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Curling

Blumen für Perret, Salz für Rios

Grosse Feier in Sutz-Lattrigen: Lokalmatadorin Jenny Perret und Partner Martin Rios präsentierten gestern Abend in der Mehrzweckhalle ihre Olympia-Silbermedaillen und erzählten von den ereignisreichen letzten Wochen.

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Michael Lehmann

Als Jenny Perret und Martin Rios die Sutzer Turnhalle betreten ist der Jubel gross. Rund 200 Personen haben unter der Anleitung des Gemeindepräsidenten Daniel Kopp einen Gang gebildet, der vom Eingang der Halle bis zur Bühne führt, auf der sich die beiden Curler später präsentierten. Begleitet von den Klängen der lokalen Musikgesellschaft gehen Jenny Perret, Martin Rios und Trainer Theo Schneider durch die Menge: hier ein Winken, da ein Handschlag, es herrscht eine familiäre Stimmung.

Gestern Abend feierte die rund 1400 Einwohner grosse Gemeinde Sutz-Lattrigen den Olympia-Medaillengewinn von Lokalmatadorin Jenny Perret und Martin Rios. Unter den Gratulanten befand sich auch der Bieler Curler Daniel Müller. Nach seinem Olympia-Gold 1998 in Nagano war die damals 6-jährige Jenny Perret bei der Feier in Mörigen dabei und beklatsche ihr Idol. MüllersErfolg inspirierte sie, Curling zu spielen. Nun, 20 Jahre später, sind die Rollen getauscht: Müller bejubelt Perret.

Auf der Bühne angekommen, gaben die Curler Auskunft über die Zeit in Pyeongchang. Vieles werde sie nie vergessen, sagte Jenny Perret. «Besonders den Zusammenhalt unter den Schweizer Sportlern nicht.» Während Perrets Familie die Reise nach Südkorea mitmachte, fieberten andere von zuhause aus mit. Ob sie das in Südkorea mitbekommen habe, fragte BT-Sportchef Beat Moning, der die gestrige Veranstaltung moderierte. Das habe sie durchaus, antwortete Perret. Via eines Fan-Chats erhielt sie verschiedene Nachrichten.

Erst vor wenigen Tagen haben die Curler bekannt gegeben, dass sie auch für den nächsten Olympia-Zyklus zusammenspannen werden. «Ich habe nach den Spielen etwas Zeit und Abstand gebraucht, um alles einzuordnen», erklärte der 36-jährige Martin Rios. Der Aufwand war gross, viele Freunde und auch Familienmitglieder seien in der letzten Zeit etwas zu kurz gekommen. Dennoch hat er letztlich entschieden, sich weiter im Mixed Doubles zu beweisen. Das Ziel sind die nächsten Olympischen Spiele 2020 in Peking. Etwas schneller ging es bei Partnerin Jenny Perret: «Bereits in Pyeongchang war mir klar, dass ich weitermachen möchte.»

Bevor sich die Sportler unter die Besucher mischten und zahlreiche Selfiewünsche erfüllten, gab es noch Präsente. Einerseits von der Gemeinde, andererseits vom Curlingclub Biel Touring, der durch Spielleiter Roland Tock vertreten war. Jenny Perret erhielt ein Blumenbouquet, Martin Rios einen Vorrat an Salz. Eine Erinnerung an seine berühmt gewordenen Rechtfertigung während eines Spiels: «Was söll ig mache? Dr Stei isch eifach z schnäll gspilt – fertig. Cha ja nöd salze.»