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US-Wahlen

Überraschung, Schock und Beunruhigung

Donald Trump hatte diese Nacht genug Wähler auf seiner Seite, um zum 45. Präsidenten der USA gewählt zu werden. Aber die kritischen Stimmen bleiben, auch in der Region.

Keystone
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Stimmen aus der Wahlnacht - Beitrag von Radio Canal 3

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Interview mit Hans Stöckli zu den US-Präsidentschaftswahlen

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Donald Trump ist nach wie vor ein sehr umstrittener Kandidat der US-Präsidentschaftswahlen, auch wenn er offenbar genug Wähler von sich überzeugen konnte um seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton hinter sich zu lassen und sich das Amt als Nachfolger von Barack Obama zu sichern. Das Wahlergebnis vom Mittwochmorgen löste überall auf der Welt Reaktionen aus - überrascht, enttäuscht, teils schockiert.

Auch im Seeland meldeten sich zahlreiche Persönlichkeiten zu den US-Wahlen zu Wort, grösstenteils negativ. Zum Beispiel äusserten sich die Bieler Stadträte Dennis Briechle und Lena Frank auf Twitter zu Trumps Wahl und fassten das Ergebnis und dessen mögliche Auswirkungen in der Zukunft beide mit den gleichen Worten zusammen: «Good Night».

 

Das Bieler Tagblatt hat von weiteren Persönlichkeiten der Region Meinungen zu Trumps Wahlsieg eingeholt. Dabei zeichnete sich weiter ab, dass die baldige Präsidentschaft des umstrittenen Unternehmers auch hierzulande auf wenig Begeisterung stösst. Rita Bloch, Gemeindepräsidentin von Vinelz, ist «überrascht und etwas geschockt» über den Sieg des Republikaners. «Ich hatte erwartet, dass knapp Clinton gewinnt. Schlimm, dass dieser primitive Mensch gewählt worden ist, die Welt ist an einem Tiefpunkt angekommen». Die Bieler Finanzdirektorin Silvia Steidle findet das Wahlergebnis «beunruhigend», besonders «weil sein parteipolitisches Programm unklar ist.»

Auch aus dem Bereich der Wirtschaft gibt es kritische Stimmen. Der Präsident des Handels- und Industrievereins in der Sektion Biel-Seeland, Fabian Engel, prognostiziert ein «Klima der Unsicherheit, welches sicher Gift für die globalisierte Wirtschaft ist». «Die Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft sind noch schwieriger abzuschätzen», findet Gilbert Hürsch, Geschäftsführer der Wirtschaftskammer Biel-Seeland. Ein «Problem» sieht er aber in den von Trump angedeuteten Schutzzöllen. «Das Exportvolumen der Schweiz in die USA beträgt jährlich dreissig Milliarden Franken».

Unsere Kollegen von Radio Canal 3 haben in der Zwischenzeit mit Ständerat Hans Stöckli über das Thema «Trump» gesprochen. Das Interview können Sie sich weiter oben auf dieser Seite anhören.

Was ist Ihre Meinung zu Trumps Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen? Stimmen Sie ab und schreiben Sie einen Kommentar.

Info: Weitere Stimmen aus der Region zur Wahl Trumps lesen Sie morgen Donnerstag im Bieler Tagblatt und im E-Paper.

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Vom Unternehmer zum Präsidenten - Die Wahl von Donald Trump

Nach einem brutal geführten Wahlkampf und einem dramatischen Verlauf der Wahlnacht hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump die US-Wahl gewonnen. Der Geschäftsmann aus New York wird damit der nächste Präsident der Vereinigten Staaten sein - ein Szenario, das zuvor von vielen für unmöglich gehalten worden war.

Die meisten Rechenmodelle hatten Clinton deutlich mehr Chancen auf die Präsidentschaftswahl eingeräumt als Trump. Doch als nach und nach die guten Ergebnisse für Trump eintrudelten, schien sich auch in Clintons Lager Besorgnis breitzumachen. «Was immer heute Nacht passiert, danke für alles» schrieb sie auf Twitter.

Trump sicherte sich kurz darauf umkämpfte Staaten wie Florida, Ohio und North Carolina. Mit einem Sieg in Wisconsin erreichte er dann die notwendige Anzahl von 270 Wahlmännerstimmen.

Die Märkte brechen ein

Die Aussicht auf die Wahl von Trump löste an den Börsen in aller Welt ein Beben aus. An der Wall Street wurde die Führung des Republikaners bei der Stimmenauszählung in der Nacht zum Mittwoch zeitweise in Kursrückgänge von 3,8 Prozent bei Dow Futures und 4,6 Prozent bei S&PFutures eingepreist. Auch in Asien lagen die Indizes mehrere Prozent im Minus. Ölpreise und Dollarkurs waren im Abwärtstrend, ebenso der mexikanische Peso. Der Goldpreis legte zu.

Clinton wäre die erste Frau gewesen, die die USA regiert hätte. Während sie als frühere First Lady, Senatorin und US-Aussenministerin jahrzehntelange Erfahrung in der US-Politik besitzt, hatte der New Yorker Geschäftsmann Trump noch nie ein öffentliches Amt inne. Er wird bei der Vereidigung im Januar 2017 70 Jahre alt sein - so alt war bei Amtsantritt noch kein US-Präsident der Nachkriegsgeschichte.

Versöhnliche Töne

In seiner Siegesrede schlug Trump indes versöhnliche Töne an. s sei nun «an der Zeit für uns, zusammen zu kommen», sagte er vor jubelnden Anhängern in New York. Er wolle Präsident «für alle Amerikaner» sein, versprach er. Seiner Konkurrentin Clinton gratulierte zu einem hart ausgefochtenen Wahlkampf. Clinton hatte Trump zuvor per Telefon ihre Niederlage eingestanden. (sda)

Stichwörter: US-Wahlen

Kommentare

gzaugg

Es gibt viele Amerikaner, die nicht "Triumpieren" (Wilsch28), sondern sich schämen. Viele wussten nicht, wen sie wählen sollten und blieben zu Hause...


Demokrat

Lengnau ist ein solches Beispiel das verlogener nicht sein könnte. Die im BT Aufgeschaltete Abstimmungsbotschaft zur neuen Sporthalle sagt alles. Mit einem JA zur neuen Sporthalle werden die Steuerzahler mit einer massiven Steuererhöhung belohnt. Verdeckt und im Doppelpack mit der Eidgenössischen Abstimmung vom 27.November wird denn Steuerzahler eine massive Steuererhöhung zur Abstimmung vorgelegt und untergejubelt. Eine Behörde, die in den Lengnauer Notizen Nr.4. mit einer gesicherten Finanzierung ohne Steuererhöhung für die Sporthalle wirbt, belügt die Steuerzahler!


ligerius47

Diese Wahl sollte auch für unsere Politiker ein Signal sein. Die Korruption der Oligarchen Wirtschafts-Kaste im National und Ständerat begünstigt seit Jahren ihre eigenes Klientel. Auch bei uns wird geschmiert gelogen und betrogen. Die Trump Wahl ist das Resultat solcher Machenschaften.


Demokrat

Packens wir an, es gibt viel zu tun den eigenen Dreck wegzuwischen!


wilsch28

...wenn man sich jetzt nur nicht TRUMPIERT hat!


Biennensis

Wie peinlich, primitiv, rassistisch und niederlassend die linke US-Promi-Welt auf den Wahlsieg von Donald Trump reagiert (kommentiert), kann man im Blick (US-Promis reagieren auf Präsident Donald Trump) nachlesen.


Boezinger

Aber Zimi, die Reaktion der Börse ist gut nachvollziehbar. Die Akteure waren durch die Medien etwa so (fehl-) informiert wie Sie und handelten entsprechend. Sobald sie ihren Irrtum erkennen werden, wird die Börse in die andere Richtung ausschlagen. Am besten lassen Sie im Moment die Hände davon…


Heinz Probst

Warum hat Amerika so gewählt? Natürlich gibt es x-fache Gründe. Drei davon scheinen mir typisch amerikanisch. Erstens, es galt, eine Frau zu verhindern. Zweitens, Trump wird die weisse Bevölerkung vorerst eher an der Macht halten können. Und drittens, man wollte mit der Nichtwahl von Clinton dem Polit-Etablishement eine Absage erteilen.


zombie1969

H. Clinton wäre für den Anspruch der Macht-Eliten die weltweite Führungsmacht zu sein gestanden. Und im Gegensatz zu B. Obama spielen bei H. Clinton weniger die Soft-Faktoren die entscheidende Rolle sondern viel mehr die militärische Stärke und militärische Intervention. Sie schwärmt auch von einer Flugverbotszone in Syrien; was selbst viele US-Generäle ablehnen. Von den Top-Politologen in Riad und Dubai bis zu A. Rasmussen, P. Poroschenko und M. Saakaschwili schwärmten alle Bellezisten von einem Machtantritt H. Clintons. Vergebens!


Biennensis

Aktuell ist der SMI im Plus: Donald Trump ist für meine Pharmawerte (Novartis + Roche) ein Segen!


zimi

Zumindest die Broker haben Trump bereits sehr gut zugehört!Die Börse reagiert gnadenlos...


Boezinger

Eventuell solltet Ihr Euch die Mühe nehmen, ihm endlich einmal 5 Minuten zuzuhören: https://www.youtube.com/watch?v=X4Ot92oz00g


Biennensis

Trump ist im Weissen Haus angekommen! Folgt jetzt auf dem "Atomklavier" etwa die 1. Sinfonie von Beethofen?


Boezinger

Eine sehr gute Nachricht. Der Frieden erhält endlich wieder eine Chance. Die jüdisch-transatlantische Mainstreamjournaille hat sich einmal mehr komplett desavouiert.


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