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Eishockey

Das grosse Wiedersehen

Wie im letzten Jahr trifft Lyss II im Playoff-Viertelfinal auf Altstadt Olten und Meinisberg auf Bucheggberg. Nicht nur deshalb sind die Duelle interessant. Olten und Bucheggberg sind so etwas wie die Lieblingsgegner der Seeländer.

Gegen Koppigen den fünften Rang gesichert: Nun trifft der EHC Meinisberg (im Bild: Christoph Hostettler) auf Bucheggberg. Bild: Susanne Goldschmid/Bieler Tagblatt

Michael Lehmann

Wer sich in der Qualifikation auf den Plätzen fünf bis acht klassiert, geht normalerweise als Aussenseiter in die Playoffs. Das gilt grundsätzlich auch für die beiden Zweitligisten Meinisberg (5.) und Lyss II (7.). Aber eben nur grundsätzlich. Denn die Gegner heissen Bucheggberg und Altstadt Olten. Und in den jeweiligen Direktduellen hatten die Seeländer Teams die Nase vorn (Infobox).

«Die Bucheggberger scheinen tatsächlich etwas Mühe mit uns zu haben», sagt Meinisberg-Trainer Herbert Steiner. Das zeigte sich vor allem beim letzten Aufeinandertreffen am 12. Januar. Die Solothurner führten vor heimischem Publikum erst 3:0 und später 4:2, letztlich gingen jedoch die Seeländer als Gewinner vom Zuchwiler Eis (5:4). Der Sieg war nicht nur wichtig für die Moral. Ohne diesen Erfolg hätten die Meinisberger den fünften Rang nicht mehr erobern können, womit es kein Duell mit Bucheggberg gegeben hätte. Das wäre aus Sicht von Trainer Steiner doppelt schade gewesen. Zum einen wären die Meinisberger auf den EHC Rheinfelden getroffen, gegen den sie in der Qualifikation zweimal unterlegen waren. Zum anderen sind die Duelle mit Bucheggberg auch aufgrund der geografischen Nähe der beiden Teams pikant. «Es ist definitiv ein Derby», sagt Steiner. «Und Derbys sind nicht zuletzt für die Zuschauer sehr interessant.»

Meinisberg enttäuschte, Lyss überraschte

Steiner und seine Meinisberger verbinden aber auch negative Erinnerungen mit Bucheggberg. Bereits im letzten Jahr trafen die beiden Teams im Playoff-Viertelfinal aufeinander. In der Best-of-3-Serie gingen die Seeländer in Führung, verloren jedoch die beiden nächsten Spiele, womit die Saison beendet war. «Wir waren im ersten Spiel klar das bessere Team», erinnert sich Herbert Steiner. «Meine Spieler dachten wohl, dass es so einfach weitergehen würde.» DiesenFehler, so prophezeit der Trainer, werden die Meinisberger kein zweites Mal machen.

Umgekehrt lief es bei der zweiten Mannschaft des SC Lyss. Die Seeländer kassierten im Startspiel der letztjährigen Playoffs eine 1:9-Klatsche gegen den SC Altstadt Olten. Während viele die Lysser schon abgeschrieben hatten, zeigte das Team eine eindrückliche Reaktion. Lyss gewann die folgenden Partien beide im Shootout und zogen überraschend in den Halbfinal ein. Damit bewiesen sie, wie wahr die beliebte Aussage ist, wonach in den Playoffs alles möglich sei.

Dies zu wiederholen, dürfte ein schwieriges Unterfangen werden. Vor allem, weil in diesem Jahr neu auch die Playoff-Viertelfinals in einer Best-of-5-Serie ausgetragen werden. «Mit diesem Modus sind Comebacks eher möglich», sagt Lyss-Trainer Joël Schwab. Es macht einen grossen Unterschied als Aussenseiter zwei oder drei Siege holen zu müssen. Wenig überraschend sagt daher Schwab: «Eine Best-of-3-Serie wäre mir lieber gewesen.»

Starker Saisonstart, dann nachgelassen

Trotzdem versprüht der Trainer einen gewissen Optimismus: «In den vergangenen Spielen gegen Olten haben wir bewiesen, dass wir mithalten können.» Tatsächlich hatten die Solothurner in der Qualifikation wiederum Mühe mit den Seeländern. Beide Partien gingen ins Penaltyschiessen, beide Male triumphierten die Lysser. Damit sind die Seeländer für die Hälfte aller Qualifikations-Niederlagen des SC Altstadt Olten verantwortlich. Nun hoffen die Lysser, dass dieser Fakt die Solothurner eher verunsichert, statt zusätzlich antreibt.

So oder so müssen sich die Lysser steigern. Nach einem vielversprechenden Saisonstart mit zehn Punkten aus vier Partien sind in den zwölf folgenden nur noch sieben Zähler hinzugekommen. Von den letzten fünf Spielen haben die Seeländer deren vier verloren – darunter war die 3:4-Heimpleite gegen Rot-Blau Bern, das in dieser Saison nur diesen einen Erfolg feierte. «Diese Niederlage habe ich immer noch nicht richtig verdaut», gibt Joël Schwab zu. Immerhin: Mit einem 6:4-Sieg über Laufen haben die Lysser im letzten Quali-Spiel Mut getankt.

Die Vorgeschichten versprechen Spannung. Ab Sonntag wird sich zeigen, ob sich erneut einer oder gar beide der Seeländer Aussenseiter beim grossen Wiedersehen durchsetzen können.

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2. Liga, Playoff-Viertelfinals mit Seeländer Beteiligung

Bucheggberg (4.) - Meinisberg (5.)
So, 3. Februar, 17.30 in Zuchwil
Mi, 6. Februar, 20.30 in Biel (Tissot Arena)
Sa, 9. Februar, 19.45 in Zuchwil
evtl. Di, 12. Februar, 20.15 in Biel
evtl. Do, 14. Februar, 20.30 in Zuchwil

Resultate aus der Qualifikation:
Meinisberg - Bucheggberg 4:1
Bucheggberg - Meinisberg 4:5

Altstadt Olten (2.) - Lyss II (7.)
So, 3. Februar, 17.30 in Olten (Kleinholz)
Mi, 6. Februar, 20.45 in Lyss
Sa, 9. Febraur, 20.15 in Olten
evtl. Di, 12. Februar, 20.45 in Lyss
evtl. Do, 14. Februar, 20.15 in Olten

Resultate aus der Qualifikation:
Lyss II - Altstadt Olten 6:5 n.P.
Altstadt Olten - Lyss II 1:2 n.P.