Sie sind hier

Abo

Eishockey

Biel behält am Schluss die Nerven

Der EHC Biel hat auch das dritte Saisonduell gegen die Lakers für sich entscheiden können. Den gestrigen 3:2-Sieg in Rapperswil-Jona sicherten sich die Bieler diesmal erst im Penaltyschiessen.

Bieler Torjubel: Ramon Tanner wird für sein 2:1 beglückwünscht. Bild: Keystone

Francisco Rodríguez

Nach zwei Heimsiegen gegen Rapperswil-Jona hatten die Bieler in der dritten Direktbegegnung innert neun Tagen Mühe, ihren Rhythmus zu finden. Die vielen Strafen im Startdrittel behinderten zudem den Spielfluss. Die Lakers standen hoch und eroberten sich mit ihrem aggressiven Forechecking bereits in der gegnerischen Hälfte viele Scheiben. So entstand in der 16. Minute auch der Führungstreffer der St. Galler. Ein verlorener Puck von Künzle in der Mittelzone und Cunti, der die Situation ebenfalls nicht klären konnte, brachten Rapperswil zurück ins Angriffsdrittel, worauf Lehmann die schnelle Aktion zum 1:0 für die Gastgeber abschloss.

Biel, das mit Kreis und Lindberg zwei von Gehirnerschütterungen kurierte Leistungsträger erstmals wieder einsetzte, kam auch im mittleren Abschnitt nicht richtig in die Gänge. Am Morgen hatte sich Pouliot krankheitshalber abgemeldet, womit sich die Frage nach dem überzähligen Ausländer erst gar nicht stellte. Ein Österreicher und drei Finnen standen gestern im Aufgebot, und zwei von ihnen waren für den Ausgleich verantwortlich. Komarek, der in diesen Tagen bis Saisonende unterschreiben dürfte, stand am Ursprung des Angriffs und lancierte Hischier. Der von Davos gekommene Stürmer bediente mit einem optimal getimten Pass an der blauen Linie den angestürmten Lindbohm, der nicht lange fackelte und Nyffeler im Rapperswiler Tor mit einem wuchtigen Flachschuss bezwang.

Kurz darauf spielte sich Biels vierte Linie technisch gekonnt durch die gegnerische Abwehr und Tanner schoss mit dem 2:1 sein zweites Saisontor. Vier Minuten hatten den Gästen gereicht, um eine lange schwierige Phase vergessen zu machen. Hätten sie ihre Vorteile weiter ausgenutzt und die eine oder andere Chance noch verwertet, vorab im Powerplay, wäre die Partie vorzeitig zu ihren Gunsten gelaufen gewesen. Mit einer Unkonzentriertheit brachten sie aber Rapperswil-Jona zurück ins Spiel.

Kurz vor der zweiten Drittelspause holte sich Nyffeler ohne ersichtliche gegnerische Einwirkung eine muskuläre Verletzung und wurde im Tor durch Bader ersetzt. Die Partie war kurz unterbrochen gewesen und die Bieler scheinbar im Kopf noch nicht richtig bei der Sache, was die Lakers eiskalt bestraften. Cervenka eroberte sich von Lindbohm die Scheibe, hielt sie im Angriffsdrittel und schoss darauf aufs Bieler Tor. Von Lindbohm abgefälscht ging sie an die hintere Bande und sprang Clark auf die Schaufel, der am entfernteren Pfosten via Körper van Pottelberghes den Ausgleich erzielte. 43 Sekunden hätte der Mittelabschnitt noch gedauert.

Im Schlussdrittel standen die Bieler ein paar Mal vor dem 3:2, führten mit 35 zu 27 auch die Schussstatistik knapp an, vermochten aber Bader nicht zu bezwingen. Auch in der Verlängerung waren zunächst die Bieler im Vorteil und vergaben durch Komarek, Brunner, Moser und Künzle beste Tormöglichkeiten. Im Gegenzug verhinderte van Pottelberghe vor dem angestürmten Moses Schlimmeres. So musste am Ende das Penaltyschiessen den Sieger des dritten Saisonduells zwischen Biel und den Lakers küren. Die Seeländer zeigten sich in ihrem ersten Penaltyschiessen der laufenden Saison kaltblütiger und verwerteten durch Komarek, Rathgeb und Fuchs drei ihrer vier Versuche, während auf Rapperswiler Seite einzig Profico den ausgezeichneten van Pottelberghe bezwingen konnte. Damit holte sich der EHC Biel den Extrapunkt und hat nun in den letzten sieben Partien insgesamt 18 Zähler gesammelt. Nächster Gegner ist am Sonntag in Biel der aus der Quarantäne gekommene SC Bern, der gestern auswärts gegen Lugano 0:2 verlor und sich erst warmschiessen muss. Aus Bieler Sicht ein idealer Zeitpunkt für das Kantonalderby.

Nachrichten zu Aktuell »