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„Krawattenzwang“

Vom nassen Hintern und Aprikosenkuchen

Im persönlichen Blog berichtet Bernhard Rentsch, publizistischer Leiter der Gesamtredaktion und Chefredaktor „Bieler Tagblatt“ wöchentlich über Erlebnisse im privaten wie im beruflichen/gesellschaftlichen Leben – dies immer mit einem Augenzwinkern. Heute: Vom nassen Hintern und Aprikosenkuchen.

Krawattenzwang: Bernhard Rentsch
  • Dossier

Die bleibende Erinnerung an einen Openair-Kino-Abend im Schlosspark Nidau – jawoll, viele werden an tolle Sommerabende zurückdenken: Da hat es doch einmal bei einem Besuch so heftig geschifft, dass das Kinovergnügen ein ganz spezielles wurde. Jede und jeder hatte quasi eine Privatvorstellung, denn die schützende Pellerine liess nur einen ganz kleinen Augenschlitz frei. Ansonsten versuchten wir uns so gut wie möglich zu vermummen. Das Trommeln der Regentropfen auf der Pellerine sorgte für das aussergewöhnliche Erlebnis. Im Übrigen waren die Bemühungen, trocken zu bleiben, vergeblich. Das Wasser lief auf den Schalensitzen den Naturgesetzen folgend an den tiefstgelegenen Punkt. Und das war eben die Sitzfläche. So dauerte es nicht lange, und jeder sass in einem kleinen Regensee. Pflotschnass. Das Erlebnis war eindrücklich, die Erinnerung bleibt. Welcher Film damals lief, weiss ich übrigens nicht mehr...

Das kann beim Besuch des Cine Happenings in Lyss nicht passieren. Zum einen, weil da eine wunderbar überdeckte Tribüne aufgestellt ist, zum andern, weil die Organisatoren, die den Anlass bereits zum 19. Mal durchführen, ohnehin nur mit schönem Wetter plagieren. Zu wünschen ist es ihnen. Wer in diesen Tagen also einen eindrücklichen Kinoabend in lauschiger Umgebung geniessen will, ist im Openair-Kino in Lyss richtig.

Bei der Eröffnung letzte Woche waren nicht nur das Wetter und die Stimmung lauschig, auch der Gruss von Gemeindepräsident Andreas Hegg war unterhaltsam. Besonders ein ganz persönliches Geständnis: Er mag ganz viele Sachen, aber besonders den Aprikosenkuchen seiner Frau. Ein Gebäck mit Zwetschgen, die er momentan korbweise vom Nachbarn erhält, tut's auch – wie er im kleinen Kreis verriet. Hauptsache Kuchen. Womit geklärt wäre, wie man beim Lysser Gemeindepräsidenten Punkte schinden kann.


brentsch@bielertagblatt.ch

Twitter: @BernhardRentsch

Kommentare

Biennensis

Mit einem wohltuenden Schmunzeln im Gesicht über „unglückliche“ Situationen (Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen) im Nachhinein zu erzählen, finde ich eine bereichernde Eigenschaft.


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