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Eishockey

Fünfter Sieg dank furiosem Startdrittel

Der EHC Biel hat auch das fünfte Saisonderby gegen den SC Bern gewonnen. Beim 5:2-Auswärtserfolg fielen alle Treffer der Seeländer im ersten Drittel. Ein Stürmer vermochte dabei besonders zu glänzen.

Symbolbild: Keystone

Michael Lehmann

Es sind spezielle Spiele in dieser Saison, die Derbys zwischen Biel und Bern. Gleich drei der fünf Duelle gingen in die Verlängerung. Besonders in Erinnerung geblieben ist natürlich der 12. Januar, als die Seeländer 8:7 gewannen. Bei diesem Spiel in Biel lag das Heimteam nach zwölf Minuten 0:3 zurück und startete dann eine Aufholjagd. Gestern war es ähnlich und doch ganz anders. Nach 14 Minuten in der Berner Arena lagen die Bieler 3:0 vorne. Wer da eine Wiederholung der Ereignisse witterte, der war jedoch auf dem Holzweg.

Denn im Vergleich zur Begegnung vor eineinhalb Monaten gab es gestern einen grossen Unterschied: Während Berns Führung in Biel doch eher schmeichelhaft zustande gekommen war, war die Bieler Führung in Bern verdient. Und so legten die überlegenen Gäste munter nach und lagen in der 19. Minute bereits mit 5:0 vorne.

Dabei war vor allem ein Spieler richtig heissgelaufen: Damien Brunner bereitete drei der fünf Treffer vor – den ersten mit einem sehenswerten Backhand-Pass –, und erzielte einen selbst. Vier Skorerpunkte innert 15 Minuten: Es war ein denkwürdiges Drittel für den 35-jährigen Angreifer. Derweil durfte sich Linienpartner Luca Cunti über seine beiden ersten Tore seit dem 23. November freuen, während sich der dritte im Bunde, Mike Künzle, zum dritten Mal in Folge in die Torschützenliste eintrug.

 

Fast jeder zweite Schuss ein Treffer

Was neben der Konstante Brunner ebenfalls noch auffiel: Meist stand am Ursprung der Treffer ein Scheibenverlust der Berner respektive eine schnelle Angriffsauslösung der Bieler. Das Heimteam vernachlässigte seine defensiven Pflichten sträflich, die Seeländer zeigten sich bei den Kontern eiskalt: Zwölf Abschlüsse, fünf Tore. Diese Quote lässt sich sehen.

Im vollen Gästeblock der ansonsten eher schwach besuchten Berner Arena hatte die Party längst begonnen. Das änderte sich auch nicht, als Simon Moser noch vor der ersten Drittelspause nach einem Bandenabpraller das erste Tor fürs Heimteam erzielte. Auch der unnötige Treffer, den die Bieler nach einem Fehler während eines Powerplays in der 34. Minute kassierten, brachte die Fans nicht aus dem Konzept.

Trainer Antti Törmänen dagegen schien kurzzeitig unzufrieden, denn sein Team liess im Mitteldrittel drei Überzahlspiele ungenutzt. Dass die Bieler sehr früh in den Verwaltungsmodus wechselten, ist mit Blick aufs intensive Programm allerdings auch nachvollziehbar: Heute reist das Team nach Davos, am Freitag und Samstag folgen die Partien drei (daheim gegen Lausanne) und vier (auswärts gegen Rapperswil-Jona) innert fünf Tagen. Es galt also, Kräfte zu sparen respektive sie gut einzuteilen.

 

Achter Sieg in Folge gegen Bern

Dank einer soliden Abwehrleistung geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr; das letzte Drittel endete torlos. Damit haben die Bieler in dieser Saison alle fünf Duelle gegen den Kantonsrivalen gewonnen. Saisonübergreifend feierte der EHCB sogar den achten Sieg in Folge gegen Bern. Man könnte schon fast von einem Lieblingsgegner sprechen.

In der Tabelle sind die Seeländer näher an das drittplatzierte Rapperswil-Jona herangerückt. Dafür bleiben ihnen die ZSC Lions auf den Fersen, die gegen die Lakers einen 4:1-Auswärtssieg feierten.

Nicht zuletzt durften sich die Bieler gestern auch über die Rückkehr ihres Assistenzcaptains freuen. Kevin Fey bestritt seine erste Partie seit seinem verletzungsbedingten Ausfall Ende Oktober und zeigte dabei eine solide Leistung. Ein aus Bieler Sicht durch und durch gelungener sowie denkwürdiger Abend also.

Stichwörter: EHC Biel, Eishockey, Sport

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