Francisco Rodríguez
Der Tischtennisclub Brügg wird auf eine Austragung des Seeland-Cups im Januar 2023 verzichten, wie der Vorstand in einer Mitteilung schreibt. Nach 17 Austragungen des nationalen Turniers in Brügg und den pandemiebedingten Ausfällen 2021 sowie in diesem Jahr sei ihm der Entscheid nicht leichtgefallen. Allerdings seien dem Willen, den Traditionsanlass in hoffentlich unbeschwerteren Zeiten wieder durchzuführen, verschiedene Unsicherheitsfaktoren im Weg gestanden.
«Im Zentrum stand unter anderem die Frage, wie gross der Zuspruch an unserem Turnier nach Corona noch sein würde», sagt Turnierdirektor Patrick Wingeier. Es sei noch nicht abzuschätzen, wieviele Leute während der Pandemie allgemein dem Tischtennissport den Rücken gekehrt hätten oder zumindest nicht mehr im Turniermodus seien. «Und wir waren in Vergangenheit bezüglich Teilnehmerzahlen sowieso schon am unteren Limit.» Künftig werde zudem ein Teil der bis dahin üblichen Subventionen des Sportfonds wegfallen, weil der Kanton seine Kriterien für die Verteilung der Gelder neu definiert. «Aufwand und Ertrag werden wohl in keinem Verhältnis mehr zueinander stehen, womit uns zusätzlich Argumente fehlen, um unsere Mitglieder zu motivieren.»
Der finanzielle Aspekt sei das eine. Den Seeland-Cup zu organisieren und durchzuführen, sei jeweils immer wieder mit sehr viel Arbeit verbunden, die auf wenige Schultern lasten würde, meint Wingeier zur dünnen Personaldecke. Beim TTC Brügg ist eine Umfrage durchgeführt worden, ob das Turnier überhaupt noch eine Zukunft hat. Die eine Hälfte sprach sich dafür aus, die andere dagegen. «Für eine Durchführung ab 2024 brauchen wir aber alle Mitglieder im Boot», so Wingeier. An der nächsten Hauptversammlung, die nach der Saison abgehalten wird, ist der Seeland-Cup ein zentrales Thema. Die Klubmitglieder werden das letzte Wort haben, was mit dem nationalen Turnier geschehen soll.