelo ist auf Barock getrimmt und kaum mehr wiederzuerkennen. «Hier ist es speziell, neu und etwas anderes», so der Wirt in französischer Sprache. Deutsch lernt er zurzeit. Zusammen mit seiner Tochter, einer Restauratrice, die im Moment in London lebt, habe er das «Michelangelo» eingerichtet. Der berühmte Michelangelo lebte zwar vor der Barockzeit, doch Tonino Corea liebt das Überschwängliche. Der Gast sitzt auf venezianischen Grottenstühlen, natürlich in Weiss oder Gold, die auf dem klassischen Plattenboden stehen. Gemälde und Statuen vervollständigen das Bild. Einzig die modernen Lampen passen irgendwie nicht dazu.

Angeboten wird im «Michelangelo» klassische italienische und mediterrane Küche mit riesigen Portionen. Das Tagesmenu schmeckt, der Fisch ist frisch, ebenso die momentan nicht ganz saisonalen Kirschtomätli.

Die Lengnauerinnen und Lengnauer haben das «Michelangelo» noch nicht so richtig entdeckt. Das spezielle Interieur mag ein Hindernis sein. Vielleicht ist es auch die Coronasituation. Oder der Umstand, dass bei all den gedeckten Tischen kein Platz frei zu sein scheint für einen Kaffee oder einen Apéro. Im Aussendienst Arbeitende, die zufällig auf das «Michelangelo» gestossen sind, sagen, ein solches Interieur hätten sie tatsächlich noch nie gesehen. Und: Das Essen sei einwandfrei gewesen. Ein Lengnauer Gast kennt die Wirtefamilie und ist gekommen, weil er die italienische Küche liebt. Er hofft, dass sich bald mehr Gäste ins Lokal wagen.

Corea konnte das «Michelangelo» nach dem Lockdown und anderen Hindernissen erst im vergangenen Dezember endlich eröffnen. Eigentlich wollte er es zusammen mit seiner Tochter führen.

Die Besitzer des Gebäudes und Betreiber der Zimmer sind die R&F Immobilien in Deitingen (das BT berichtete). Das Verhältnis zwischen Pächter und Eigentümer ist belastet. Momentan läuft ein Verfahren – genaueres ist nicht in Erfahrung zu bringen. mrl

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