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Gampelen

«Wir sind keine Sekte – wir sind eher eine Gruppe von Querdenkern»

In der Ecke zwischen dem Neuenburgersee und dem Zihlkanal verbirgt sich hinter einer übermannshohen Mauer der Campingplatz «Die neue Zeit». Die Abschrankung ist nötig, damit sich die Camper vor neugierigen Blicken schützen können. «Die neue Zeit» ist ein Naturistencamping, wo sich im Hochsommer gegen 1'000 nackte Menschen aufhalten. Das BT hat den Camping besucht und erfahren, dass man sich auch bei den Naturisten nicht immer ausziehen muss.

Gymnastik am Strand, zirka 1950. Copyright Stiftung «Die neue Zeit» / Bieler Tagblatt
  • Dossier

von Peter Staub

Wer auf dem Zihlkanal Richtung Neuenburgersee fährt, sieht kurz nach dem Passieren der Eisenbahnbrücke auf der linken Seite eine eher unscheinbare Tafel mit der Verheissung einer «neuen Zeit». Es ist dies der Eingang zum wohl am wenigsten bekannten Campingplatz in der Region, denn «Die neue Zeit» ist ein Naturistencamping. «Es wird wenn möglich nackt in Wasser, Luft und Sonne gebadet, gespielt, Gymnastik und Sport betrieben», wie es in der Geländeordnung des Vereins heisst.

Auf Anfrage hat Karin Müller*, die im Stiftungsrat der Stiftung «Die neue Zeit» sitzt, für zwei Stunden die Tore für eine Reportage geöffnet, damit auch Leserinnen und Leser, die sich auch in den Ferien lieber angezogen in der Öffentlichkeit zeigen, einen Eindruck erhalten, was sich hinter der übermannshohen Mauer abspielt, welche die Naturisten vor ungebetenen Blicken schützt.

Die Sonne brennt schon morgens um 10 Uhr unbarmherzig vom Himmel, wie so oft in den letzten Wochen, als Karin Müller den Reporter an der Rezeption des Campings empfängt. Da sich dieser in Begleitung der Stiftungsrätin befindet, muss er keinen Ausweis vorlegen, wie das sonst bei Tagesbesuchern aus Sicherheitsgründen der Fall ist. Denn man kann den Camping auch als Auswärtiger tageweise aufsuchen. Allerdings mit Vorbehalten: Zutrittsberechtigt sind nur Personen, die einem von der Stiftung anerkannten Naturistenverein angehören.

«Nichtmitglieder dürfen innerhalb von fünf Jahren maximal drei individuelle Schnuppertage auf dem Gelände verbringen, Feriengäste maximal eine Woche Schnupperferien», heisst es dazu auf der Webseite des Campings. Wobei die Schnuppergäste jeweils von einem Mitglied der Präventionskommission begleitet werden müssen: «Wir wollen sicher sein, dass keine Leute reinkommen, die Voyeure sind oder hier Unruhe verursachen wollen», sagt Karin Müller. Der Eintritt für einen Tag kostet zehn Franken.

 

«Wir dulden keine Drogen»
Direkt hinter der gut verschlossenen Eingangspforte merkt man noch nichts davon, dass man sich auf einem ungewöhnlichen Camping befindet, vielleicht abgesehen von einer Infowand, wo allerlei meist esoterische Angebote ausgeschrieben werden. Selbst wenn man die Passage zum Restaurant und zum Eingang des campingeigenen kleinen Supermarktes hinter sich gebracht hat, gibt es bloss nackte Oberkörper zu sehen, wie das auch sonst auf Zeltplätzen der Fall ist. Karin Müller erklärt, dass man sich im Restaurant und im Lädeli zumindest mit einer Hose bekleiden oder sich einen Lendenschurz umbinden soll, schliesslich wird hier auf Hygiene grossen Wert gelegt.

Das Angebot des Restaurants ist allerdings doch etwas anders, als dies sonst üblich ist. Da gibt es weder Wein noch Bier. Und auch Hotdogs oder Hamburger sucht man im Angebot vergebens. Denn die «neue Zeit» hat sich nicht nur der Nacktheit, sondern auch einem gesunden Lebensstil verschrieben. Das heisst unter anderem, dass der Genuss von Alkohol, Tabak und Fleisch auf dem ganzen Gelände verboten ist. «Wir dulden keine Drogen», ergänzt Karin Müller. Immerhin verkauft das Restaurant Kaffee und Tee.

An einem Tisch im hinteren Teil des Restaurants warten der Geländewart und der Archivar der «neuen Zeit», um aus ihrer Sicht über den Naturistencamping zu berichten. Wie unter den Leuten in «Thielle», wie sie ihren Campingplatz liebevoll nennen, üblich, spricht man sich nur beim Vornamen an. Für das BT macht man eine Ausnahme: Der 77-jährige Archivar heisst Volker E. Hagendorf, er ist seit 1952 auf dem Gelände, und der 35-jährige Geländewart heisst Stefan Schönenberger, er arbeitet seit März in Gampelen. Bevor das Gespräch richtig in Gang kommt, müssen die drei «Thieller» eine Vereinbarung unterschreiben, dass sie nichts dagegen haben, fotografiert zu werden, wobei es für den Reporter die Auflage gibt, dass er keine nackten Menschen ablichten darf, auch nicht solche, die sich im Hintergrund aufhalten.

 

Aus der ganzen Schweiz
Die Zusammensetzung des Trios entspricht in einem gewissen Sinn dem Mix der Menschen auf dem Gelände, der sehr heterogen ist, was das Alter oder die Ausbildung betrifft, wie Hagendorf sagt. Er selbst war in seinem Berufsleben Lithograf, Karin Müller war bis zur Pensionierung Geschichts- und Sportlehrerin am Gymnasium in Biel und Schönenberger ist ausgebildeteter Rheinmatrose. Wie verschlägt es einen Matrosen aus dem Züribiet auf einen Naturistencamping in Gampelen? «Ich war vorher kein Naturist, obwohl ich vor drei Jahren ein Wochenende lang hier war», sagt Schönenberger. Zu der Stelle ist er über ein Inserat in einem alternativen Stellenanzeiger gekommen, auf das er sich bewarb, als er arbeitslos war. Vorher hat er schon vieles  gemacht: Nach der Ausbildung zum Matrosen arbeitete er auf dem Bau, war Zügelmann, Chauffeur, Buchhändler, Koch in einem Geburtshaus, Nachtwächter oder Bestatter. Nun scheint er in Thielle angekommen zu sein: «Ich bin gern an speziellen Orten, daher passt ‹Die neue Zeit› zu mir.»

480 Standplätze und weitere Standplätze für kurzzeitige Besucher bietet der Camping an. Im Sommer sind jeweils rund 1000 Menschen auf dem Gelände. Die meisten von ihnen kommen aus der Schweiz, ausländische Besucher sind eher die Ausnahme. «Die Dauergäste kommen aus der ganzen Schweiz», sagt Hagendorf, wobei «die meisten nun etwas älter sind. Sie haben ihre Wohnwagen teilweise seit 30 bis 50 Jahren am gleichen Ort». Manche seien drei, vier Tage pro Woche da, andere kämen nur in der Vor- oder Nachsaison, weil ihnen während der Sommerferien zu viel los sei. Neben den Naturisten, die wie erwähnt vegetarisch unterwegs sind, gibt es auch andere Vertreter der Freikörperkultur (FKK). Diese bieten in der Schweiz mindstens vier Campingplätze an, für die Naturisten gibt es neben der «neuen Zeit» bloss noch einen weiteren Campingplatz im Kanton Zürich. «Die Naturistenbewegung, wie sie in ‹Thielle› praktiziert wird, ist vor allem in der Schweiz zuhause, weil wir mehr wollen als bloss nackt sein», sagt Hagendorf.

Bogenschiesskurs mit oder ohne Lendenschurz: Auch beim Sport können die «Thieller» selbst entscheiden, wie weit sie sich entblössen wollen. Bild: Volker E. Hagendorf / Bieler Tagblatt

 

Es begann auf dem Monte Verità
Als Beleg für dieses Anderssein legt Karin Müller ein Buch über den legendären Monte Verità auf den Tisch: «Solche Bücher findet man in unserer Bibliothek auf dem Gelände», sagt sie. Der Geist von Monte Verità entspreche der «Traditionslinie» der Naturisten. Auf dem über Ascona gelegenen Hügel trafen sich ab Anfang des 20. Jahrhunderts sogenannte Lebensreformer, die einen dritten Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus suchten. Auf dem in «Berg der Wahrheit» umbenannten Hügel machten sie sich wie einige Jahrzehnte später die Hippies in wehenden Kleidern und mit langen Haaren daran, eine Utopie zu verwirklichen: Sie arbeiteten im Garten, entspannten sich mit Nacktbaden und ernährten sich vegetarisch. Zu den bekanntesten Gästen auf dem Monte Verità gehörte der deutsche Schriftsteller Hermann Hesse.

Im Sog dieser Lebensreformbewegung sei auch die «neue Zeit» in Gampelen entstanden, erzählt Karin Müller. Der geistige Vater des Geländes sei der Lysser Schriftsteller, Lebensreformer und Naturist Werner Zimmermann gewesen, ergänzt Archivar Hagendorf und legt Bücher («Lichtwärts», «Kampf und Sieg der FKK») und Broschüren von und über Zimmermann auf den Tisch. Aufgebaut wurde das Gelände aber von Eduard und Elsi Fankhauser. Diese waren zusammen mit Zimmermann die Gründer von «Die neue Zeit».Sie kauften 1937 das Gelände und bauten das erste Haus auf. «Damals war der Naturismus verboten, er galt als jugendgefährdend», erzählt Hagendorf. Fankhauser sei auch mehrfach vor Gericht gestanden: «Aber er wurde immer freigesprochen.»

Woher Fankhausers das Geld für den Kauf des Geländes hatten, ist nicht genau geklärt, man geht davon aus, dass Elsi Fankhauser über die entsprechenden Mittel verfügte. Hingegen weiss man gemäss Hagendorf, dass die Gampeler Bauern Eduard Fankhauser ihr Land nicht verkaufen wollten, da dieser wegen seiner Publikationen und wegen Nacktbadens immer wieder Schwierigkeiten mit der Justiz hatte. Deshalb wurde für die Kaufabwicklung ein Zahnarzt aus Grenchen als Strohmann eingesetzt.

 

Liebesbriefe aus «Thielle»
Eine spezielle Geschichte ist, wie Karin Müller zu den Naturisten nach Gampelen kam: «Als Sportlehrerin hat mich die Bewegungslehre und das Körperbewusstsein der Gymnastikbewegung der Reformzeit angesprochen. Als ich dann das Gelände hier suchte, musste ich lange suchen, weil ich auf der anderen Seite der Zihl war. Als ich den Eingang dann aber endlich fand, war das für mich die Oase, hier fand ich die Energie und die Kraft, damit ich als Mittelschullehrerin durchhalten konnte.» Nach der Pensionierung vor drei Jahren wollte sie «etwas zurückgeben». Sie begann sich in «Die neue Zeit» zu engagieren. Dass sie sich für die Erholung keinen anderen Camping gesucht hatte, geht auf ihre erste Liebe zurück. Denn die ersten Liebesbriefe erhielt sie von einem «Thieller» aus Gampelen. Von daher habe sie gewusst, «es ist schön hier», erzählt die gebürtige Baslerin lachend.

Besucher sollten den «legendären ‹Geist von Thielle» erfahren, sagt Hagendorf. Man müsse einmal am Abend auf dem Gelände sein, um diesen zu spüren: «Unser Kulturleben ist faszinierend. Zur Hochsaison findet abendlich ein Volkstanz auf der Wiese statt.» Ein Theaterprojekt für Kinder und Jugendliche habe seine Enkel so begeistert, dass sie schon im Winter fragten, wann sie nach ‹Thielle› könnten.

Das Kulturprogramm kann sich in der Tat sehen lassen. Allein beim Besuch des BT füllt das Tagesprogramm eine volle A4-Seite. Zu den Posten, welche die «Thieller» selber anbieten, gehört in den Sommerferien beispielsweise täglich: von 6.30 bis 7.00 Uhr «Les dix postures divines» im See mit Antoine; von 7.00 bis 7.45 Uhr Yoga mit Jürgen; von 8.30 bis 9.30 Uhr «Morgensingen» mit Richard; von 15.00 bis 18.00 Uhr «Tanzwochen Peter Pan» mit Silke und von 19.30 bis 21.00 Uhr der erwähnte Volkstanz auf der grossen Wiese. Daneben gibt es zahlreiche Workshops und Vorträge oder ein professionell aufgezogenes, einwöchiges Beachvolleyball-Training. Alle Veranstaltungen sind für Gäste kostenlos.

Die Schilderungen der drei «Thieller» tönen so begeistert, dass zusammen mit der doch ziemlich restriktiven Geländeordnung – «einfache Lebensführung, gesunde Ernährung, Anrede mit du und Vornamen, Verzicht auf aufreizende Kleidung, auffälligen und intimen Schmuck, weitgehender Verzicht auf elektrische und elektronische Geräte» – der Eindruck entsteht, es handle sich hier um eine Sekte.

 

Viele Wohnwagen mit Solarpanels
«Bei uns gibt es viele verschiedene Auffassungen über das Leben», kontert Karin Müller. Die Vielfalt sei gegeben. Es kämen Leute, die vegan leben, aber auch solche, die auf dem Gelände vegetarisch lebten, zuhause jedoch durchaus Fleisch ässen. «Schön ist, dass wir hier das alles leben können», sagt sie. Wobei das durchaus nicht immer einfach sei, denn es gebe durchaus Leute, die «immer genau wissen, was wahr ist». Aber damit setze man sich in Philosophieforen aktiv auseinander, etwa in der grossen Halle, wo auch Versammlungen oder Vorträge stattfinden. «Wir sind keine Sekte, wir sind eher ein Sammelsurium von Querdenkern.»

Nach soviel Geschichte und Geschichten ist es Zeit, einen Rundgang zu machen. Die vier angezogenen Menschen ziehen neugierige Blicke auf sich, als sie die Wege durchschreiten, die «Champs-Élysées» oder «Bahnhofstrasse» genannt werden. Da die Stellplätze nicht elektrifiziert sind, sieht man viele Solarpanels auf Wohnwagen. Es fällt auf, dass die Wagen nicht nach einem strikten Muster angeordnet sind, und dass zwischen den Wohnwagen teilweise wesentlich mehr Gestrüpp wuchert, als dies auf einem gewöhnlichen Campingplatz der Fall ist. Zudem fallen selbstgebaute Jurten oder renovierte Bauwagen auf. Dass die meisten Leute nackt herumlaufen, ist bald weniger bemerkenswert, als dass sich alle grüssen.  

Bei einem Spielplatz sitzen nackte Mütter und Väter, die Kinder tragen mehrheitlich Shorts und T-Shirt. Auch das gehört zur Toleranz hier: Man muss nicht unbedingt nackt sein. Kinder erst recht nicht.

«Die neue Zeit» befindet sich am Rande eines Naturschutzgebiets, dem Fanel, wo der umstrittene TCS-Campingplatz steht. «Weil das Gelände uns gehört, haben wir keinen Vertrag mit dem Kanton», sagt Karin Müller. Aber die Auflagen bewirken, dass etwa der Seezugang sorgfältig gepflegt werden muss. Und dass das Schilf nicht geschnitten werden darf, das sich hier vor Jahren einen Teil des ehemaligen Sandstrands zurückerobert hat. «Wir versuchen hier, mit der Natur zu leben», sagt die Stiftungsrätin.

Die Wohnwagen sind oft mit Solarpanels ausgerüstet, da es keinen Strom gibt. Bild: Peter Staub / Bieler Tagblatt

 

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Nachgefragt


«Nun sitzen wir als Mütter hier»

Die Familie Keller* aus dem Baselbiet verbringt seit Jahren zwei bis drei Wochen auf dem Camping «Die neue Zeit». Nils Keller arbeitet als Lehrer, Sarah Keller ist Sozialpädagogin, die sich zurzeit jedoch hauptsächlich um die vier Kinder kümmert. 

 

Nils und Sarah Keller*, wie sind Sie auf «Die neue Zeit» gekommen?
Sarah Keller: Ich bin schon als Kind mit meinen Eltern hierher gekommen. Das erste Mal, als ich neun Jahre alt war. Und seither ist das ein Ort, an den ich immer wieder zurückkomme. Als junge Erwachsene machte ich eine Zeit lang anderswo Ferien, aber seit ich Kinder habe, verbringen wir die Ferien eigentlich immer hier.
Nils Keller: Ich bin durch meine Frau hierhergekommen, vor rund sechs Jahren das erste Mal. Für mich ist der grösste Reiz, dass es für Kinder ein sicherer Ort ist: Es gibt keinen Verkehr, kein Feuer.Die Kinder können sich sehr frei bewegen. Selbst unsere dreieinhalbjährige Tochter ist schon sehr selbstständig unterwegs.  Nur beim See müssen wir etwas aufpassen. Daneben gibt es ein sehr grosses Angebot an Spielmöglichkeiten. Auch das Nacktsein gefällt mir. Ich hätte das zuvor nie gedacht. Darauf freue ich mich in jedes Jahr wieder aufs Neue.

 

«Die neue Zeit» hat restriktive Regeln: kein Alkohol, kein Fleisch, kein Nikotin. Leben Sie zuhause auch so streng?
Sarah Keller: Nein, zuhause leben wir nicht so. Wir sind Allesesser. Aber uns kommen die Regeln hier in den Ferien entgegen. Gerade, was den Alkohol betrifft. Es gibt hier keine Betrunkenen, die über die Zeltschnur fallen. Auch das Nichtrauchen ist positiv. Ich muss nicht ständig schauen, dass die Kleinen keine Zigarettenstummel aufheben und in den Mund nehmen. Deshalb sind wir mit den kleinen Kindern sehr entspannt hier. Und wenn man das Bedürfnis nach einer Zigarette oder einem Stück Fleisch hat, kann man vors Tor und dieses Bedürfnis ausleben.

 

Das dürfte wohl auch in Ihrer Jugendzeit ab und an so gewesen sein?
Als ich in der Pubertät war, sassen wir oft auf dem Damm ausserhalb des Geländes und haben grilliert und ein Bier getrunken. Das ist auch ein Teil, der zum Campingleben hier gehört.

 

Kommen Sie auch mal raus aus dem Camping, sodass Sie auch etwas vom Seeland sehen?
Nils Keller: Wir sind vor allem hier. Nur nach Neuenburg fahren wir hin und wieder, vor allem wenn schlechtes Wetter ist.

 

Was macht für Sie den Campingplatz hier gegenüber anderen Plätzen so speziell? Kennen Sie diesen oft beschworenen «Geist von Thielle»?
Sarah Keller: Für mich macht die Tradition einen grossen Teil dieses «Geistes» aus. Da man Mitglied des Vereins sein muss, trifft man hier immer wieder Menschen, die jedes Jahr hier sind. Es gibt Freundschaften, die wir nur hier pflegen. Mit manchen bin ich hier aufgewachsen und nun sitzen wir als Mütter zusammen auf dem Spielplatz. Auch sind viele Menschen hier, die umweltbewusst leben, obwohl nicht alle Vegetarier sind. Auch der abendliche Volkstanz gehört zur Tradition. Da gibt es eine spezielle Stimmung und einen Moment der Ruhe und des Friedens. Egal, ob man mitmacht oder zuschaut.
Nils Keller: Dieser «Geist» zeigt sich dadurch, dass ich immer wieder Leute treffe, mit denen ein anregender Austausch stattfindet. Es gibt hier viele engagierte Personen, die sehr interessante Projekte haben.

 

Cian, was gefällt einem Elfjährigen hier besonders?
Cian Keller: Ich treffe viele Freunde hier und wir können Fussball oder Volleyball spielen. Zudem sind wir fast die ganze Zeit im See, auf dem wir auch Kajakfahren.

 

Wie hältst du es mit Kleidern?
Ich bin lieber nicht ganz nackt. Wenn ich mit Kollegen unterwegs bin, trage ich immer mindestens eine Hose. Aber es gibt auch Momente, in denen ich «füdliblutt» bin. Etwa beim Schwimmen, das ist logisch. Interview: pst

* Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes hat die Redaktion den Nachnamen geändert.

* Richtiger Name der Redaktion bekannt.

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