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Twann-Tüscherz

Versammlung kippt den neuen Werkhof

Beim Sportplatz Burg wird kein zentraler Werkhof gebaut. Das hat die Gemeindever-sammlung von Twann-Tüscherz in der Rebhalle deutlich entschieden.

Das Wappen von Twann-Tüscherz

Der Gemeinderat erwartete für diese Versammlung einen Grossaufmarsch. Mit 79 Stimmberechtigten (9 Prozent) hielt sich der Andrang dann aber in Grenzen. Etliche Stuhlreihen blieben leer. Die ablehnende Haltung eines grossen Teils der Bevölkerung zum Projekt Werkhof am geplanten Standort zeigte sich im Verlaufe der fast einstündigen Debatte deutlich.

Seit zehn Jahren evaluiert der Gemeinderat einen Standort für einen zentralen Werkhof für die Gemeinde. Heute verteilen sich die Geräte, Fahrzeuge, Maschinen und das Material der Gemeindearbeiter in der weitläufigen Gemeinde auf zehn Standorte mit zum Teil prekären Platzverhältnissen. «Diese Verzettelung muss ein Ende haben. Die Standorte liegen zum Teil kilometerweit auseinander», erklärte Gemeindepräsidentin Margrit Bohnenblust. Als Standort für den neuen Werkhof schlug der Gemeinderat eine Parzelle auf der Burg, im westlichen Teil des Sportplatzes, vor.

 

Notbremse ziehen

Bis dato sind schon rund 
83 000 Franken an Projektkosten angefallen. Bevor weiter Geld in die nächste Projektphase gepumpt wird, soll die Versammlung in einer Konsultativabstimmung darüber entscheiden, ob noch zusätzliches Geld gesprochen und das Projekt – Kosten 1,4 Millionen Franken – überhaupt zur Abstimmungsreife gebracht werden soll. Am Ende würde so oder so das Stimmvolk darüber entscheiden.

Das Ergebnis fiel klar aus. Bei nur 14 Ja- gegen 53 Neinstimmen und 11 Enthaltungen zog die Versammlung einen Schlussstrich unter das Projekt. «Es bleibt alles wie es ist. Einen andern, zentralen Standort für einen Werkhof gibt es nicht. Die externe Auslagerung von Dienstleistungen lehnt der Gemeinderat ab», erklärte Bohnenblust am Ende der Debatte. Zwingend gefunden werden muss eine Lösung für den Werkhofplatz unter der Autobahnbrücke Tüscherz, weil die SBB dort in absehbarer Zeit ein neues Stellwerk errichten werden.

 

Schönes Reservepolster

Um 850 000 Franken deutlich besser als erwartet, schloss die Rechnung 2020 ab. Aus Nachveranlagungen der vergangenen Jahre flossen fast 300 000 Franken in die Kasse. Auch hat die Gemeinde weniger investiert als geplant. Das werde der Gemeinde erlauben, für die zukünftigen, grossen Investitionen keine neuen Schulden zu machen, erklärte Margrit Bohnenblust. Dass ein Versammlungsteilnehmer das Original des Revisorenberichtes sehen wollte, änderte am fast einstimmigen Ja zur Rechnung nichts mehr.

Bei vier Enthaltungen genehmigte die Versammlung das neue Bildungsreglement. Heinz Kofmel

Stichwörter: Twann-Tüscherz, Werkhof

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