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Pieterlen

Virus-Alarm 
im Schlössli

Das Virus hat einen Weg ins Altersheim Schlössli in Pieterlen gefunden: Ein Koch hat sich infiziert. Das gesamte Personal trägt jetzt Mundschutz.

Das Wappen von Pieterlen

Letztes Wochenende war das Altersheim Schlössli in Pieterlen schon einmal in dieser Zeitung. Da erzählte Heimleiter Thomas Trösch noch, was das Schlössli tut, um den Coronavirus draussen zu behalten. Die Eingangstür war seit Montag für Besucher geschlossen. Doch am Dienstag schlich das Virus durch die Küchentür. Ein Küchenmitarbeiter hat sich infiziert. Dieser fühlt sich seither schuldig, obschon er vorbildlich reagiert hat.

Letzten Dienstag war sein erster Arbeitstag. Ohne Schnupfen und Husten tritt er tags darauf vor den Chef. «Er hatte Kontakt mit einer infizierten Person», sagt Thomas Trösch. Trösch schickte den Mitarbeiter nach Hause und forderte einen Test an. Am Freitag kam dann der Bescheid: Corona positiv.

 

Infizierter ohne Symptome

Der junge Mann ist nun in Quarantäne zu Hause, noch immer symptomfrei. Im Schlössliheim arbeiten die Köche weiter – jetzt mit Mundschutz. Erst wenn Anzeichen auftreten, werden sie getestet. «Ich habe beim Kantonsarztamt um Tests gebeten», sagt Trösch. Die Antwort stehe noch aus.

Damit sich das Virus nicht weiter ausbreitet, trage das Personal nun anhaltend Mundschutz. Die Behörden würden den Mitarbeiter trotz der Verunsicherung empfehlen, weiter zu arbeiten. Die Bewohner seien nun einmal darauf angewiesen, sagt Trösch. Ausser ein Angestellter weise Symptome auf. Dann wäge der Heimleiter ab und schicke sie notfalls nach Hause. Mitarbeiter, die der Risikogruppe angehörten, durften schon vor dem Coronafall Zuhause bleiben.

 

Bewohner nicht isoliert

Die Bewohner würden vorerst nicht isoliert werden. Es gelten die Abstands- und Hygieneregeln, wie für die Bevölkerung auch, sagt Thomas Trösch. Die Massnahmen liegen im Ermessen des Pflegeheims. «Wir sind selber in der Pflicht», sagt der Heimleiter. Das Kantonsarztamt habe die getroffenen Massnahmen abgesegnet, so Trösch. Auch das Bundesamt für Gesundheit verlangt keine besondere Vorgehensweise bei einem Coronafall im Altersheim, sagt Mediensprecher Grégoire Gogniat auf Anfrage.

Thomas Trösch informierte dieses Wochenende die Angehörigen der Bewohner. Auch die Betagten wissen vom Fall – man wolle nichts verheimlichen. Bewohner wie auch Angestellte seien verunsichert. Heimleiter Trösch wolle mit seiner täglichen Anwesenheit dagegenhalten. Das Schlössliheim habe die Lage unter Kontrolle – sie werde täglich neu eingeschätzt. Der Köchen und allen Mitarbeitern gehe es gut. Rachel Hämmerli

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