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Lyss

Parlament befasst sich mit der Kambly-Überbauung

Statt im September kommt 
die Zonenplan- und Baureglements-änderung für die geplante Überbauung des Lysser Kambly-Areals bereits jetzt ins Parlament.

Symbolbild: bt/a

«Kambly-Areal geht durch wie Butter», titelte das BT im April. Dies, nachdem klar wurde, dass im Rahmen der Planauflage für die geplante Überbauung bei der früheren Biscuit-Fabrik Kambly in Lyss keine einzige Einsprache eingegangen ist. Nun ist der Lysser Grosse Gemeinderat (GGR) an der Reihe, die bau- und planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Umnutzung des heute gewerblich genutzten Areals zu einer Wohnzone zu genehmigen. Konkret geht es um die Änderung der baurechtlichen Grundordnung bestehend aus der Zonenplan- und Baureglementsänderung ZPP (Zone mit Planungspflicht) «Kambly-Areal».

 

Elf Häuser geplant
Nachdem sich die Besitzerin des Grundstücks, die Saner AG aus Studen, und die Gemeinde Lyss anfänglich über die Baupläne in die Haare geraten sind, sodass Gerhard Saner seine Pläne sistierte, fand sich 2015 mittels Workshopverfahren eine Lösung.

Geplant sind auf den insgesamt 24 487 Quadratmetern elf einzelstehende Bauten zwischen Westring, Beundengasse und Zeughausstrasse. Am Westring sind achtstöckige, maximal 25 Meter hohe Häuser vorgesehen, in Richtung Osten, angrenzend an das bestehende Wohnquartier, werden die Häuser bloss fünfstöckig oder höchstens 19 Meter hoch. Insgesamt sind um die 180 Drei- bis Sechszimmerwohnungen geplant.

Im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung im März sind bei der Gemeinde Lyss zehn Eingaben eingereicht worden. «Daraus resultieren keine Anpassungen der Planungsinstrumente», schreibt der Gemeinderat in den Unterlagen der Parlamentssitzung.

 

Im Sommer beginnt Abbruch
Die darauffolgende Planauflage verlief wie erwähnt einsprachefrei. Romy Stucker, Geschäftsführerin der Saner AG, zeigt sich erfreut darüber. «Dies ermöglicht uns nun ein zügigeres Vorankommen, auch in der Hoffnung, dass an der Sitzung des GGR Lyss am 25. Juni alles wie erwartet abläuft.» Wenn das Parlament der ZPP «Kambly-Areal» zustimmen wird, dann befasst sich Anfang Juli der Gemeinderat mit dem Geschäft, ehe ZPP und Überbauungsordnung dann an das kantonale Amt für Gemeinde und Raumordnung zur Genehmigung übergeben werden. Laut Romy Stucker beginnen im Spätsommer die Abbrucharbeiten: «Dann sollte dem Baubeginn für Frühling 2019 nichts mehr im Wege stehen.»

Die Fraktionen stehen dem Projekt grösstenteils positiv gegenüber. Einzig das Thema Verkehr wird an der Sitzung möglicherweise aufs Tapet gebracht: «Es ist ziemlich heftig, dass die ganze Überbauung über die Beundengasse erschlossen wird», sagt Urs Köchli, Fraktionspräsident der SVP. Schliesslich sei mit bis zu 300 zusätzlichen Autos zu rechnen.

Die Fraktion SP/Grüne sorgt sich, dass die zusätzlichen Parkplätze auf dem Westring dazu missbraucht werden könnten, die Schulkinder anzuliefern. «Zudem finden wir, weniger Parkplätze hätten es auch getan», sagt Co-Fraktionspräsidentin Katrin Meister (SP). Denn die Über-
bauung hätte sich aufgrund ihrer Lage für eine autoarme Siedlung angeboten. Andrea Butorin

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Mehrfamilienhäuser in Busswil geplant

Eine weitere Überbauungsordnung wird dem Lysser Grossen Gemeinderat am 25. Juni zur Genehmigung vorgelegt, und zwar diejenige des Areals Dickried in Busswil. Dieses liegt unmittelbar neben dem Getreidezentrum im Norden des Dorfes. Seitens Getreidezentrum wurden im Rahmen der Mitwirkung auf die Lärmproblematik hingewiesen. Nach einem Gutachten wurde die Planung mit den nötigen Lärmschutzmassnahmen überarbeitet. Das Getreidezentrum selbst plant eine bauliche Erweiterung, die eine geschlossene Anlieferung ermöglicht, was den Lärm zudem erheblich senken soll.

Vorgesehen ist der Bau von drei Mehrfamilienhäusern mit insgesamt rund 27 Wohnungen auf dem Terrain zwischen Fabrikstrasse und Gyrhüsliweg. Aktuell befinden sich dort Betriebsbauten der seit 1985 grösstenteils leer stehenden Uhrenschalenfabrik Werthana. Das Fabrikareal muss vorgängig auf allfällige Altlasten untersucht werden. ab

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